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Pandemic Legacy – Tagebuch

Einleitung

Pandemie ist ein 2008 von Matt Leacock entwickeltes kooperatives Brettspiel, bei dem die Spieler versuchen vier Krankheiten, die auf der Welt ausgebrochen sind, einzudämmen und zu heilen. Dies allein macht bereits Spaß, 2015 schloss sich Leacock mit Rob Daviau zusammen und entwickelte mit Pandemic Legacy einen Nachfolger.

Das Besondere an dem Legacy-Spiel ist, dass sich sowohl das Spielbrett, als auch die Karten und die Regeln über die Spielzeit hinweg verändern. So entwickelt sich eine Story, die mitunter sehr überraschende Wendungen nimmt und uns Spieler begeisterte. Nicht umsonst ist das Spiel bei BGG auf Platz 1.

Das Tagebuch in LaTeX

Wir haben von April bis Juli 2016 unsere 18 Partien absolviert und hatten viel Spaß dabei. Ich hatte die Idee, die Geschehnisse in Textform festzuhalten. Mein Mitspieler sagte, dass Bilder den Text noch aufwerten würden. Nach einer Anfrage beim Verlag „Z-Man Games“ erhielt ich die Erlaubnis zur Verwendung.

Da ich mich seit 10 Jahren mit Textgestaltung und Layout beschäftige, war meine Idee aus dem typischen Blogcharakter auszubrechen und stattdessen ein Buch daraus zu machen. Dieses habe ich wie üblich mit LaTeX gesetzt, was zahlreiche Arbeiten, wie zum Beispiel die Registerhaltigkeit oder Nutzung verschiedener Hintergrundbilder stark vereinfachte.

Das Ergebnis findet man hier als PDF zum Download:

Pandemic Legacy – Tagebuch

Natürlich enthält das Buch Spoiler! Damit man aber nicht überrascht wird, fängt jeder Monat auf einer neuen Seite an und es wird vorm Umblättern auch immer gewarnt! Man kann also soweit lesen, wie man selbst gespielt hat.

Den LaTeX-Quelltext gibt es ebenfalls zum Download, wobei ich die Bilder weggelassen habe bis auf die Hintergrundbilder und das Seitenzahl-Icon:

Der Druck bei epubli

Da ein PDF schön ist, aber sich so schlecht anfassen lässt, habe ich das 44-seitige Büchlein noch über epubli drucken lassen. Von diversen Diensten, die ich mir angeschaut habe, war bei diesem zum einen das Preis-/Leistungsverhältnis sehr gut (10,40 € für ein Exemplar) und zum anderen war die Eingabemaske für die Druckdaten sehr simpel und leicht verständlich (im Gegensatz zu anderen Diensten).

Das Ergebnis sieht man in folgendem Bild (Achtung: der Text spoilert die Ereignisse im Mai!):

Pandem Legacy – Tagebuch

Bericht von der SPIEL 16 in Essen – Fazit

Fazit

Die Spielemesse war wieder sehr toll. Trotz der neuen Hallen kam es mir vor allem am Samstag voller vor als letztes Jahr. Mit den Klein- und ausländischen Verlagen hat man aber oft eine Möglichkeit sich Spiele anzuschauen, wo sonst niemand ist. (Leicht übertrieben! Es ist immer noch voll, aber man findet mit etwas Glück einen Tisch zum Spielen.)

Auffällig ist die Kickstarter-Dichte. Fast die Hälfte der von mir gespielten Spiele wurde über Kickstarter finanziert. Und nicht, weil ich extra danach gesucht habe (ganz im Gegenteil), sondern weil es heute normal ist und vor allem für kleine Verlage und Selbstverleger überhaupt erst eine Chance bietet, ein Spiel zu produzieren. Die Qualität der Spiele zeigt auch, dass es sich mitunter lohnt, einen Blick darauf zu werfen.

Wie üblich bin ich gespannt, wie viele Käufe die Spielemesse 2017 erleben werden. Von den 14 auf der SPIEL 15 gekauften Spielen befinden sich immerhin noch 8 in meinem Besitz. Dies ist auch der Grund, wieso ich dieses Jahr nur fünf Spiele absichtlich, eins als Geschenk und zwei Blindkäufe getätigt habe. Die Konzentration auf das, was wirklich gut ist und ich auch wirklich wiederholt spielen werde, ist mir lieber als viele Spiele zu besitzen, die nur im Regal herumstehen.

Beute der SPIEL 16

Beute der SPIEL 16

Bericht von der SPIEL 16 in Essen – Samstag

Samstag, 15.10.2016

Am Samstag waren die Hallen wie gewöhnlich etwas voller. Teilweise machte es keinen so großen Spaß, da fast überall die Tische belegt waren. Das war auch mitunter der Grund, wieso ich mich größtenteils in den Hallen 6 und 7 aufhielt, welche die kleinen Verlage beherbergten.

Argo (Flatlined Games/Heidelberger)

In Argo versuchen die Spieler aus einer Raumstation zu entkommen, die von Aliens angegriffen wird. Dabei ist sich jeder selbst der nächste, aber zu nah sollte man sich nicht sein, denn wenn zu viele der Mitspieler-Figuren sterben, gewinnen die Aliens.

Argo war leider ein Reinfall (auch wenn die Kickstarter-Backer das vielleicht anders sehen). Irgendwie kam keinerlei Stimmung bei dem Spiel auf. Die Sonderfähigkeiten der fünf Figuren wurden minimal genutzt, es kam kaum zum Kampf mit den Aliens. Das Schlimmste fand ich aber, dass als ich bereits viele Figuren verloren hatte und ins Hintertreffen gelangt war, es keine Möglichkeit gab, aufzuholen. Ich hatte also keine Handlungsmöglichkeiten als zu hoffen, dass die Aliens gewinnen (und wir alle verlieren), als das meine Mitspieler gewinnen. So etwas finde ich sehr schade an einem Spiel und sollte in meinen Augen nicht vorkommen, da der Spielspaß dann nur bei den Führenden gewährleistet ist.

Argo

Argo

Travel Game (Cards & Co.)

Das Travel Game war als Mitbringsel gedacht, aber nach dem Anspielen dafür leider nicht mehr geeignet. In der Mitte des Tisches liegen Aufträge mit Bedingungen: Anzahl Passagiere, Koffer, Reisemittel (Flugzeug, Zug, Schiff, Auto) etc. Man zieht jede Runde Handkarten und versucht damit die Aufträge zu erfüllen. Wenn das nicht gelingt, ist der nächste dran und in der nächste Runde versucht man es erneut.

Das war leider schon das Spiel: sehr dominiert vom Zufall und eher für Kinder geeignet. Es gibt keinen weiteren Twist, man zieht einfach Karten, bis man mal Glück hat. Erschwerend kommt hinzu, dass die Spielkarten doppelseitig bedruckt sind, sodass man sie die ganze Zeit hin- und herdrehen muss, wenn man kein super-gutes Gedächtnis hat.

Travel Game

Travel Game

Summit: The Board Game (Inside Up Games)

In Summit: The Board Game mimen die Spieler Bergsteiger und versuchen, einen Gipfel zu erklimmen. Durch das Legen von Seilplättchen kann man sich den Berg entlang hangeln, was mal mehr, mal weniger schnell geht. Abhängig vom Gewicht der Nahrung, Sauerstoffflaschen und Gegenständen kommt man auch nur langsam vorwärts. Zusätzlich kann man anderen helfen oder ihnen Steine in den Weg legen.

Summit wurde über Kickstarter finanziert, stand in Essen aber nach wie vor nur als Prototyp zur Verfügung, d.h. die minimalistische Grafik ist nicht final. Das Spielprinzip war aber klasse und sehr thematisch. Großartig fand ich die Spielertableaus, auf denen man Nahrung, Sauerstoffvorrat, Gewicht, Gesundheit und Laufweite einträgt. Auch waren die Gegenstände sehr thematische eingebunden und keine generischen 08/15-Dinge, sondern hatten alle Bezug zum Bergsteigen.

Leider gibt es das Spiel aktuell nur in Englisch. Eine deutsche Version hätte ich sofort mitgenommen. Vielleicht findet sich aber bis nächstes Jahr in Essen noch ein Übersetzer.

Summit: The Board Game

Summit: The Board Game

Scuba (Keep Exploring Games)

Scuba ist ein Tauchspiel, das über Kickstarter finanziert wurde. Mit seinem Taucher schwimmt man in die Untiefen des Meeres und entdeckt dort interessante Fische und andere Tiere. Ein Sandspur hinter dem Taucher verhindert, dass andere Spieler lukrativen Entdeckungen einfach direkt hinterher jagen. Nach jeder Runde verändert die Strömung das Spielfeld (die Plättchen), sodass ein gewisses Zufallselement dazu kommt.

Ich habe mir Scuba nur erklären lassen und es wirkte sehr interessant. Die Grafik ist recht hübsch und thematisch scheint es ebenfalls gut umgesetzt zu sein. Meine Bedenken habe ich etwas bei der Strömung, da dann alle betroffenen Plättchen umgelegt werden müssen. Bei ca. 50 Plättchen auf dem Tisch wäre dies eine Menge Arbeit. Aber da müsste man im Spiel schauen, wie es sich anfühlt.

