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freiesMagazin Dezember 2014
(ISSN 1867-7991)
Git-Tutorium – Teil 1
Zur Entwicklung von Software wird in der Regel ein Versionsverwaltungsprogramm genutzt. Es gibt zahlreiche Anwendungen, um dies zu erledigen; zu den bekannteren Programmen gehören Subversion, CVS, Mercurial, Bazaar und eben Git. Dieses mehrteilige Tutorium soll den Einstieg in die Nutzung von Git erläutern. Der erste Teil beschäftigt sich mit den Grundlagen von Git. (weiterlesen)
Broken Age
Broken Age ist ein Point-and-Click-Adventure, in welchem man abwechselnd die Rolle des jungen Shay oder der jungen Vella übernimmt, die beide ein völlig verschiedenes Leben führen und dennoch ein ähnliches Schicksal teilen: Beide sind eingesperrt und wollen entkommen. Der Artikel zeigt, wie sich der erste Teil des Spiels anfühlt. (weiterlesen)
Eine Einführung in Octave
Wissenschaftliches Programmieren gehört heutzutage zum Handwerkszeug der allermeisten Fächer. Spezialisierte Programme wie SPSS können einen großen Teil der Arbeit abnehmen, aber trotzdem ist es sinnvoll, mindestens Grundkenntnisse im Programmieren, etwa in Matlab oder Octave, zu besitzen. Der folgende Text soll bei den ersten Schritten behilflich sein und die Grundkenntnisse im Umgang mit Octave vermitteln. (weiterlesen)
Zum Index
Linux allgemein
Ubuntu und Kubuntu 14.10
Zustand der Creative-Commons-Lizenzen
Der November im Kernelrückblick
Anleitungen
Git-Tutorium – Teil 1
Shellskript podfetch – Podcasts automatisch herunterladen
Software
Broken Age
Eine Einführung in Octave
Community
Ubucon 2014 in Katlenburg-Lindau
Interview mit den Musikpiraten
Rezension: Schrödinger lernt HTML5, CSS3 und JavaScript
Rezension: Java – Eine Einführung in die Programmierung
Die dritte Katastrophe – Teil 2
Magazin
Editorial
FAQ zum siebten Programmierwettbewerb
Leserbriefe
Veranstaltungen
Vorschau
Konventionen
Impressum
Zum Index
Kurzgeschichten-Experiment zu Ende
Mit der heutigen freiesMagazin-Ausgabe nimmt das Experiment der Kurzgeschichten erst
einmal ein Ende. Anfang September hatten wir das Experiment und eine Umfrage
gestartet [1].
Damals war ein Großteil der Leser dafür, das Experiment fortzuführen.
Nach vier Geschichten möchten wir gerne erneut Ihre Meinung hören. Bitte
teilen Sie uns diese in der neuen Umfrage auf der
Webseite [2]
mit. Haben Ihnen die Geschichten gefallen? Und vor allem soll es auch in Zukunft welche geben (vorhandene Autoren vorausgesetzt)?
Interview mit Living Linux
Matthias Sitte, einer der drei Redakteure bei freiesMagazin, wurde letzten Monat von
Michael Wehram, Autor des recht neuen Interview-Blogs „Living Linux“
interviewt. Das ganze Interview kann man im entsprechenden Podcast
hören [3].
Wenig Leserbriefe
Gerade einmal zwei Leserbriefe haben wir im
letzten Monat erhalten. Bei ca. 10000 Lesern des Magazins ist das natürlich
sehr wenig. Das kann ggf. an den Weihnachtsvorbereitungen liegen, dennoch
lebt das freiesMagazin-Team, aber vor allem auch die Autoren von Rückmeldungen jeder
Art.
Auch ein Lob, sei es noch so klein, spornt Autoren dazu an, weiter für das
Magazin zu schreiben, was im Ergebnis Ihnen als Leser wiederum zu Gute kommt.
Siebter freiesMagazin-Programmierwettbewerb
Noch bis zum 20. Dezember haben die Teilnehmer am siebten
freiesMagazin-Programmierwettbewerb [4]
Zeit ihren Bot bei der Redaktion einzureichen.
Da es im Vorfeld durch Leserbriefe und auf der Webseite einige Fragen gab,
wie genau die Auswertung abläuft bzw. Regeln geklärt werden mussten, haben
wir eine FAQ
zusammengestellt, die alles genauer beschreibt.
Wir freuen uns auf weitere Einsendungen und wünschen Ihnen nun viel Spaß mit
der neuen Ausgabe!
Ihre freiesMagazin-Redaktion
Links
[1] http://www.freiesmagazin.de/20140907-moechten-sie-weitere-kurzgeschichten-in-freiesmagazin-lesen
[2] http://www.freiesmagazin.de/20141207-moechten-sie-weitere-kurzgeschichten-in-freiesmagazin-lesen-2
[3] http://digitalesleben.podcaster.de/livinglinux/living-linux-4-interview-mit-matthias-sitte-von-freies-magazin/
[4] http://www.freiesmagazin.de/siebter_programmierwettbewerb
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von Hans-Joachim Baader
Ubuntu 14.10 „Utopic Unicorn“ wurde wie geplant ein halbes Jahr nach Ubuntu
14.04 LTS „Trusty Tahr“ mit zahlreichen Aktualisierungen veröffentlicht.
Auch wenn die Ankündigung kaum größere Neuerungen verspricht, bringt diese
Version doch zumindest einige nette Verbesserungen im Multimedia-Bereich.
Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Ubuntu und Kubuntu 14.10“ erschien erstmals bei
Pro-Linux [1].
Vorwort
Planmäßig erschien Ubuntu 14.10 „Utopic Unicorn“ ein halbes Jahr nach
Version 14.04 LTS. Im Gegensatz zum Vorgänger, der fünf Jahre lang mit
Updates versorgt wird und vor allem Stabilität zum Ziel hatte, läutet die
neue Version einen neuen zweijährigen Zyklus ein, der mindestens eineinhalb
Jahre lang zu größeren Neuerungen einlädt und erst gegen Ende hin auf
Stabilität ausgerichtet ist. Die generellen Ziele dieses Zyklus sollen unter
anderem sein, neue Versionen von Programmen möglichst schnell zu den
Benutzern zu bringen, also das App-Store-Konzept auszuweiten, die
Installation, insbesondere die Masseninstallation, schneller und
zuverlässiger zu machen, Platform-as-a-Service und Software-as-a-Service
voranzubringen und die Sicherheit, auch und besonders im Zusammenhang mit dem
„Internet der Dinge“ [2], zu
erhöhen. Doch vieles
davon ist für die Benutzer nicht unmittelbar sichtbar,
was erklären könnte, dass in der
Ankündigung [3]
kaum größere Neuerungen erwähnt werden. Es gab natürlich zahlreiche
Aktualisierungen, doch besonders wurde offenbar an der Server-Version
gearbeitet, die nicht Thema dieses Artikels ist.
Mit Ubuntu wurden auch Ubuntu Kylin, Ubuntu Server, die Cloud-Images und die
von der Gemeinschaft gepflegten Varianten Kubuntu, Ubuntu GNOME, Xubuntu,
Lubuntu, Edubuntu und UbuntuStudio veröffentlicht. Keine neue Version gab es
von Mythbuntu [4] und
Edubuntu [5], die nur noch als
LTS-Versionen erscheinen.
Dieser Artikel wird sich jedoch auf Ubuntu und Kubuntu beschränken.
Wie immer sei angemerkt, dass es sich hier nicht um einen Test der
Hardwarekompatibilität handelt. Es ist bekannt, dass Linux mehr Hardware
unterstützt als jedes andere Betriebssystem, und das überwiegend bereits im
Standard-Lieferumfang. Ein Test spezifischer Hardware wäre zu viel Aufwand
für wenig Nutzen. Falls man auf Probleme
mit der Hardware stößt, stehen die
Webseiten von Ubuntu zur Lösung bereit.
Da eine Erprobung auf realer Hardware nicht das Ziel des Artikels ist,
werden für den Artikel zwei identische virtuelle Maschinen, 64 Bit, unter
KVM mit jeweils 1024 MB RAM verwendet. In der ersten wurde Ubuntu
installiert, in der zweiten Kubuntu.
Installation
Die Installation von Ubuntu ist immer wieder eine Freude, denn sie geht
schneller und einfacher
vonstatten als bei den meisten anderen
Distributionen. Wenn man die Standardeinstellungen verwendet, ist sehr
schnell ein lauffähiges System installiert. Für spezielle Bedürfnisse stehen
aber auch die entsprechenden Optionen bereit, allerdings wird es dann
aufwendiger.
Die einfachste Installation bietet ein Live-System, das als ISO-Image zum
Download bereitsteht. Dieses „Desktop-Image“ ist etwas über 1,1 GB groß und
kann auf DVD oder einem USB-Medium verwendet werden. Gegenüber der
Vorversion ist es um etwa 100 MB angewachsen.
Installation von Ubuntu.
Das Installationsprogramm Ubiquity bietet ähnlich wie der Debian-Installer
oder Anaconda von Fedora alle Möglichkeiten an, die Festplatten zu
partitionieren und das System darauf zu installieren. Die gesamte Festplatte
oder einzelne Partitionen können verschlüsselt werden, und LVM wird
unterstützt, auch in Form einer automatischen Partitionierung. Gegenüber der
Vorversion hat sich an der Installation kaum etwas geändert.
Canonical hat es nicht einmal für nötig erachtet, die bereits zuvor
teilweise veraltete
Installationsanleitung [6]
endlich wieder einmal zu aktualisieren.
Eine Installation sollte gelingen, wenn 512 MB Speicher für die
Desktop-Version bzw. 256 MB beim Server vorhanden sind. Unter Umständen soll
eine Installation mit 64 MB RAM bereits möglich sein. Zu empfehlen sind
jedoch auf dem Desktop mindestens 1 GB, so dass alle benötigten Anwendungen
zugleich ohne zu swappen laufen können.
Installation von Kubuntu.
Ausstattung
Sowohl Ubuntu als auch Kubuntu starten ähnlich schnell oder sogar schneller
als in den Vorversionen. Ubuntu (nicht aber Kubuntu) setzt eine
Hardware-3D-Beschleunigung voraus, die bei Grafikkarten, die das nicht
bieten, durch llvmpipe emuliert. Bei einer ausreichend schnellen CPU ist
das Verfahren von der Geschwindigkeit immer noch gerade so erträglich.
Das Grafiksystem ist bei X.org 7.7 geblieben.
Allerdings wurden einige Komponenten von
X.org aktualisiert, u. A. der X-Server 1.16 und Mesa 10.3. Unity liegt in
Version 7.3 vor.
