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Buch: The Man in the High Castle

Titel

The Man in the High Castle

Autor

Philip K. Dick

Sprache

Englisch

Genre

Sci-Fi

Verlag

Penguin Books, 2001

Seitenanzahl

249

Ein fiktives Amerika in den 1960er Jahren. Japan und Deutschland haben den zweiten Weltkrieg gewonnen und die USA unter sich aufgeteilt. Ähnlich wie sich in unserer Realität Russland und die USA nach Kriegsende feindlich gegenüberstanden, ist dies auch bei Japaner und Deutschen so. Das Buch besteht aus vier Handlungssträngen, die mitunter lose verknüpft sind.

Robert Childan ist Händler für antike US-Waren, an denen vor allem seinen japanischen Besatzer Interesse haben. Einer dieser Kunden ist Mr. Nobosuke Tagomi, Kopf des japanischen Handelspostens in San Francisco. Er sucht für den Empfang eines hochgestellten, deutschen Gastes ein passendes Geschenk. Hierbei handelt es sich um den Agenten Bayes, der in geheimer Mission mit den Japanern verhandeln soll. Zu Robert Childans Ware gehören auch einige neue Schmuckgegenstände, die von Frank Frink und seinem Partner Ed herstellt werden. Franks Ex-Frau Juliana wiederum macht sich mit dem Trucker Joe Cinnadella auf in die unabhängigen Staaten der Rocky Mountains (ein Niemandsland), um dort den Autor Hawthorn Abendsen aufzusuchen. Dieser hat das Buch „The Grasshopper lies heavy“ verfasst, in welchem eine alternative Geschichte präsentiert wird, in der Japan und Deutschland den Krieg verloren haben. Abendsen wird aufgrund seiner Behausung in einem abgesicherten Haus auch als „The Man in the High Castle“ bezeichnet, woher der Titel von Dicks Buch stammt.

Ich mag Philip K. Dick als Autor nicht nur aufgrund der guten Verfilmungen seiner Bücher („We Can Remember It For You Wholesale“ aka. Blade Runner, „Minority Report“, „Adjustment Team“), sondern vor allem aufgrund seines Schreibstils und Ideenreichtums. „The Man in the High Castle“ wurde 1962 von Dick geschrieben, also nur wenige Jahre nach Kriegsende. Die Idee, dass Deutschland und Japan sich die Welt aufteilen, ist großartig. Beeindruckend ist, dass Dick auf die Gräueltaten der Deutschen nie direkt eingeht, sondern immer nur durch indirekte Erzählungen oder Andeutungen.

Vom Stil her ist das Buch zwar aus der dritten Person geschrieben, aber man liest direkt den Gedankengang aller Protagonisten in Ich-Form mit. Das ist stellenweise verwirrend, aber auf der anderen Seite auch sehr spannend und gibt einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der handelnden Personen – besser als es eine bloße Beschreibung könnte.

Getoppt wird das Ganze natürlich noch durch das Buch im Buch. Ein Buch, welches Deutschland und Japan als Verlierer dastehen lässt. In Deutschland ist dies natürlich verboten, in Japan begegnet man dem offener. Und was es insgesamt mit dem Buch auf sich hat, erfährt man ebenfalls am Ende.

Mir hat „The Man in the High Castle“ sehr gut gefallen. Die Geschichte ist interessant, die Protagonisten glaubwürdig und es ist immer wieder lustig, deutsche Sätze oder Aussprüche in englischer Literatur zu lesen. Das Buch wurde im im Übrigen als Amazon-Serie verfilmt – die ich aber nicht kenne und somit nicht vergleichen kann.

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