Sollte ich dazu kommen, würde ich Scuba sehr gerne anspielen.

Scuba

Scuba

Escape The Room (HCM Kinzel)

Angemeldet über Hunter & Cron konnte ich eine Demorunde in einem Escape-Room auf der Messe spielen. Die erste Überraschung war groß, als ich erfuhr, dass die Anmeldung nur für eine Person (also mich) galt und nicht für meine Spielegruppe, die ich leider enttäuscht wegschicken musste.

Aber egal, Cron kam auch bald schon und begrüßte uns in dem kleinen, dunklen Räumchen. Hier standen wir zu sechst und versuchten die drei Rätsel zu lösen, die uns gestellt wurden. Dabei muss man in eine Rätselscheibe für vier Farben bestimmte Symbole anordnen und die Scheibe verrät einem dann, ob die Eingabe richtig war.

Ich gebe zu, dass ich das Schema mit der Scheibe etwas schade finde, da man so auch nur per „Zufall“ (oder stupidem Versuchen) die richtige Kombination herausfinden kann. Der Chrono-Decoder von Escape Room: The Game von Noris Spiele hat mir da besser gefallen.

Alles in allem hat es aber viel Spaß gemacht, auch wenn das Spiel nach knapp 9 Minuten schon wieder vorbei war. Damit hatte unsere Gruppe aber vermutlich den Tagesrekord aufgestellt und so gewinne ich hoffentlich den zweiten Teil der Escape-The-Room-Reihe.

Planet Defenders (EmperorS4 Games)

Eine positive Überraschung war für mich Planet Defenders. Die niedliche und ansprechende Comic-Grafik täuscht darüber hinweg, dass es sich um ein angenehmes und taktisches Denkspiel handelt.

Ziel des Spiels ist es, Roboter zu fangen. Hierfür benötigt man farbige Ressourcensteine. Diese erhält man auf dem Spielfeld, indem man drei Roboter auf entsprechende Aktionsfelder bewegt. Die Bewegung ist dabei der Clou, da man nur drei der möglichen sechs Bewegungen (drei verschiedenfarbige Roboter á 1 oder 2 Schritte) pro Runde zur Verfügung hat. Nachdem man eine Bewegungskarte gewählt hat, wird diese nämlich umgedreht und offenbart die Bewegung mit einem anderen Roboter.

Planet Defenders lässt sich aufgrund des Zufalls und der Mitspieler nicht strategisch spielen. So kann man erst nachdenken, wenn der vorhergehende Spieler fertig ist. Dennoch spielt es sich auch zu viert noch recht schnell, da die Aktionen nicht so vielfältig sind, und macht dabei viel Spaß.

Ich hatte lange überlegt, ob ich es mitnehme, weil ich denke, dass ich schon zu viele Denkspiele habe. Es hätte sich in meiner Sammlung aber dennoch gut getan und vielleicht findet es ja irgendwie noch den Weg dahin.

Planet Defenders

Planet Defenders

Cubist (Eagle-Gryphon Games)

Nicht angespielt, nur erklärt lassen haben wir uns Cubist. Ähnlich zu Blueprints will man mit seinen Würfeln eine Blaupause nachbauen, die ein Gemälde aus dem Kubismus darstellt. Dabei dürfen sich benachbarte Würfel aber maximal um den Wert 1 unterscheiden.

Ich hätte es sehr gerne gespielt und hätte es keine 30 Euro gekostet und würde ich nicht Blueprints besitzen, hätte ich es auch ungespielt mitgenommen. So muss ich mich gedulden, bis sich vielleicht ein deutscher Verlag dafür findet (und den Kaufpreis etwas niedriger ansetzt).

Cubist

Cubist

Dice Stars (WizKids)

Dice Stars ist ein einfaches Würfelspiel, dass ein bisschen an Qwixx erinnert. Man würfelt 1-3 neue Würfel, sucht sich aus diesen und den bereits auf dem Tisch befindlichen entweder die mit der gleichen Farbe oder der gleichen Augenzahl heraus und trägt auf dem Spielzettel entsprechende Punkte ein. Dies sollte man so geschickt machen, dass es wenig Kreuze und hohe Punkte gibt, die sich durch Sterne auch noch verdoppeln können.

Dice Stars ist ein flottes Würfelspiel mit ein bisschen Denkarbeit für bis zu vier Spieler und hat auch einen Solospiel-Modus. Für Gelegenheitsspieler ziehe ich aber Qwixx vor, als Einstieg für einen Spieleabend von Vielspielern ist es aber definitiv geeignet.

Dice Stars

Dice Stars

Mystic ScROOLS (Drawlab Entertainment)

Ein weiteres Kickstarter-Projekt ist Mystic ScROOLS, das erst vorgestern erfolgreich beendet wurde. Es handelt sich um ein einfaches Würfelsspiel in Echtzeit, ähnlich zu Escape.

Jeder Spieler hat einen Charakter mit Zaubersprüchen. Man würfelt und legt entsprechend passende Symbole auf den Zaubersprüchen ab. Das macht man solange, bis jemand den Zauberspruch in der Mitte erfolgreich gewürfelt hat oder die Würfel alle sind. Dann wird gewertet und entsprechend der Charakter geheilt oder der rechte Nachbar mit Schadenspunkten beglückt. Wer zuletzt übrig bleibt, gewinnt.

Wie man merkt, handelt es sich um ein einfaches Spiel und ist auch nicht so überragend. Die Grafik ist super und es macht kurzzeitig Spaß, um die Wette zu würfeln, aber mehr ist es leider nicht. Hier entscheidet ganz allein das Würfelglück und nicht irgendeine taktische Überlegung (maximal noch, ob man direkt auf den Zauberspruch in der Mitte geht oder lieber die eigenen, vorhandenen ausnutzt).

Mystic ScROOLS

Mystic ScROOLS

Swan Panasia

Wie letztes Jahr verbrachten wir die letzten Stunden an einem Stand, der nicht so viel Betrieb, aber dafür kleine, feine Spiele hat: Swan Panasia. Der Zusammenschluss aus mehreren asiatischen Spieleverlagen hat öfters mal die ein oder andere Überraschung mit dabei.

In Love and War schaute ich mir bereits die letzten zwei Jahre an, jetzt kam ich endlich einmal zum Spielen – und habe es gleich mitgenommen. Es handelt sich um ein einfaches Kartenspiel im Rommé-Stil mit Katzen-Mangagrafik. Mit einem kleinen Kniff gewinnt aber nicht automatisch der erste, der zwei Drillinge plus Pärchen auslegt, sondern man muss danach aus allen gelegten Karten noch zufällig eine beigelegte Hochzeitskarte ziehen. Damit es schwerer wird, dürfen die Mitspieler aus ihren Handkarten gleiche Karten des Sets noch dazu legen, um die Wahrscheinlichkeit eines Treffers zu verringern. Sehr simpel, sehr hübsch und für Gelegenheitsspieler gut geeignet.

Nightmare Castle ist ein Koop-Memory-Spiel. Man versucht gemeinsam ein Memory-Spiel zu lösen, darf den Mitspielern aber nur Hinweise über die Farbe (schwarz oder weiß) oder den Gegenstand mitgeben. 12 Runden Zeit hat man, um alle Pärchen zu finden. Das Spiel war ganz nett, aber Memory-Spiele liegen mir leider gar nicht.

Mehr Spaß gemacht hat das einfache Deduktionsspiel Tofu Kingdom. Ein Spieler ist der Prinz, der seine Prinzessin sucht. Er schließt die Augen, während alle Spieler zufällig einen Charakter zugeteilt bekommen: entweder Prinzessin, der gute Koch, einen der drei bösen Charaktere oder einen der zwei Spione. Die restlichen Karten liegen in der Mitte des Tischs und jeder – außer dem Prinzen natürlich – kennt sie. Danach werden alle Karten verdeckt und der Prinz darf jedem Mitspieler genau eine Frage stellen, um herauszufinden, wo die Prinzessin ist. Zu viert war es etwas nachteilig, weil es Konstellation gibt, wo jeder lügt und es für den Prinzen unmöglich ist, richtig zu wählen. Insgesamt war es aber ein sehr spaßiges Deduktionsspiel, das ich jederzeit gerne wieder mitspiele.

Tofu Kingdom

Tofu Kingdom

Mit Taiwan Snackback und Fire Bulls habe ich mich noch zu zwei Blindkäufen verleiten lassen und bin gespannt, wie die Spiele sind.

Colony (Bézier Games)

Colony ist ein post-apokalyptisches Dice-Building-Spiel. Mit Würfeln kauft man Karten aus der Auslage, die einem neue Würfel oder andere Eigenschaften geben. Das war auch schon das recht einfache Spielprinzip.

Am Freitag konnte ich einer Partie zuschauen, am Samstag selbst spielen. So richtig spaßig war es aber nicht. Irgendwie würfelt und kauft man vor sich hin, aber es passiert recht wenig. Wir haben die Partie daher auch nach einigen Runden abgebrochen.