Unter den größten Änderungen seit Ubuntu 14.04 findet sich der Linux-Kernel,
der auf Version 3.16.3 aktualisiert wurde. Er enthält verbesserte
Unterstützung für die Architekturen Power8 und ARM 64, Unterstützung für
neuere Intel-Prozessoren, Audio-Verbesserungen, Unterstützung für den Radeon
H.264 Video-Kodierer sowie für den schnelleren Übergang in den Schlafmodus und zurück.
Daneben enthält er viele neue Treiber sowie Features, die nur für
Spezialisten von Interesse sind. AppArmor wurde um die Möglichkeit
erweitert, den Zugriff auf Sockets zu regeln.
Ubuntu 14.10 führt das „Ubuntu Developer Tools Centre“ ein, das es leichter
machen soll, unter Ubuntu zu entwickeln. Es lädt alle Android-Toolkits und
ihre Abhängigkeiten herunter und ermöglicht, sie mit einem Klick zu starten.
Es wird also anfänglich nur Android unterstützt, aber eine Erweiterung auf
Go, Dart und anderes ist geplant.
Oxide, eine auf Chromium beruhende Bibliothek zur Darstellung von
Web-Inhalten, wurde aktualisiert. Ubuntu hat diese Bibliothek geschaffen, um
Entwickler mit einer für die Lebensdauer der Distribution stabil gehaltenen
Web-Engine zu versorgen, und empfiehlt allen Entwicklern, sie anstelle von
anderen Bibliotheken zu verwenden.
Für Entwickler stehen GCC 4.9.1 und die wichtigsten Compilerwerkzeuge
bereit, sodass man simple C/C++-Programme und wohl auch den Linux-Kernel
ohne weitere Umstände kompilieren kann. Bei den Bibliotheken gingen die
Entwickler wohl von der Maxime aus, dass möglichst viel externe Software
direkt lauffähig sein sollte, entsprechend umfangreich ist die
Installation, die von glibc 2.19 bis GStreamer 1.4 und 0.10 reicht. Python
ist nun in den beiden Versionen 2.7.8 und 3.4.2 vorinstalliert, wohl
ebenfalls aus Gründen der Kompatibilität, da sowohl innerhalb des
Ubuntu-Archivs als auch außerhalb noch viele Pakete auf Python 2 beruhen.
Perl ist in Version 5.20 vorhanden, dazu gesellen sich zahlreiche Python-
und Perl-Module. PulseAudio ist merkwürdigerweise in Version 4.0
installiert, obwohl es längst Version 5.0 gibt. Systemd ist auch bereits
installiert (Version 208), das Standard-Init-System ist in dieser Version
aber immer noch Upstart – vermutlich zum letzten Mal. Wer mag, kann Systemd
durch das Hinzufügen von init=/bin/systemd zur Kernel-Kommandozeile
bereits ausprobieren.
Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang zum System, sondern die Benutzer
der Gruppe sudo können über das Kommando sudo Befehle als Root
ausführen. Der Speicherverbrauch von Unity wurde offenbar etwas reduziert.
Rund 465 MB benötigt die Umgebung bei einer Bildschirmauflösung von 1280x960
allein, ohne dass irgendwelche produktive Software gestartet wurde. Die
Reduktion wurde hauptsächlich dadurch erreicht, dass Compiz statt 215 MB nur
noch 148 MB benötigt. KDE benötigt in der Standardinstallation mit einem
geöffneten Terminal-Fenster etwa 343 MB und damit ebenfalls etwas weniger
als zuvor. Ein Teil dieses Speichers wird allerdings in den Swap
ausgelagert, sodass zusätzliches RAM frei wird. Die Messung des
Speicherverbrauchs der Desktops kann jeweils nur ungefähre Werte ermitteln,
die zudem in Abhängigkeit von der Hardware und anderen Faktoren schwanken.
Aber als Anhaltspunkt sollten sie allemal genügen.
Auf dem Desktop bringt Ubuntu 14.10 in erster Linie Korrekturen. Unity 7.3
soll nun Monitore mit höherer DPI-Zahl besser unterstützen. Unterstützung
für IPP Everywhere [7] wurde
hinzugefügt. Viele Anwendungen erhielten mehr oder weniger große
Verbesserungen. LibreOffice wird in Version 4.3.2 mitgeliefert. Chromium 38
und Firefox 33 sind unter den mitgelieferten Webbrowsern zu finden. Mittels
Chrome ist es möglich, über Netflix [8] Filme anzusehen.
Kubuntu [9] enthält in Version
14.10 KDE SC 4.14, das neben zahlreichen kleinen Verbesserungen auch viele
Korrekturen enthält, aber keine nennenswerten Neuerungen bringt. Plasma 5
und die dafür benötigten Bibliotheken (KDE Frameworks) sind als technische
Vorschau verfügbar. Um in ihren Genuss zu kommen, muss man allerdings ein
externes Repository einbinden und in Kauf nehmen, dass Plasma 4 entfernt wird.
Die anderen Varianten haben nur wenige oder gar keine Änderungen bekannt
gegeben. Ubuntu
GNOME [10]
enthält GNOME 3.12, also nicht die neueste Version 3.14[21], mit einer
optionalen GNOME-Classic-Sitzung. Laut der Ankündigung sind nicht alle
Komponenten von GNOME 3.12 integriert, die fehlenden Teile sind aber über
ein externes Repository erhältlich. Statt GNOME-Software wird hier das Ubuntu
Software Center verwendet. Bei
Xubuntu [11]
wurde das Panel-Plug-in „Xfce Power Manager“ hinzugefügt. Bei
Lubuntu [12] hingegen wird
der Umstieg auf LXQt vorbereitet. Ubuntu
Studio [13]
unterstützt dank des neuen Kernels jetzt Audiogeräte mit Firewire-Anschluss.