Colony

Colony

Heart of Crown (Japanime Games)

Heart of Crown hatte ich mir bereits 2013 bei Japon Brand angeschaut. Drei Jahre später startete die Kickstarter-Kampagne, die das Spiel auf Englisch herausbringt. Jetzt warte ich auf die deutsche Version … :)

Bei Heart of Crown handelt es sich um einen einfachen Deckbuilder, der von der Mechanik an Tanto Cuore angelehnt, aber nicht ganz so freizügig ist. Spielziel ist es, mittels Einflusspunkten/Geld eine von sechs Prinzessinnen des Königsreichs zu bezirzen, über die man dann andere Karten mit Siegpunkten kaufen kann.

Ich warte tatsächlich ab, ob es das Spiel irgendwann auf Deutsch gibt. Grafisch ist es sehr ansprechend (wenn man Manga mag), aber der viele Text macht es auf Dauer auf Englisch zu anstrengend.

Heart of Crown

Heart of Crown

Terra Formars (Japanime Games)

Terra Formars ist ein Würfel- und Kartenspiel basierend auf der gleichnamigen Manga-Serie und Animes. Als Kämpfer versucht man gegen einfallende Alien-Kakerlaken (als Karten) zu kämpfen, indem man Würfel mit bestimmten Symbolen würfelt. Zusatzkarten erleichtern die Aufgaben.

Auf der Spielemesse war nur ein Prototyp zu sehen, die finale Produktion läuft demnächst an und nächstes Jahr sollte das Spiel fertig sein. Da die Karten sprachneutral sind, ist die Wahrscheinlichkeit sogar da, dass es eine deutschsprachige Anleitung dazu gibt.

Terra Formars

Terra Formars

Weitere Erwähnungen

  • Portal of Morth ist ein Tower-Defense-Spiel mit einfallenden Würfeln. Das Spiel sah spaßig und vor allem sehr interaktiv aus, aber leider war kein Platz mehr frei.
  • Ninja Arena sah mit seinem Holzmaterial sehr elegant aus, mit 75 Euro aus der Kickstarter-Kampagne war es aber auch sehr teuer.
  • Es gab viele weitere Escape Rooms auf der Messe und auch kleine Denkboxen, die für 5 Euro viel Spaß gemacht haben.
  • Saltlands (ebenfalls Kickstarter) sah mir wie Outlive gestern zu sehr nach einer Materialschlacht aus. Schade, denn das Setting einer post-apokalyptischen Welt hätte mich interessiert.
Portal of Morth

Portal of Morth

Saltlands

Saltlands

Ninja Arena

Ninja Arena

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Bericht von der SPIEL 16 in Essen – Freitag

Freitag, 14.10.2016

Snowblind: Race for the Pole (Pleasant Company Games)

In Snowblind: Race for the Pole verkörpern die Spieler die Nationen Japan, Frankreich, Norwegen und Großbritannien, die den Wettlauf zum Nordpol anstreben. Dabei reicht es nicht aus, als Anführer ganz schnell zum Pol zu laufen, sondern man muss seine Forscher und Seeleute geschickt einsetzen, um die Nahrung Richtung Nordpol zu transportieren, damit niemand auf den Weg verhungert. Der Aufbau von Zelten sichert das Überleben bei einem aufkommenden Schneesturm.

Snowblind ist ein sehr schönes Wettlaufspiel mit Push-Your-Luck-Element, welches über Kickstarter finanziert wurde. Mit jedem Zug nimmt man sich einen weiteren Würfel dazu, um eine gewünschte Aktion auszuführen (Laufen, Zelt bauen, Forscher bewegen, etc.) und würfelt alle Würfel (auch vorher genommene). Je nach Zahl muss man entsprechend Nahrung abgeben, wobei man in einer Gruppe oder einem Zelt mehr Schutz hat.

Auch wenn die Befürchtung ist, dass sich das Spiel mit einer geeigneten Strategie zu schnell abspielt, habe ich es mir gekauft. Auch, weil wir es pro Jahr vielleicht nur ein- oder zweimal spielen werden und es dann sicherlich viel Spaß macht.

Snowblind: Race for the Pole

Snowblind: Race for the Pole

This War of Mine (Awaken Realms)

This War of Mine basiert auf dem gleichnamigen Computerspiel und soll die Ängste und Trauma eines Bürgerkrieges einfangen. Als Kooperationsspiel versucht die Gruppe die Schrecken des Krieges zu überleben, indem man nach Nahrung, Werkzeugen oder anderen Tauschgegenständen sucht, ein Bett für die Nacht hat und am besten nicht den Kopf aus der Tür steckt. Damit nicht ein Spieler alleine alles bestimmt, wechselt der agierende Spieler nach der Anleitung immer wieder durch, sodass jeder einmal Anführer spielen darf.

Thematisch ist das Spiel super eingefangen. Der Krieg, die Enge, die Not ist düster eingefangen und nimmt einen als Spieler auch mit. Dennoch hängt viel vom Zufall, d.h. Würfeln ab, was sicherlich nicht so unweit von der Realität entfernt liegt, die ja auch oft nur aus Zufällen besteht. So sehr das Spiel einen mitnimmt, mich selbst hat der Verwaltungsaufwand abgeschreckt. Ein riesiges Spielbrett mit zig Aktionsmöglichkeiten und mehreren Hundert Pappmarkern nehmen mir den Reiz. Die Erklärungs- und Spielrunde für einen einzigen Tag-/Nachtzyklus hat fast eine Stunde gedauert, in der nicht viel passierte. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass man das Spiel in 120 Minuten spielen kann.

Mir war es jedenfalls zu viel des Ganzen, auch wenn This War of Mine sicherlich viele Spieler findet, die es lieben werden (siehe die Kickstarter-Kampagne).

This War of Mine

This War of Mine

Pixie Queen (Game Brewer)

In Pixie Queen sind wir Anhänger des Feenvolks und versuchen unsere Königin glücklich zu machen, wobei diese jeden Fehltritt sofort bestraft (in Form von Minuspunkten), sodass man am Ende des Spiels nur erfreut sein kann, nicht zu stark im Minus zu landen. Hierfür setzen die Spieler ihre Aktionssteine auf dem Spielfeld ein, um Ressourcen zu erhalten und diese umzuwandeln, um Aufgaben zu erfüllen bzw. die Gelüste der Königin nach Äpfeln, Honig und Brot – oder Silber und Gold, wenn gar nichts mehr hilft – zu befriedigen. Die Feen-Meeples selbst können entweder in der Mine schuften oder draußen bei den Menschen Ressourcen stehlen.

Bei Pixie Queen handelt es sich um ein Arbeiter-Einsetzspiel, welches mir thematisch sehr gefallen hat. Die Möglichkeit Aktionssteine und Feen-Meeples gleichermaßen einzusetzen und miteinander zu kombinieren, macht für mich den Clou aus. Aktuell läuft die Kickstarter-Kampagne noch. Ich denke, ich werde nächstes Jahr in Essen noch einmal einen Blick darauf werfen.

Pixie Queen

Pixie Queen

First to Find (2D6.EE)

Wer Geocaching mag, findet mit First to Find ein entsprechendes Brettspiel – das ohne Brett daher kommt, aber mit Karten. Für das Spiel werden alle Karten verdeckt im 7x7-Raster hingelegt. Die Spieler laufen mit ihrem Pöppel über die Felder, decken diese auf und suchen so die Richtungsangaben Nord (North) und Ost (East). Je nach Spielmodus findet man den Cache in der jeweiligen Reihe/Spalte, am Kreuzungspunkt oder muss weitersuchen.

Ich habe das Spiel nicht gespielt, aber für einen Freund mitgenommen, der Geocaching mag. Als Mitbringsel geht es meines Erachtens in Ordnung.

First to Find

First to Find

Haru Ichiban (Blackrock Games)

Haru Ichiban ist ein etwas älteres Spiel von 2014, aber wir mussten uns etwas die Wartezeit vertreiben. Über die Auswahl von Seerosenchips legt man fest, ob man aktiver oder passiver Spieler ist. Je nachdem kann man eine Seerose auf das Spielfeld setzen und eine Reihe verschieben. Auf die Art muss man bestimmte Formen/Reihen erreichen, um zu punkten.

Haru Ichiban ist ein abstraktes Zweipersonenspiel, das grafisch durch die Seerosen sehr aufgewertet wurde und sich insgesamt sehr schön spielt.

Haru Ichiban

Haru Ichiban

Ice Cool (Brain Games/AMIGO)

Nicht auf meiner Liste war Ice Cool, aber wir stolperten dennoch darüber auf dem Weg zum nächsten Spiel. Es handelt sich um ein Schnipps-Spiel, bei dem man mit seinem Pinguin durch Tore rennt oder die anderen Pinguine fangen muss. Mit etwas Geschick kann man die Pinguine hüpfen oder sogar im Bogen laufen lassen.

Das Spiel war ganz nett, ist aber wohl eher für Kinder gedacht. Uns war es selbst nach eine Runde schon zu wiederholend und kann vermutlich nicht für Dauerspaß am Spieltisch sorgen.

Ice Cool

Ice Cool

Adrenaline (Czech Games Edition)

Adrenaline bemüht sich, einen Ego-Shooter umzusetzen, scheitert in meinen Augen aber am rundenbasierenden Ablauf. In einer ziemlich kleinen Arena rennt man mit seinem Kämpfer über die Felder, sammelt Waffen und Munition auf und schießt auf andere. Sehr schön ist dabei, dass man nicht sterben kann, sondern bei einem „Kill“ die anderen Spieler entsprechend Punkte bekommen, je nachdem, wer wie oft auf einen geschossen hat.

Problematisch ist aber der rundenbasierende Ablauf. Man kann erst richtig planen, was man tut, wenn der Vorgänger fertig ist. Dann hat man sehr viele Optionen, wo man hinläuft, welche Waffe man wählt, auf wen man schießt, sodass bei fünf Spielern eine sehr hohe Wartezeit aufkommt. Zwischen zwei Zügen liegen also gerne mal 10 Minuten. Ein Ego-Shooter sollte aber schnell und rasant sein, was das Spiel einfach leider nicht vermittelt. Ggf. ist es mit weniger Spielern besser oder man führt einen Spielmodi mit 30-Sekunden-Timer pro Spieler ein, aber so passen Thema und Ausführung nicht zusammen.

Adrenaline

Adrenaline

4 Gods (Ludically)

Wer ein Echtzeit-Carcassonne sucht, wird mit 4 Gods vielleicht fündig. Gleichzeitig puzzeln alle Spieler am Spielbrett, wobei Gebirge, Wiesen, Wälder und Meer natürlich zusammen passen müssen. Währenddessen kann man sich auch einen der vier ausliegenden Götter (für die vier Gebiete) schnappen und eigene Figuren setzen, um so die Mehrheit in einem Gebiet zu haben. Am Ende des Spiels gibt es für Mehrheiten Siegpunkte, aber auch für besonders große oder besonders viele Gebiete – aber nur, wenn man den entsprechenden Gott gewählt hat.

Nach Adrenaline, was ja sehr langsam und denklastig ablief, war 4 Gods das genaue Gegenteil, sehr chaotisch und spaßig. Dennoch konnte man den Kopf nicht ganz ausschalten, sondern man musste schon schauen, wo genau man ein Plättchen hinlegt, sodass es einem Punkte bringt. Dadurch kam man sich sehr oft in die Quere, was den Spaß des Spiels ausmacht.

Aber es ist auch anstrengend für 20-30 Minuten in Echtzeit zu agieren und zu denken. Alternativ gibt es einen rundenbasierte Variante, bei der ein Spieler 30 Sekunden Zeit für seinen Zug hat und alles machen kann, was er in der Zeit schafft.

Mir hat 4 Gods sehr gefallen, war ich am Anfang doch etwas skeptisch. Die Verbindung von Plättchenlegen mit Echzeit und ein bisschen Taktik ist sehr gut gelungen.

4 Gods

4 Gods

RONE

RONE ist ein post-apokalpytisches Kartenspiel für 2 oder 4 Personen, welches Ähnlichkeit zu Magic und anderen Spielen solcher Art hat. Mit der Ressource Wasser bringt man Einheiten aufs Feld, die den Gegner angreifen und dessen Leben in Form des Kartendecks reduzieren. Wer zuerst keine Karten mehr hat, verliert das Spiel.

Eine Besonderheit ist der Recycling-Gedanke, da man Karten vom Ablagestapel recyclen kann, indem man mit weiteren Karten des Ablagestapels bezahlt. Daher hat man bei jeder abgelegten Karte auch die Wahl, ob diese auf oder unter den Ablagestapel gelegt werden soll.

Mir hat RONE, das in Eigenregie über Kickstarter finanziert wurde, sehr gut gefallen. Die Grafik ist toll, das Spielprinzip ist sehr simpel und es macht einfach Spaß zu spielen. Leider bin ich nicht so sehr ein Zweispieler-Kartenspiel-Fan, sodass ich das Spiel nicht mitgenommen habe. Wer so etwas aber mag, sollte es unbedingt anschauen.

RONE

RONE

Meeple War (Blue Cocker Games)

Meeple gegen Meeple heißt es in Meeple War. Jeder Spieler hat einen Meeple-Stamm. In einer Runde rückt man den Zählstein aller seiner Gebäude eins vor oder setzt ihn auf den Start zurück. Erreicht ein Zählstein ein Aktionsfeld, führt man die entsprechende Aktion aus, z.B. neue Meeple aus dem Vorrat rekrutieren, als Soldat auf das Spielfeld bringen, ein Gebäude bauen etc. Es handelt sich dabei also um einen Aufziehmechanismus, bei dem man gut planen muss, wann man welche Aktionen ausführen will. Gewinnen kann man das Spiel, indem man einfach nur gegen andere Meeple kämpft oder besser noch Gebäude einnimmt, was aber gar nicht so einfach ist.

Der Erklärung der Erklärdame war etwas schwer zu folgen, aber wir schafften es dennoch zu dritt eine Partie zu spielen. Meeple War hat eine sehr hohe Interaktion mit der Gefahr, dass wenn zwei sich streiten, der dritte sich freut – was bei diesem Spiel aber eigene Schuld ist und dazu gehört. Der Kampf ist sehr simpel und das Hauptaugenmerk wird auf die Planung gelegt, welche Gebäudeaktionen man wie am besten einsetzt.

Nach etwas Überlegung habe ich mir Meeple War am Samstag dann sogar noch gekauft. Auf dem Bild unten ist die große Demoversion zu sehen, die es nicht zu kaufen gab. Die echte Version ist aber optisch ähnlich gut (nur eben kleiner).

Meeple War

Meeple War

Weitere Erwähnungen

  • The Daedalus Sentence hätte ich gerne gespielt, auch wenn von vornherein klar war, dass ich mir das Spiel mit einem Listenpreis von 139 Euro nicht kaufen würde. Leider gab es keine spielbare Kopie, sondern nur ein Demo-Exemplar.
  • Outlive von La Boite de Jeu wurde ebenfalls über Kickstarter finanziert, hatte mir aber auf den ersten Blick zu viel Material. Wenn es in Deutschland vertrieben wird, werfe ich noch einmal einen Blick drauf.
  • HOP! hatte ich auf den Plan, nachdem ich aber gesehen habe, dass Regenbogeneinhörnererklärdamen (neues Wort für Galgenmännchen) an den Ständen waren und sich die Spieler auf den Stuhl stellen und Regenbogenringe über Finger werfen mussten, hielt ich es doch nicht für das richtige Spiel für mich.
The Daedalus Sentence

The Daedalus Sentence

HOP!

HOP!

Outlive

Outlive

Regenbogeneinhörnererklärdamen

Regenbogeneinhörnererklärdamen

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Bericht von der SPIEL 16 in Essen – Donnerstag

Die Spielemesse SPIEL 16 in Essen ist jedes Jahr ein Erlebnis. Dieses Jahr schauten sich um die 174.000 Besucher über 1000 neue Spiele von über 1000 Verlagen an. Als Besucher auf der Messe kann man das hohe Aufkommen (vor allem am Samstag) auch bestätigen.

Ich war wie das letzte Jahr auch drei Tage vor Ort und habe mir zahlreiche Spiele angeschaut und diese vor allem gespielt. Konzentriert habe ich mich wie üblich nicht auf die deutschen Verlage, d.h. in meiner Liste taucht kein Spiel von Heidelberger, Pegasus, Kosmos, Hans im Glück und dergleichen auf, da man deren Spiele auch ohne Probleme nachträglich zu kaufen und auch zu spielen bekommt. Viel lieber sind mir die kleineren Verlage aus dem Ausland, die oft nur eine handvoll Ausgaben mitbringen und an die man sonst nicht kommt.

Wie jedes Jahr habe ich mir ein Downloadskript geschrieben, mit dem ich die Neuheiten von Spielbox und BoardGameGeek extrahieren und so leichter filtern konnte. Auf die Art konnte ich gezielt die Spiele testen, die mich am meisten interessierten.

Donnerstag, 13.10.2016

Captain Sonar (Matagot)

Wie so viele gute Empfehlungen bin ich auf Captain Sonar durch ein Review von Shut Up & Sit Down aufmerksam geworden. Captain Sonar ist ein Echtzeit-Teamspiel, das sich am besten mit je vier Spielern auf jeder Seite spielen lässt. Jeder Spieler hat eine Rolle auf einem U-Boot: Der Captain bewegt das Schiff, der erste Maat macht Torpedos, Aufklärungsdrohnen oder das Sonar startklar und der Ingenieur versucht, das Schiff nicht zu überlasten. Sehr wichtig ist der Funker, der die Richtungsangaben des gegnerischen U-Boots „abfängt“ (er bekommt sie laut und deutlich zugerufen) und so versucht herauszufinden, wo sich die andere Mannschaft gerade befindet.

Auf der Messe wurde zur Einführung eine alternative, rundenbasierende Version gespielt, aber selbst da war es schwer genug, dem anderen U-Boot zu folgen (u.a. aufgrund der Lautstärke in der Halle). Aufgrund eines Hörfehlers des Funkers und eines Aussetzers unseres Captains wusste der Gegner, wo wir sind, und wir hatten keine Ahnung, wo die anderen waren. Und so verloren wir auch grandios – was sehr viel Spaß machte! :D

Für Captain Sonar gibt es eine klare Empfehlung – wenn man die entsprechende Gruppe hat. Der Grund, wieso ich mir das Spiel nicht zulegen werde, ist das Wissen, dass es nie auf den Tisch kommen wird. Sicherlich kann man es auch als rundenbasierende Version spielen, die aber viel von dem Druck und der Hektik einer U-Boot-Verfolgungsjagd nimmt. Und öfters acht Leute an einen Tisch zu bekommen, die so ein Spiel spielen wollen, gelingt mir nicht. Daher kein Kauf, aber eine Empfehlung für andere.