Unity
Unity, die offiziellen Desktopumgebung von Ubuntu, wurde von Version 7.2 auf
7.3 gebracht. Größere Änderungen gab es auch hier nicht.
Somit bleibt Unity
eine dezente, benutzbare Desktop-Umgebung, die allerdings aufgrund ihrer
Unterschiede zu herkömmlichen Umgebungen (GNOME 2 oder KDE 4) von einigen
Benutzern
abgelehnt wird. Die meisten dieser Eigenheiten lassen sich
allerdings wieder rückgängig machen. So werden weiterhin bei vielen
Programmen die Menüs in die Titelleiste gebracht, um etwas Bildschirmfläche
zu sparen. Nach wie vor lässt sich darüber streiten, wo die Ersparnis sein
soll, denn Unity hat Leisten oben, links und unten, das ist viel im
Vergleich zu KDE, wo es nur eine Leiste gibt, die auch noch automatisch
ausgeblendet werden kann.
Benutzer, die das Entfernen der Menüs aus den Programmfenstern als
Zeitverlust ansehen und sie wieder dort haben wollen, wo sie hingehören,
können das alte Verhalten mit dem unity-tweak-tool wieder herstellen. Das
muss allerdings erst einmal installiert werden. Denn die
Standardinstallation bringt nur die absolut notwendige Programmausstattung,
die man für übliche Tätigkeiten benötigt – viele Tools gehören nicht dazu.
Die Suchfunktion von Unity umfasst weiterhin standardmäßig auch Online-Shops
und andere Online-Quellen. Tolerierbar ist die Internet-Suche ebenso wenig
wie zuvor. In den meisten Fällen ist sie lästig und nutzlos und sollte
abgeschaltet werden. Das Deaktivieren der Funktion ist weiterhin über einen
Schalter in den Systemeinstellungen unter der Kategorie „Privatsphäre“
möglich. Einzelne Linsen lassen sich offenbar nur durch die Deinstallation
deaktivieren.
Die Suche in der Übersichtsseite von Unity.
Der Standard-Webbrowser in Ubuntu ist Firefox 33. LibreOffice ist in Version
4.3.2.2 vorinstalliert. Für E-Mails ist Thunderbird 31.2
zuständig. Die sonstigen installierten
Programme sind im Wesentlichen die Standard-Programme von GNOME, die
zumindest grundlegend die häufigsten Aufgaben abdecken. Meist
bieten sie nur Grundfunktionen, sodass man sich gerne nach
anderen Programmen im Software-Center umsieht.
Software-Updates und das Software-Center funktionieren wie gewohnt,
hier scheint sich in den letzten Monaten nichts geändert zu haben. Will man
Unity spezifisch konfigurieren, kommt man nicht umhin, neben dem
unity-tweak-tool auch compizconfig-settings-manager (ccsm)
und dconf-tools nachzuinstallieren. Letztere bieten noch mehr
Einstellungen, jedoch teilweise eher für Experten.
Das Ubuntu-Software-Center.
KDE
Auch wenn man mit Unity leben kann und viele es mögen, fühlen sich andere
bei KDE eher heimisch. KDE SC 4.14.1 ist die Endstation von KDE 4.
Der Nachfolger, Plasma Desktop 5, steht als technische Vorschau zum
Ausprobieren bereit, was aber Thema eines anderen Artikel sein wird.
KDE SC 4.14.1 bringt zahlreiche kleine Verbesserungen und viele Korrekturen
in den KDE-Kernanwendungen, von denen allerdings keine herausgehoben werden
kann. Neue Funktionen fehlen komplett. Damit sollte KDE allerdings noch
besser und stabiler sein.
Auch Kubuntu installiert Firefox 33 als Standard-Browser. Als Musik-Player
ist hier allerdings Amarok 2.8 vorinstalliert, wie schon seit Kubuntu 13.10. KDE PIM mit
Kontact ist ebenfalls in
Version 4.14.1 vorinstalliert. Außerdem ist
LibreOffice vorhanden. Weitere Anwendungen muss man aus den Repositorys
selbst nachinstallieren, wenn man sie braucht. Die Paketverwaltung Muon blieb bei
Version 2.2 und funktioniert weiterhin problemlos.
LibreOffice Writer mit Screenshot von KMail.
Multimedia im Browser und auf dem Desktop
Nicht viel Neues gibt es im Multimedia-Bereich. Firefox ist jetzt in Version
33 enthalten. Mehrere Plug-ins zum Abspielen von Videos in freien Formaten
sind wie immer vorinstalliert, aber nicht in Kubuntu. Die vorinstallierte
Erweiterung „Ubuntu Firefox Modifications“ ist jetzt bei Version 2.9.
Weitere vorinstallierte Erweiterungen sorgen für die Integration mit Unity
und den Ubuntu-Online-Accounts.
Neu ist jetzt OpenH264, das beim ersten Start von Firefox als Plug-in nachinstalliert
wird. Dieses Plug-in stammt bekanntlich von
Cisco [14]
und ist erst seit Firefox 33 verfügbar, für ältere
Versionen leider anscheinend nicht. Trotzdem ist das eine gute Nachricht,
denn mit OpenH264 ist das Flash-Problem endgültig gelöst. Im Großen und
Ganzen war es ja schon zuvor gelöst, jedoch nur mit Hilfe des proprietären
Adobe-Codes oder mithilfe anderer Workarounds.