Captain Sonar

Captain Sonar

Deutscher Spielepreis 2016 Goodie Box

Zum Teil eine Enttäuschung war die Deutscher Spielepreis 2016 Goodie Box. Für 9 Euro erhält man vier Mini-Erweiterungen:

  • Codenames: Neue Begriffskarten mit Brettspielen auf der Vorder- und Autorennamen auf der Rückseite. Enttäuschend, weil man selbst in Geek-Kreisen die Autorennamen kaum sinnvoll nutzen kann. Und die ganzen Brettspiele kennt kaum ein normaler Gelegenheitsspieler.
  • Time Stories: Drei Notbarken, bei denen ich weiß, dass wir diese exakt so oft wie die normalen Barken nutzen werden, nämlich gar nicht.
  • Mombasa: Die Erweiterung scheint recht sinnvoll. Neue Buchplättchen und ein neues Mehrheiten-Bonusfeld „Buchhalter”.
  • Isle of Skye: Dies ist die einzige Erweiterungen, die ich wirklich nutzen kann/für sinnvoll halte. Es gibt neue Siegpunktplättchen mit Schriftrollen, die Punkte für direkt benachbarte Tiere/Gebäude bringen.

Bei Lookout gab es auch eine Mini-Erweiterung für Isle of Skye mit neuen Plättchen, die an andere Spiele wie Caverna, Snowdonia, Agricola oder Le Havre angelehnt sind. Und zusätzlich gab es noch ein einzelnes Bonusplättchen zum Spiel-des-Jahres-Titel. Insgesamt also 11 neue Isle-of-Skye-Plättchen, die das Spiel noch interessanter machen.

Noxford (Capsicum Games)

Noxford ist ein Kartenspiel, bei dem man versucht mit den eigenen Charakterkarten Mehrheiten an benachbarten Gebäuden/Symbolen zu erhalten. Das Spiel selbst ist eher abstrakt, das Steampunk-Thema wirkt etwas aufgesetzt.

Noxford spielt sich (nachdem man begriffen hat, was man tut) recht schnell und gut herunter, hinterlässt aber auch keinen bleibenden Eindruck. Es ist sehr solide und grafisch ganz nett, aber ich muss es nicht unbedingt besitzen.

Noxford

Noxford

Mein Allerbestes Baumhaus (2Geeks)

Mein Allerbestes Baumhaus stand bereits 2015 auf meiner Liste, schaffte es damals aber nicht nach Essen oder war nur als Kickstarter-Projekt zu sehen, soweit ich mich erinnere. Es handelt sich um ein simples Karten-Drafting-Spiel, bei dem man sein Baumhaus um verschiedene „Räume“ erweitern kann. Dabei müssen gleichfarbige Räume zusammenliegen und man darf nur so anbauen, dass der Baum im Gleichgewicht ist.

Ich habe das Spiel nicht gespielt, nur zugeschaut, aber nachdem es letztes Jahr bereits auf meiner Liste stand, einfach ungespielt mitgenommen. Es sah für mich wie ein simples Kartenspiel zum Aufwärmen auf, bei dem man nicht so groß nachdenken muss. Vor allem mit jüngeren Spielern lässt es sich sicher gut spielen.

Mein Allerbestes Baumhaus

Mein Allerbestes Baumhaus

Small Star Empires (Archona Games)

Small Star Empires ist ein abstraktes Spiel mit Weltraumthema. Jeder Spieler hat vier Raketen zur Auswahl und kann diese beliebige weit auf den hexagonalen Feldern in gerader Linie bewegen. Am Zielpunkt wird eine Kolonie deponiert oder eine Handelsstation. Kolonien bringen bei Nebeln und Planeten Siegpunkte, Handelskolonien für benachbarte, fremde Einheiten.

Das Zweispieler-Spiel spielte sich sehr flott und regte echt zum Denken an. Obwohl das Thema etwas aufgesetzt wirkt, störte mich dies wenig. Es machte einfach Spaß, den Gegner in die Enge zu drängen oder selbst noch eine gute Bewegungsmöglichkeit zu finden. Mit den Erweiterungsplättchen kommt auch noch mehr Abwechslung in das Spiel.

Gegen den Kauf hat nur der Preis von 30 Euro gesprochen, auch wenn dies mit dem Kickstarter-Preis vergleichbar ist. Sollte ich es mal preiswerter bekommen, hole ich es mir gerne.

Small Star Empires

Small Star Empires

Not Alone (Corax Games)

Not Alone ist sicher eines meiner Messehighlights. Ein Spieler übernimmt die Rolle des Planeten, der versucht die Eindringlinge (alle anderen Spieler) am Entkommen zu hindern. Jeder Spieler hat am Anfang fünf Ortskarten mit Werten 1 bis 5 auf der Hand. Jeder spielt verdeckt eine Karte aus, dann bewegt der Planetenspieler ggf. das Wesen und spielt andere gemeine Karten. Danach deckt jeder seine Ortskarte auf und führt die Aktion darauf aus, solange das Wesen einen nicht schnappt. So spielt man immer weiter und mit jeder Runde hat man als Spieler weniger Auswahl und mit jeder Runde weiß der Planet noch besser, wo sich die Eindringlinge hinbewegen. Ziel das Spiels ist es, vom Planet zu entkommen, indem ein Marker in die Mitte einer Zeitleiste geschoben wird. Der Planet versucht von der anderen Seite dieses Feld zu erreichen, indem er Eindringlinge fängt.

Am Donnerstag habe ich das Spiel erst zu zweit, am Freitag dann noch einmal zu sechst gespielt. In beiden Konstellation machte es sehr viel Spaß und bietet vor allem bei mehr Spielern eine interessante Mischung aus Koop-Spiel, bei dem man sich nicht zu stark absprechen darf. Ich glaube, aus unserer Gruppe haben sich vier Leute das Spiel geholt, weswegen ich auch auf den Kauf verzichtet habe. Ich spiele aber jederzeit wieder mit. In der Spieleschmiede lief die Finanzierung des Projekts.

Not Alone

Not Alone

Magecraft

Ich kopiere einfach den Text vom letzten Jahr: Magecraft ist ein Bagbuilder, bei dem man Kristalle aus seinem Beutel zieht. Diese kann man auf seinem Tableau einsetzen, um damit Zauber zu wirken oder neue Zauber zu kaufen. Mit den Zaubern kann man neue Kristalle kaufen, Gegner angreifen, Lebenspunkte heilen oder Siegpunkte generieren.

Sehr simpel und sehr schnell gespielt, optisch sehr schön – und vor allem auf der Messe zu kaufen. :) Letztes Jahr lief noch die Kickstarter-Kampagne und dieses Jahr konnte ich das Spiel endlich mitnehmen. Ein vorherige Partie bestätigte mich noch einmal im Kauf, auch wenn es nur für zwei Spieler gedacht ist. Das Spielmaterial ist dazu noch sprachneutral, sodass man es auch ohne Englischkenntnisse (mit Ausnahme der Spielanleitung) spielen kann.

Magecraft

Magecraft

Labyrinth: Paths of Destiny (Let's Play)

Wow, was für ein schlechtes Spiel – oder Spieldesign – oder Spielerklärung – ich weiß es nicht … In Labyrinth: Paths of Destiny versucht jeder Spieler mit seiner Heldenfigur in die Mitte des Labyrinths zu kommen. Hierzu erkundet man die Räume, die Fallen oder Schätze enthalten können, bewegt den Golem, um andere Spieler zu ärgern oder greift die anderen Helden direkt an.

Was wie ein gutes Spiel klang (ich hatte es ja auf meiner Liste), war ein Endlosspiel, bei dem ich nach einer Stunde Spielzeit exakt dort stand, wo ich begonnen hatte. Wenn nichts falsch erklärt wurde, hat das Spiel nämlich kein Ende, denn durch die Golembewegung oder andere Ereigniskarten hindert man den Spieler, welcher der Labyrinth-Mitte am nächsten gekommen ist, diese zu erreichen. Im schlimmsten Fall (bei der Berührung mit dem Golem) wird man auf das Startfeld zurückgesetzt und läuft erneut los.

Und so zog sich das Spiel und zog sich und erinnerte mich dabei an Munchkin, bei dem sich nach drei Stunden jeder Spieler am Tisch wünscht, dass es endlich zu Ende geht – der innere Spielehund beim letzten Kampf des führenden Spielers dann aber doch wieder dafür sorgt, dass man ihm noch ein Monster zwischen die Beine wirft.

Ich finde dieses Spielprinzip einfach grauenvoll! Da es aber scheinbar eine dritte Edition gibt, scheint irgendwer gefallen an so etwas zu haben. Für mich war Labyrinth: Paths of Destiny die schlechteste Spielerfahrung der Messe.

Labyrinth: Paths of Destiny

Labyrinth: Paths of Destiny

Chromosome (Cube Factory of Ideas)

In Chromosome übernimmt jeder Spieler die Rolle eines extraterristischen Mikrobenstamms, der in einer Forschungsstation, die kurz vor der Selbstzerstörung steht, um sein Leben kämpft. Die Mikroben können sich vermehren, bewegen, andere Mikroben angreifen oder mutieren. Durch Mutationen bekommt man mehr Handlungsmöglichkeiten, wird stärker oder resistenter gegen die radioaktive Strahlung.

Die Erklärung bei Cube Factory war zwar etwas verwirrend, aber das Spiel sehr spaßig. Es gibt viel hin und her, dennoch gerät man nie zu weit ins Hintertreffen und kann immer mitmischen. Wir haben nicht ganz verstanden, was die acht Aktionen (vier normale, vier besondere) genau tun, aber ich denke, wenn das Spiel einmal auf Deutsch erscheint, sollte man unbedingt einen Blick darauf werfen.

Chromosome

Chromosome

Steel Arena: Friday Night Robot Fight (GaGa Games)

Metall trifft auf Metall in Steel Arena: Friday Night Robot Fight. Jeder Spieler steuert einen Roboter in der Arena und versucht dort bestmöglich die Gegner auszuschalten. Die Roboter können Upgrades erhalten, mit der sie besser laufen, angreifen oder sich drehen können. Die Einschränkung auf zwei Aktionen pro Zug macht es dabei ziemlich knackig zum richtigen Zeitpunkt genau das Richtige zu tun. Ansonsten ist man seinem Gegner nämlich völlig ausgeliefert. Ein Kniff ist noch, dass der Gebrauch von Upgrades diese überhitzen. Erst durch ein Cooldown (oder durch andere Aktionen) ist das Upgrade erneut benutzbar.

Wir haben zwei Spiele gespielt, das erste war aber verkorkst und hat ein Problem aufgezeigt: Wenn ein Roboter angegriffen wird und dadurch Upgrades verliert, dann gerät er so stark ins Hintertreffen, dass nichts mehr einzuholen ist. Das ist schade, wenn das bereits in der ersten Runde passiert und man den Rest des Spiels nur zuschauen kann. Ebenfalls missfallen hat mir die Zufälligkeit der Upgrades. Es gibt sogenannte Schnelllade-Upgrades, mit deren Aktivierung man ein weiteres Upgrade aktivieren kann. Wer viele davon findet, hat einen (in meinen Augen zu) großen Vorteil gegenüber den anderen Spielern.

Dennoch war das Spiel spaßig. Wenn man es nicht zu ernst nimmt, bringt Steel Arena das Roboterschlachtengefühl sehr gut herüber.

Steel Arena: Friday Night Robot Fight

Steel Arena: Friday Night Robot Fight

When I Dream (Drawlab Entertainment)

When I Dream ist mein zweites Highlight der Messe. Ein Spieler schließt die Augen, die anderen decken eine Begriffskarte auf und versuchen mit jeweils einem Wort den Begriff zu beschreiben. Das machen sie zweimal. Danach muss der ratende Spieler den Begriff raten. Dies macht man eine Sanduhr lang. So weit, so spaßig. Der Clou ist: Es gibt Rollenkarten, sodass manche Spieler wollen, dass viele Begriffe erraten werden, andere, dass wenige erraten werden, und dritte, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Richtig und Falsch anstreben.

Die Idee für When I Dream ist sehr simpel und daher auch sehr gut. Es macht sehr viel Spaß und jeder ist irgendwie involviert. Als ratender Spieler herauszufinden, wer denn nicht-zielführende Hinweise einwirft, ist gar nicht so einfach. Defintiv eine Kaufempfehlung, wer solche Spiele mag.

Da das Spiel bisher nur auf Englisch veröffentlicht wurde, habe ich es nicht mitgenommen. Ich werde mir aber bis dahin mit Codenames-Karten aushelfen, die für die Begriffe sehr gut geeignet erscheinen. Es fehlt dann zwar die tolle Grafik, aber der Spielspaß sollte dennoch gegeben sein.

When I Dream

When I Dream

Virus (Giochix.it)

Virus ist ein weiteres Kooperationsspiel mit Mutantensetting (es scheint aber noch einen semi-koop und kompetitiven Modus zu geben). Besonderheit des Spiels ist vermutlich, dass sich die Mutanten nach Sicht, Gehör und Geruch bewegen.

Wir haben das Spiel nicht gespielt, sondern uns in der letzten halben Stunde der Messe nur erklären lassen. Vom Prinzip her wirkt das Spiel gut, die Komponenten wirken aber etwas ungeschliffen und eintönig. Aber vor allem gibt es viel zu viele davon. Ich denke, das Spiel hat Potential und wird bei anderen Spielern sicherlich sehr gut ankommen (vor allem bei den Kickstarter-Backern), mein Fall ist es aber nicht.

Virus

Virus

The Cohort

The Cohort ist ein Set-Sammelspiel. Man zieht eine Karte und legt optional eine Karte aus und versucht so drei Sets zu sammeln. Clou: Die begonnen Set-Karten bringen Mali, solange man das Set noch nicht beendet hat.

Anfangs war es noch ein durchschnittliches Sammelspiel. Zum Ende hin wurde es schlechter, weil effektiv jeder nur eine Karte gezogen und wieder abgelegt hat, solange bis man die richtige für sein Set fand. Spielspaß kam da gar nicht auf.

Kein Bild, ist irgendwie nichts geworden …

Weitere Erwähnungen

  • Sehr viele Spiele oder Spielerweiterungen waren leider nicht auf der Messe trotz vorheriger Ankündigung, was sehr schade war. Unter anderem Room 25: Escape Room habe ich vermisst.
  • Key to the City: London sieht leider wirklich so langweilig wie auf den Bildern aus. Ich habe nur kurz zugeschaut und mir das Spiel erklären lassen, aber es sah mehr nach Denksport als Spielspaß aus.
  • Interessiert habe ich mich für Islebound und Near and Far (Nachfolger von „Oben und Unten“) von Ryan Laukat. Leider gab es das erste nur zum Kaufen auf Englisch, das zweite noch gar nicht. Ich werde also auf die Veröffentlichung der deutschen Version warten.
  • Codenames: Pictures hat mir optisch nicht gefallen. Ich bevorzuge da doch die Wortvariante.
  • Welcome Back to the Dungeon gab es leider nur auf Englisch. Sobald die deutsche Version herauskommt, sollte man aber einen Blick drauf werfen, denn der erste Teil macht als Bluff- und Push-Your-Luck-Spiel schon sehr viel Spaß.
Key to the City: London

Key to the City: London

Codenames: Pictures

Codenames: Pictures

Welcome Back to the Dungeon

Welcome Back to the Dungeon

vor zum Freitag

Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 12

Tag 12: Ende der Reise (02.09.2016)

Am letzten Tag konnte ich lange Ausschlafen, denn mein Zug ging erst gegen 11 Uhr zurück bis nach München und dann weiter nach Stuttgart. Ich habe mich explizit gegen einen der Shuttle-Busse entschieden, die von Bikeline angeboten wurden, weil diese für meine Verhältnisse abstrus hohe Preise verlangten und ich dann immer noch zusätzlich die Heimfahrt mit dem Zug bezahlen hätte müssen.

Insgesamt war die Reise über die Alpen nach Italien sehr schön. Ich konnte extrem viel sehen, habe unterschiedliche Landschaften genossen, die Leute und die Kultur kennengelernt. Von allen besuchten Städten hat mir Verona am besten gefallen und ich denke, dass ich nicht das letzte Mal dort war.

Gesamtstrecke

Strecke:

775,92 km

Fahrtzeit:

12 Tage (46:50)

Höchster Punkt:

1512 m (Reschen)

Tiefster Punkt:

-1 m (Venedig)

Aufstieg:

11793 m

Abstieg:

12224 m

Alle Teile im Überblick:

Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 11

Tag 11: Vicenza – Verona (01.09.2016)

Effektiv der letzte Tag meiner Radreise, da es nur noch nach Verona geht. Sehr erfreut war ich, als mich der Weg aus Vicenza heraus immer höher trug und ich so endlich wieder etwas mehr als das Flachland sehen konnte. So erschloss sich in Monte Berico beispielsweise auch ein schöner Blick auf Vicenza.

Blick auf Vicenza (von Monte Berico aus gesehen).

Blick auf Vicenza (von Monte Berico aus gesehen).

Weiter ging der Weg bis auf 242 m Höhe, bis man in Brendola eine beeindruckende unfertige Kirche sieht. Leider habe ich kein Foto von der Informationstafel gemacht, sonst könnte ich mehr dazu sagen. Nicht weniger beeindruckend ist die Fahrt bergab nach Soave, da das Stadtbild eine komplett erhaltene Stadtmauer mit 24 Türmen und eine große Burg prägt.

Unfertige Kirche in Brendola.

Unfertige Kirche in Brendola.

Stadtmauer und Burg von Soave.

Stadtmauer und Burg von Soave.

In Verona hatte ich bereits vor der Reise ein Zimmer im Hotel Scalzi reserviert. Der Weg in die Innenstadt ist zwar ein paar Meter, aber es war ein guter Kompromiss, um am nächsten Tag schnell zum Bahnhof zu kommen.