Damit dürften Web-Videos jetzt fast überall funktionieren. Bei Youtube ist
schwer überhaupt noch ein Flash-Video zu finden,
sodass man hier auch mit dem WebM-Player über die Runden kommt. Andere
Webseiten haben diesen Schwenk weg von Flash aber noch nicht gemacht.
Auf dem Unity-Desktop sollte in den bekannten Anwendungen Rhythmbox und
Filmwiedergabe (Totem) bei standardmäßig nicht unterstützten Formaten eine
Dialogbox erscheinen, die eine Suche nach passenden GStreamer-Plug-ins
ermöglicht und sie installiert. Im Gegensatz zu den letzten Versionen, wo
das Verfahren nicht immer zum Erfolg führte, ist auch hier Erfreuliches zu
vermelden. Die Codec-Suche ist erfolgreich und wählt auch die richtigen
Pakete aus, die sich dann auch problemlos
installieren lassen. Daher kann man es sich jetzt sparen, vorab im
Software-Center alle GStreamer-Plug-ins installieren. Nach der
Plug-in-Installation muss man die Player-Software neu starten, und alles
sollte funktionieren.
Installation von zusätzlichen Multimedia-Codecs.
Unter KDE sieht es fast genauso aus, nur ist die Geschwindigkeit auch
ohne 3-D-Hardware akzeptabel. Amarok ist der Standard-Audioplayer.
Fehlende Plug-ins werden korrekt nachinstalliert. DragonPlayer versagte
bei der Wiedergabe von Videos – nur der Ton war zu hören.
Abhilfe schafft die Installation von VLC, MPlayer oder Xine.
Fazit
Ubuntu 14.10 enthält weit weniger Baustellen als gedacht. Besonders nett und
nicht erwartet sind die Verbesserungen im Multimedia-Bereich, die den
Komfort für die Benutzer geradezu maximieren. Die neue Version der
Distribution läuft in allen Varianten gut und stellt eine solide Basis für
Applikationen und Entwicklungen dar. In der allerdings kurzen Testphase kam
es nicht zu nennenswerten Problemen. Das muss nicht heißen, dass alles
bereits perfekt läuft. Wer sichergehen will, nicht zu viele Probleme zu
erleben, sollte zumindest die Updates der ersten Wochen abwarten.
Doch sollte man überhaupt auf die neue Version aktualisieren? Die Neuerung
mit OpenH264 werden alle Benutzer erleben, sobald sie Firefox 33 oder neuer
installieren, der inzwischen auch in Ubuntu 14.04 LTS angekommen ist.
Abgesehen von einigen Aktualisierungen gibt es daher wenig Argumente, nicht
bei der LTS-Version zu bleiben. Zu bedenken ist auch: Wenn man jetzt
aktualisiert, ist dieselbe Arbeit in einem halben Jahr wieder fällig, da der
Support für Ubuntu 14.10 im Juli 2015 endet. Letztlich bleiben die
Nicht-LTS-Versionen Betaversionen, die normale Benutzer meiden sollten, wenn
es keinen zwingenden Grund gibt, der für die aktuellere Version spricht.
Ubuntu, Kubuntu und die anderen Varianten sind und bleiben daher eine der
ersten Empfehlungen, wenn es um die Wahl der Linux-Distribution geht. Am
besten allerdings in einer LTS-Version.
Links
[1] http://www.pro-linux.de/artikel/2/1736/ubuntu-und-kubuntu-1410.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Internet_der_Dinge
[3] http://www.pro-linux.de/news/1/21659/ubuntu-1410-freigegeben.html
[4] http://www.mythbuntu.org/
[5] https://wiki.ubuntu.com/Edubuntu
[6] https://help.ubuntu.com/14.10/installation-guide/index.html
[7] http://www.pwg.org/ipp/everywhere.html
[8] http://netflix.de/
[9] http://www.kubuntu.org/news/kubuntu-14.10
[10] https://wiki.ubuntu.com/UtopicUnicorn/ReleaseNotes/UbuntuGNOME
[11] https://wiki.ubuntu.com/UtopicUnicorn/ReleaseNotes/Xubuntu
[12] https://wiki.ubuntu.com/UtopicUnicorn/ReleaseNotes/Lubuntu
[13] https://wiki.ubuntu.com/UtopicUnicorn/ReleaseNotes/UbuntuStudio
[14] http://www.pro-linux.de/news/1/20415/cisco-will-h264-codec-als-open-source-veroeffentlichen.html
Autoreninformation |
Hans-Joachim Baader (Webseite)
befasst sich bereits seit 1993 mit Linux. Mittlerweile ist er einer
der Betreiber von Pro-Linux.de.
|
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von Dominik Wagenführ
Creative-Commons-Lizenzen erfreuen sich in der ganzen Welt bei sehr vielen
Schaffenden, Künstlern, Regierungen, Vereinen, Bildungseinrichtungen und
anderen Institutionen einer großer Beliebtheit. Creative Commons hat Ende
November einen Bericht vorgelegt, der zahlreiche Daten zeigt, wie es um die
Creative-Commons-Lizenzen weltweit bestellt ist.
Der Zustand der Commons.
© Creative Commons (Übersetzung: Dominik Wagenführ) (CC-BY-4.0) © Creative Commons (Übersetzung: Dominik Wagenführ) (CC-BY-4.0)
Einleitung
Obwohl Creative-Commons-Lizenzen [1] Standard
sind, wenn es um die Verbreitung freier Inhalte im Netz geht, gab es bisher
keine genau Angabe darüber, wie viele Urheber diese Lizenz einsetzen, um
ihre Werke zu verbreiten, wo diese ansässig sind und wie die CC-Lizenzen
eingesetzt werden.
Aus diesem Grund hat Creative Commons die Daten zahlreicher
Internet-Plattformen für die Verbreitung von Inhalten erfasst und ausgewertet.
Zu den Plattformen zählen Seiten wie Flickr, Wikipedia, Scribd, devianART,
YouTube und MusicBrainz. Zusätzlich wurde auch noch der Google Cache
durchsucht. Die genaue Auswertung der Daten kann bei GitHub nachgelesen
werden [2].
Am Ende der Auswertung steht ein
Bericht [3], der zeigt, wie
viele Werke unter einer CC-Lizenz veröffentlicht werden, aus welchen Ländern die
Urheber kommen, welche CC-Lizenzen benutzt werden und vieles mehr. Das Ganze
wurde auch grafisch aufbereitet und steht unter
stateof.creativecommons.org [4] zur
Verfügung. Eine deutsche Übersetzung der Grafik gibt es auf der
GitHub-Seite [5].
Benutzung der Creative-Commons-Lizenzen
Wer eine Creative-Commons-Lizenz auf seiner Internetseite nutzen will,
bindet normalerweise auch das CC-Logo mit der jeweiligen richtigen Lizenz
mit ein. Dieses Logo kann man auch direkt von der
Creative-Commons-Seite [6] beziehen und auch so
verlinken. Hierüber hat Creative Commons gezählt, wie viele solcher Hotlinks
es gibt und kam auf 27 Millionen Aufrufe pro Tag. Da aber nicht jeder das
Logo von der CC-Seite direkt bezieht sondern selbst auf seiner Seite lagert,
ist die echte Anzahl natürlich höher.
Aus diesem Grund geschah die Auswertung über den Google Cache und die o.g.
Plattformen, die Urhebern eine Möglichkeit bieten, Inhalte zu verbreiten.
Die Zählung der Lizenzen ergab, dass im Jahr 2014 ca. 882 Millionen Werke
unter einer CC-Lizenz veröffentlicht sind. Im Gegensatz zu 2010 hat sich der
Wert verdoppelt. Im Jahr 2015 wird die Milliarden-Marke vermutlich geknackt
werden.
Von den CC-Lizenzen, die unter die Definition der Free-Culture-Lizenzen
fallen [7], wird die
CC-BY-SA [8], welche die
Angabe des Urhebers und die
Veröffentlichung abgeleiteter Werke unter einer
ähnlichen Lizenz erfordert, am häufigsten genutzt. Von den geschlosseneren
Lizenzen ist die
CC-BY-NC-ND [9],
welche Veränderungen und kommerzielle Nutzung ausschließt, am
beliebtesten. Insgesamt lassen 76% der Werke eine Veränderung zu. Gegenüber
2010 stieg der Wert der CC-Lizenzen unter Free-Culture-Definition von 40%
auf 56%.
Verbreitung der Creative-Commons-Lizenzen
Viele Urheber nutzen den
Creative-Commons-Lizenzwähler [10], um die
passende Lizenz für ihr Werk zu finden. Hierüber lassen sich auch spezielle
CC-Lizenzen für 34 Länder wählen, welche kleinere Anpassungen enthalten, die
die Besonderheiten nationalen Rechts mit beachten.
Auch wenn nur ein Bruchteil der CC-Nutzer über die Lizenzwähler-Seite gehen,
hat Creative Commons über die Zugriffsorte eine Heatmap
erstellt [11].
Hieran sieht man auch sehr schön,
dass CC-Lizenzen in Deutschland im Vergleich
zu anderen europäischen Ländern sehr beliebt sind. Es ist aber auch klar,
dass die Creative-Commons-Lizenzen vor allem in englischsprachigen Ländern
hohen Anklang finden.
Aber nicht nur die privaten Urheber sind wichtig. Ein Zeichen setzen auch
zahlreiche Regierungen, die durch Gesetzgebungen oder Projekte die Nutzung
von freien Inhalten fördern. So gibt es weltweit zahlreiche Länder, die für
ihre Regierungsgeschäfte freie Software vorschreiben und freie Lizenzen
nutzen, um Inhalte zu verbreiten. Auch andere Organisationen, wie zuletzt
die ESA, die die Bilder der Rosetta-Sonde unter CC-Lizenz
veröffentlichte [12],
tragen viel dazu bei, das freie Lizenzen immer mehr Verbreitung finden.
Was bringt die Zukunft?
Der Weg von Creative Commons ist noch nicht zu Ende gegangen. So gibt es
drei Punkte, die die Macher als wichtig ansehen: eine bessere Unterstützung
der CC-Lizenzsuite, ein einfacheres Auffinden von CC-Inhalten und Barrieren
zur Verteilung der Inhalte abbauen.
Wer Creative Commons unterstützen will, findet dazu auf der englischen [13] oder deutschen Seite [1] zahlreiche Informationen.