Verona hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die man sich anschauen kann. Eines davon ist Castelvecchio, eine Burg, deren angrenzende Brücke Ponte Scaligero über die Etsch führt.

Castelvecchio.

Castelvecchio.

Ponte Scaligero.

Ponte Scaligero.

Blick auf das Ufer der Etsch in Verona.

Blick auf das Ufer der Etsch in Verona.

Beeindruckend ist natürlich auch die Arena von Verona. In dem gut erhaltenen Amphitheater gibt es heute noch Aufführungen am Abend. Tagsüber kann man für 10 Euro den Innenraum betreten und sich die Gänge anschauen. Die Sicht ist jedenfalls sehr beeindruckend und muss nachts großartig wirken.

Arena von Verona (außen).

Arena von Verona (außen).

Arena von Verona (innen).

Arena von Verona (innen).

Auf den Torre dei Lamberti bin ich nicht gestiegen, auch wenn man von ihm aus sicherlich eine sehr gute Aussicht über Verona hat. Insgesamt gibt es auch in Verona extrem viel zu sehen, sodass ein Tag kaum ausreicht, alles zu erkunden. Ich gebe zu, dass mich Verona von allen italienischen Städtchen am meisten begeistert hat. Ich habe mich dort einfach wohl gefühlt.

Torre dei Lamberti.

Torre dei Lamberti.

Leone della Serenissima auf dem Piazza della Erbe.

Leone della Serenissima auf dem Piazza della Erbe.

Arco dei Gavi.

Arco dei Gavi.

Santuario della Madonna di Lourdes.

Santuario della Madonna di Lourdes.

Das lag aber vielleicht auch am Highlight des Abends. Per Zufall habe ich gesehen, dass das Teatro Nuovo Aufführungen von „Romeo et Guilietta“ anbietet – an dem Abend sogar in Englisch. Und nicht nur dass, der Start war am Hause Capuletti bei Julias Balkon. Tagsüber ist der Hof sehr überfüllt. Abends dagegen ist der Ort nur für Besucher des Hotels oder des Theaters zugänglich. Das Stück wurde von vier Darstellern aufgeführt: Romeo und Julia natürlich sowie zwei Mercutios – der eine für die englische Erklärung, der andere für die italienische. Die beiden haben uns vom Balkon hoch aufs Dach, zum Giadino di Piazza Indipendenza, zur Chiesa di Santa Maria Antica, auf die Treppen des Cortile Mercato Vecchio und zurück ins Theater geführt, um den Darstellern zu folgen. Das Publikum wurde direkt einbezogen, durfte selbst tanzen, mitspielen und viel lachen. Die Vorstellung war einfach beeindruckend und jeder sollte sie gesehen haben.

Teatro Nuovo.

Teatro Nuovo.

Balkon der Julia.

Balkon der Julia.

Statue Julias.

Statue Julias.

Vermählung von Romeo und Julia.

Vermählung von Romeo und Julia.

Auf dem Nachhauseweg gegen 22:30 Uhr konnte ich mich dann auch noch einmal von der Klangqualität der Arena überzeugen lassen, denn ich konnte außen die letzten Töne des Musicals „Notre Dame de Paris“ mitbekommen. Lobend erwähnen muss ich auch noch die Osteria Verona Antica. Das Restaurant bietet original Veroneser Speisen und war das beste Essen, das ich in ganz Italien gegessen habe.

Arena bei Nacht.

Arena bei Nacht.

Strecke:

69,1 km

Fahrtzeit:

3:37 h

Ø-Geschwindigkeit:

19,0 km/h

Höchster Punkt:

242 m

Aufstieg:

884 m

Abstieg:

843 m

zu Teil 10zu Teil 12

Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 10

Tag 10: Venedig – Vicenza (31.08.2016)

Als Zwischenstopp nach Verona stand Vicenza auf dem Plan. Auf den italienischen Radwegen I1 und I2 gibt es aber gar nicht so viel zu sehen, bis auf ein paar „kleine“ Villen rechts und links. Erster größerer Zwischenstopp war daher in Padova.

Padova ist bekannt für seine Basilica di Sant Antonio, in der ich auch kurz drin war. Gleich daneben liegt der Botanische Garten. Ich hatte überlegt, ihn zu besuchen, aber von der Größe und Beschreibung her ist der Park etwas, für dass man sich mehrere Stunden Zeit nehmen sollte. Stattdessen bin ich nur zum Prato della Valle gelaufen, einem riesigen Innenstadtplatz und laut Wikipedia der drittgrößte Europas (nach Moskau und Paris).

Basilica di Sant'Antonio.

Basilica di Sant'Antonio.

Prato della Valle.

Prato della Valle.

Ohne Umwege ging es weiter nach Vicenza, wo ich gegen 14:00 Uhr angekommen bin. Im Hotel Cristina hatte ich nicht vorab gebucht, sondern einfach auf dem Navi gefunden. Die Lage war ganz gut in der Nähe der Innenstadt. Von dort aus ging es dann durch die Stadt.

Vicenza hat sehr viele Kirchen und Palazzi. Am Piazza dei Signorie findet man die Basilica Palladiana und gleich daneben den Torre Bissara. Am Ende des Platz gibt es auch noch zwei Statuen auf Säulen, von denen eine den venetischen Löwen zeigt. Recht prominent in der Innenstadt befindet sich auch der Domplatz mit der Cattedrale di Santa Maria Annunziata. Es gibt ansonsten extrem viele Bauwerke zu betrachten, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Schade fand ich im Nachhinein, dass ich „vergessen“ habe, das Teatro Olimpico zu besuchen.

Museo Civico in Vicenza.

Museo Civico in Vicenza.

Basilica Palladiana mit dem Torre Bissara.

Basilica Palladiana mit dem Torre Bissara.

Cattedrale di Santa Maria Annunziata.

Cattedrale di Santa Maria Annunziata.

Piazza dei Signorie.

Piazza dei Signorie.

Strecke:

85,3 km

Fahrtzeit:

4:18 h

Ø-Geschwindigkeit:

19,8 km/h

Höchster Punkt:

39 m

Aufstieg:

594 m

Abstieg:

555 m

zu Teil 9zu Teil 11

Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 9

Tag 9: Venedig (30.08.2016)

Den Folgetag verbrachte ich erneut in Venedig, wobei ich zugeben musste, dass ich mich zumindest auf die Menschenmengen nicht so freute. Deswegen war ich bereits recht früh gegen 8:30 Uhr in der Stadt, wo noch nicht so viele Menschen in der Stadt waren. Es war sehr interessant, Venedig am Morgen zu sehen. So läuft beispielsweise die Müllabfuhr durch die Straßen und sammelt die Müllbeutel ein, die vor jedem Haus stehen.

Mein erstes Ziel in der Frühe war der Markusplatz mit Markusdom und Markusturm. Natürlich wollte ich auch dies sehen, wenn ich schon einmal in Venedig war. Auf einem Blog las ich aber die Empfehlung, dass man sich nicht an der normalen Schlange anstellen sollte. Stattdessen kann auch einfach in das Touristen-Office an der westlichen Seiten des Markusplatzes gehen. Dort erhält man zum einen eine Karte für den Dogenpalast (19 Euro), mit der man an der Warteschlange vorbeigehen kann. Und für 2 Euro kann man den Markusdom ohne Schlange besuchen, was auch sehr gut funktionierte. Damit sparte man sich das (rechte lange) Warten in der Schlange.

Markusdom.

Markusdom.

Torre dell'Orologio am Markusplatz.

Torre dell'Orologio am Markusplatz.

Markusplatz.

Markusplatz.

So konnte ich bereits um 9:45 Uhr in den Markusdom, dummerweise waren im Dom selbst noch nicht alle Orte zugänglich, sodass ich aber zumindest einmal Durchlaufen und den Innenraum bestaunen konnte. Einen Blick kann man in den Dom definitiv werfen, wenn man den Schnelleingang benutzt (siehe oben).

Chiesa di Santa Maria Assunta.

Chiesa di Santa Maria Assunta.

Insel und Friedhof San Michele.

Insel und Friedhof San Michele.

Um 11 Uhr hatte ich dann eine Stadtführung gebucht. Über Tripadvisor bin ich auf Venice Free Walking Tour gestoßen. Die Touren werden kostenlos von Einheimischen angeboten und zeigen ein Bild von Venedig abseits der Hauptattraktionen. Unsere Führerin Alice zeigte uns daher auch nicht Markusplatz oder Ähnlichen, sondern führte durch den Norden der Stadt.

So zeigte Alice uns, wie die früheren Brücken der Stadt aussahen (nämlich ohne Geländer), wie ein Glasmacher Perlen in seiner Werkstatt herstellt, was die Fahne von Venedig bedeutet oder woran man eine echte Gondel erkennt. Die Tour endete im jüdischen Viertel Venedigs, wo man das namensgebende Ghetto im 16. Jahrhundert entstand. Die Tour war wirklich sehr interessant und ich kann diese alternative Tour nur allen empfehlen. Die Hauptattraktionen Venedigs findet man auch so. Aber man lernt nicht überall, was die Straßennamen wie Piazza, Campo, Corte, Calle oder Fondamente bedeuten und dass man in eine „Ramo“ gar nicht erst laufen braucht (als Tourist zumindest, als Anwohner schon eher). Insgesamt liefen wir 4 Kilometer und die Tour dauerte 2 1/2 Stunden mit 30 Minuten Pause.