Links
[1] http://de.creativecommons.org/
[2] https://github.com/creativecommons/stateofthe/blob/master/data/notes.md
[3] https://stateof.creativecommons.org/report/
[4] https://stateof.creativecommons.org/
[5] https://github.com/creativecommons/stateofthe/
[6] https://licensebuttons.net/
[7] http://freedomdefined.org/Definition/De
[8] http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de
[9] http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de
[10] http://creativecommons.org/choose/
[11] http://www.openheatmap.com/view.html?map=AlkoranicCrinkSaruses
[12] http://blogs.esa.int/rosetta/2014/11/04/rosetta-navcam-images-now-available-under-a-creative-commons-licence/
[13] http://creativecommons.org/
Autoreninformation |
Dominik Wagenführ (Webseite)
nutzt Creative-Commons-Lizenzen seit vielen Jahren für seine Artikel und
Werke und freut sich, wenn noch mehr Wissen frei verbreitet wird.
|
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von Mathias Menzer
Basis aller Distributionen ist der Linux-Kernel, der fortwährend
weiterentwickelt wird. Welche Geräte in einem halben Jahr unterstützt werden und
welche Funktionen neu hinzukommen, erfährt man, wenn man den aktuellen
Entwickler-Kernel im Auge behält.
Linux 3.18
Der „erkrankte Molch“ – so nun der Name („Diseased Newt“) von Linux
3.18-rc3 [1] – entwickelte sich trotz
seines neuen Namens prächtig. Die Zahl der Änderungen ist gegenüber -rc2 etwas
gestiegen, allerdings fällt der Patch diesmal kleiner aus. Er bringt
ein Paket umfassender Korrekturen
für die Linux-Firewall netfilter mit. Außerdem wurde im Audio-Umfeld nicht mehr
benötigter Code aufgeräumt (d. h. gelöscht).
Die vierte Entwicklerversion [2]
enthält weniger Änderungen, eine davon beseitigt aber einige
Probleme im Umfeld des Dateisystems xfs. Insbesondere ist hier ein Bug
genannt, um dem bereits seit 10 Jahren mit Workarounds herumprogrammiert wurde.
Dave Chinner, der diese Patchsammlung einreichte, stellte klar, dass er solch
umfangreiche Änderungen normalerweise nicht so spät im Entwicklungszyklus
einreichen würde, wenn die Anpassungen nicht wirklich notwendig seien.
Ein bisschen unruhiger ging es dann wieder bei Linux
3.18-rc5 [3] zu. Ein Satz der Änderungen
betrifft die ARM-Architektur Xtensa, mit der Signal-Prozessoren mit angepasstem
Befehlssatz gebaut werden können. Weitere Änderungen sind im Bereich der
Netzwerk-Treiber zu finden, wo an zu vielen Stellen gearbeitet wurde, um
einzelne Treiber nennen zu können. Außerdem wurde das verteilte
Netzwerk-Dateisystem Ceph mit Korrekturen bedacht.
Eine der größten Änderungen in Linux
3.18-rc6 [4] war die Beseitigung eines
Speicherlecks an den CAN-Bus-Treibern, einem in der Automobil-Industrie
besonders weit verbreiteten Bus-System. Ansonsten verteilen sich die Änderungen
relativ gleichmäßig über die verschiedenen Kernel-Bereiche. Derzeit versuchen
die Entwickler noch einen Fehler einzugrenzen, auf den der RedHat-Entwickler
Dave Jones gestoßen ist und der sich seit Veröffentlichung von Linux 3.17
eingeschlichen haben muss.
Langzeit-Kernel
Wieder einmal hat sich eine Distribution für eine Kernel-Version entschieden,
die keinen „offiziellen“ Langzeit-Support erfährt – Ubuntu setzt für seine
Version 14.10 auf Linux 3.16, dessen Pflege von Greg Kroah-Hartmann mit Freigabe
von Linux 3.17 bereits eingestellt wurde. Da diese Ubuntu-Version bis zur
Veröffentlichung des Nachfolgers im April 2015 Pflege erhalten muss, übernimmt nun
das Ubuntu-Kernel-Team die weitere Aktualisierung dieses
Kernels [5].
Dies kommt auch Debian zugute, deren kommende Version
Jessie ebenfalls mit 3.16 ausgeliefert werden wird. Da dessen Lebenszeit jedoch
etwas länger ausfallen wird als die von Ubuntu 14.10, könnte die Verantwortung
auf den Debian-Entwickler Ben Hutchings übergehen oder Luis Henriques vom
Ubuntu-Kernel-Team. Nach Henriques
Ankündigung scheint dies jedoch noch
nicht entschieden zu sein [6].
Hutchings ist kein Unbekannter, pflegt er doch bis
heute die Kernel-Version 3.2, die in Debian 7 Verwendung gefunden hat.
Echtzeit-Kernel
Mitte November wurde der neue stabile Zweig des Echtzeit-Kernels 3.12-rt
freigegeben [7]. Der Hauptentwickler der für die
Echtzeitfähigkeit notwendigen Erweiterungen, Thomas Gleixner, führt die
Entwicklung jedoch nur noch als Freizeit-Projekt fort, um „nebenbei“ Arbeiten zu
übernehmen, die Geld für ihn und seine Familie einbringen. Die Linux Foundation
und das Open Source Automation Development Lab (OSADL) haben im Laufe des
letzten Jahres versucht, Geldgeber aus der Industrie zu gewinnen, um die
Entwicklung der Echtzeit-Erweiterungen weiterhin finanzieren zu können. Diese
sind für die Automation eigentlich sehr wichtig, da speziell in diesem Umfeld
die Verarbeitung von Daten, wie beispielsweise von Messaufnehmern, innerhalb
eines bestimmten Zeitraumes erfolgt sein muss und nicht warten kann, bis
irgendein Prozess seine Ressourcen wieder freigegeben hat.
Sollte sich in näherer Zukunft keiner der bisherigen Nutznießer des Realtime-Zweiges
finden, der die Entwicklung auch finanziell mittragen möchte, wird es nur noch
sporadische Aktualisierungen geben. Unter Umständen könnte Gleixner, sollte der Abstand zum aktuellen
Mainline-Kernel zu groß werden, die Entwicklung auch ganz fallen
lassen.