Brücke ohne Geländer.

Brücke ohne Geländer.

Perlenmacher bei der Arbeit.

Perlenmacher bei der Arbeit.

Die Fahne Venedigs mit dem berühmten geflügeltem Löwen.

Die Fahne Venedigs mit dem berühmten geflügeltem Löwen.

Eine echte Gondel – zu erkennen am Bugbeschlag.

Eine echte Gondel – zu erkennen am Bugbeschlag.

Für mich ging es dann zurück Markusplatz, wo ich mir das städtische Museum Museo Correr und das Museo archeologico nazionale angeschaut habe. Hier gibt es zahlreiche, prunkvolle Zimmer, Bibliotheken, Statuen und eine riesige Galerie. Ich hatte mir circa eine Stunde genommen, hätte sicherlich aber auch noch mindestens eine weitere darin verbringen können.

Eine große Bücherei.

Eine große Bücherei.

Venezianischer Löwe.

Venezianischer Löwe.

Prunkvolles Zimmer.

Prunkvolles Zimmer.

Als nächste wollte ich auch noch den Dogenpalast besuchen. Dank des Tickets am Morgen konnte ich an der Schlange vorbeilaufen und erhielt sofort Eintritt. Der Dogenpalast ist echt riesig und besteht aus zahlreichen Zimmern, die vor allem für verschiedene Ämter benutzt wurden. Die meisten davon sind ziemlich prunkvoll ausgestattet, was sehr beeindruckend ist. Der Weg führt durch den Palast bis in den Kerker über die Seufzerbrücke und wieder hinaus. Ich fand die 19 Euro gerechtfertigt und auch ohne Führung findet man sehr viele Informationen in den Räumen.

Dogenpalast.

Dogenpalast.

Hinter dem Markusdom.

Hinter dem Markusdom.

Prunkvolle Zimmer.

Prunkvolle Zimmer.

Die Seufzerbrücke.

Die Seufzerbrücke.

Nach circa einer Stunde war auch diese Sehenswürdigkeit „abgehakt“ und ich suchte mir ein ruhiges Plätzchen am Nachmittag, wo ich entspannen konnte, bis es irgendwann abends wieder zurück nach Mestre ging.

zu Teil 8zu Teil 10

Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 8

Tag 8: Treviso – Venedig (29.08.2016)

Am achten Tag ging es endlich nach Venedig. Natürlich nicht auf direktem Wege, weil dies nur ca. 30 Kilometer sind. Nach dem süßen Frühstück im Hotel (was in Italien Standard zu sein scheint), bemerkte ich, dass ich die Karte nach Altino und Venedig nicht aufs Navi geladen hatte. Glücklicherweise zeigt das Navi die Radwege alle an und man sehr gut danach navigieren.

Insgesamt fiel mir dabei aber auf, dass die Ausschilderung der Radwege in Italien insgesamt sehr spärlich ist. Sehr oft war ich nicht sicher, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin und ohne Navi weiß ich nicht, ob ich das Ziel gefunden hätte. Okay, Venedig zu verfehlen, ist vermutlich schwer … Dennoch waren die Strecken und vor allem die Via Claudia Augusta in Deutschland und Österreich wesentlich besser ausgeschildert.

Die Strecke nach Altino führt weiter an Fiume Sile entlang, wo man nach einigen Kilometer auf einen Schiffsfriedhof vorbeikommt (Cimetero dei burci). Ansonsten fährt sich die Strecke sehr angenehm und eben, bis man irgendwann in Quarto d'Altino ankommt.

Cimetero dei burci.

Cimetero dei burci.

Torre dei Carraresi in Casale sul Sile.

Torre dei Carraresi in Casale sul Sile.

Dort fährt man entweder Richtung Südosten auf der Via Claudia Augusta weiter bis nach Altino oder fährt auf der SP40 Richtung Süden nach Venedig. Ich wollte natürlich nach Altino zum Museo Archeologico Nazionale di Altino. Dafür geht es ca. 8 Kilometer auf einer Schotterstraße durch Wiesen und am Fiume Zero entlang.

Das Nationale Archälogiemuseum kostet gerade einmal 3 Euro Eintritt und man erfährt sehr viel über das historische Altinum und die gesamte Gegend in der Lagune von Venedig. Mir hat der Aufenthalt sehr gefallen, schade waren aber zum einen die fehlenden Besucher (ich glaube, neben mir gab es nur zwei Gäste) und die meisten Erklärungen sind auf Italienisch. Größere Texte gibt es auch in Englisch, aber vor allem die Beschriftung an den Ausstellungsstücken ist nur in Italienisch, sodass man nicht genau weiß, was man da gerade sieht. Davon abgesehen kann ich das Museum aber nur empfehlen.

Weg zum Museo Archeologico Nazionale di Altino.

Weg zum Museo Archeologico Nazionale di Altino.

Ausstellungsstücke im Museum.

Ausstellungsstücke im Museum.

Nach dem einstündigen Besuch ging es zurück nach Quarto d'Altino, da man auf der Bundesstraße SS14 besser nicht mit dem Rad fährt. Es gäbe zwar auch einen Weg nach Norden über Jesolo bis zum Hafen in Punta Sabbioni, wo man dann mit der Fähre nach Venedig übersetzen kann. Dies waren aber 44 Kilometer Umweg, die ich nicht nehmen wollte, zumal mein Ziel auch Mestre hieß.

Mestre ist ein Stadtteil von Venedig und liegt auf dem Festland. Ich hatte mich gegen eine Fahrt mit dem Rad bis nach Venedig rein entschieden, da man in Venedig sowieso kein Rad fahren kann (was ich später bestätigen konnte). Daher suchte ich mir bereits vor dem Start der Reise eine Unterkunft im Hotel Piave, das in der Nähe des Bahnhofs lag. Von dort kommt man für 1,25 € in 10 Minuten bis nach Venedig. Und zusätzlich kostet die Unterkunft auch nur einen Bruchteil von den Zimmern in Venedig selbst.

Mestre mit Blick auf den Torre dell' Orologio.

Mestre mit Blick auf den Torre dell' Orologio.

Ankunft war gegen 13:30 Uhr im Hotel und gegen 15 Uhr war ich in Venedig. Natürlich besticht die Sicht auf den Canal Grande und San Simeone Piccolo. Gleichzeitig fallen aber auch die Menschenmassen auf, die sich durch dei Straßen und die Brücken drängen. Ich machte einfach das, was ich in einem Blog gelesen hatte: Ich lief einfach ohne Ziel durch die Straßen und schaute, wo ich herauskam. Dabei versuchte ich die Hauptrouten zu meiden, zumal die Läden sich nach einem Kilometer alle wiederholten. Viele Masken und viel „Murano”-Glas gibt es an jeder Straßenecke, was mich etwas erschreckte. Ich hätte nicht gedacht, dass Venedig so extrem touristisch geprägt ist.

San Simeone Piccolo.

San Simeone Piccolo.

Canal Grande.

Canal Grande.

Natürlich stolperte ich auch irgendwann über bekanntere Wahrzeichen Venedigs, wie zum Beispiel die Rialtobrücke, die bis zum Bau der Ponte dell’Accademia der einzige Übergang über den Canal Grande war. Am südöstlichen Gipfel von Venedig findet man die Kirche Santa Maria della Salute. Das barocke Bauwerk ist wirklich sehr schön, für den Einlass war ich aber zu spät.

Rialto-Brücke.

Rialto-Brücke.

Ponte dell’Accademia.

Ponte dell’Accademia.

Santa Maria della Salute.

Santa Maria della Salute.

Santa Maria della Salute.

Santa Maria della Salute.

Zurück in der Stadt bin ich in der Kirche San Barnaba auf eine Da-Vinci-Ausstellung gestoßen. In dieser wurde zahlreiche der Skizzen aus Da Vincis Notizbuch Codex Atlanticus nachgebaut und konnten auch ausgetestet werden. So gab natürlich bekannte Bauten wie das Fahrrad oder das Fluggerät, aber auch zahlreiche mechanische Geräte wie Zahnradübersetzungen, Hebezeuge und vieles mehr gezeigt. Die Ausstellung war wirklich interessant und war auch angenehm leer.

Da-Vinci-Ausstellung.

Da-Vinci-Ausstellung.

Bis zum Abend blieb ich in der Stadt. Gegessen habe ich an irgendeinem Kanal, wobei ich noch zu sehr in der Touristenregion gewesen bin. Dafür war das Essen nämlich zu teuer und hat auch nicht gut geschmeckt. Leider ist es mir am zweiten Tag auch nicht besser gelungen, ein ordentliches Restaurant zu finden. :( Insgesamt bin ich an dem Tag ca. 14 Kilometer durch Venedig gelaufen.

Canal Grande.

Canal Grande.

Strecke:

62,5 km

Fahrtzeit:

3:28 h

Ø-Geschwindigkeit:

17,9 km/h

Höchster Punkt:

41 m

Aufstieg:

527 m

Abstieg:

531 m

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