Eine Bus-Spur für den Kernel
Schon seit längerem gärt die Idee, eine Schnittstelle zur Interprozesskommunikation [8] (IPC) direkt in den
Linux-Kernel einzubauen. Solch ein IPC-Bus ermöglicht den direkten Austausch von
Daten zwischen einzelnen Prozessen, ohne Umwege über z. B. Dateien.
Bislang existiert hierfür zwar D-Bus als Quasi-Standard für Linux-Systeme, das
als eigenständiger Daemon allerdings erst relativ spät im Startvorgang zur
Verfügung steht. Somit kommt es auch in erster Linie in Verbindung mit
Desktop-Umgebungen wie GNOME oder KDE und auf diesen aufbauenden Anwendungen zum
Einsatz.
kdbus wird als IPC-System direkt im Kernel implementiert und kann so einige der
für D-Bus geltenden Einschränkungen von vornherein umgehen, wie beispielsweise
den Transfer umfangreicher Daten zwischen einzelnen Prozessen. Zudem wurden
bekannte Schwächen von D-Bus direkt beim Entwurf berücksichtigt. So bietet kdbus
die Möglichkeit, auf bestehende Daten im Speicher zu verweisen, anstatt sie in
einen anderen Speicherbereich zu kopieren.
Die Arbeiten an diesem System laufen bereits seit über einem Jahr und neben Greg
Kroah-Hartmann wirken einige bekannte Namen mit. Auch Lennart Poettering, der
dieser Tage insbesondere für die Init-Alternative systemd [9]
in der Diskussion
steht, hat das Design von kdbus maßgeblich gestaltet. Kroah-Hartman hat nun
einen Satz an Patches für die Aufnahme in den offiziellen Zweig des Linux-
Kernels vorgestellt [10]. Es ist durchaus zu
erwarten, dass der Code in einer der kommenden Kernel-Versionen aufgenommen
werden wird.
Links
[1] https://lkml.org/lkml/2014/11/2/171
[2] https://lkml.org/lkml/2014/11/9/166
[3] https://lkml.org/lkml/2014/11/16/263
[4] https://lkml.org/lkml/2014/11/23/189
[5] http://www.pro-linux.de/-0h2154ba
[6] https://lkml.org/lkml/2014/10/30/649
[7] http://www.pro-linux.de/-0h2154f4
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Interprozesskommunikation
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Systemd
[10] http://www.pro-linux.de/-0h2154af
Autoreninformation |
Mathias Menzer (Webseite)
behält die Entwicklung des Linux-Kernels im Blick, um über kommende Funktionen
von Linux auf dem Laufenden zu bleiben. |
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Zum Index
von Sujeevan Vijayakumaran
Zur Entwicklung von Software wird in der Regel ein Versionsverwaltungsprogramm
genutzt. Es gibt zahlreiche Anwendungen, um dies zu erledigen; zu den
bekannteren Programmen gehören Subversion, CVS, Mercurial, Bazaar und eben Git.
Dieses mehrteilige Tutorium soll den Einstieg in die Nutzung von Git erläutern.
Was ist eine Versionsverwaltung?
Für die Leser, die noch keine Erfahrung oder Ahnung von
Versionsverwaltungsprogrammen haben, ist es zunächst wichtig zu wissen, was
denn genau ein solches Programm macht. Die Bedeutung einer Versionsverwaltung
lässt sich schon fast aus dem Wort ableiten: Es handelt sich um das Verwalten
von Versionen. Konkret heißt dies, dass man von Dateien Versionen erzeugen
kann, die dann sinnvoll verwaltet werden. Einzelne Versionen beinhalten
keineswegs nur große Änderungen, sondern sehr wohl auch kleinere Änderungen.
Viele kennen es: Man geht einer Tätigkeit nach – sei es an einem Text, einem
Bild oder an einem Video – und man möchte den aktuellen Stand immer mal wieder
zwischenspeichern, damit man zum einen eine Sicherung der Datei hat und zum
anderen wieder auf eine ältere Version zurückspringen kann, etwa
wenn etwas falsch gelaufen ist. Jede Person hat dabei verschiedene Ansätze, die
einzelnen Versionen irgendwo abzulegen. Die eine Person fügt jeweils eine
Versionsnummer in den Dateinamen ein, eine andere Person macht sich wiederum
einzelne Ordner für jede Version mit dem aktuellen Datum, in dem die einzelnen
Stände gesichert werden.
Wirklich praktikabel und effizient sind keine der beiden genannten Varianten,
da sich sehr schnell und sehr einfach Fehler einschleichen, etwa wenn man alte
Revisionen löscht, die man gegebenenfalls hinterher doch wieder braucht.
Genau hier kommen Versionsverwaltungssysteme ins Spiel. Mit einer
Versionsverwaltung werden zusätzlich zu den reinen Veränderungen noch weitere
Informationen zu einer Version gespeichert. Darunter fallen Informationen zum
Autor, der Uhrzeit und eine Änderungsnotiz. Diese werden bei jedem
Versionswechsel gespeichert. Durch die gesammelten Dateien lässt sich so
schnell und einfach eine Änderungshistorie ansehen und verwalten. Falls
zwischendurch Fehler in den versionierten Dateien aufgetreten sind, kann man
dann wieder zurück zu einer Version springen, um von dort aus erneut weiter zu
machen. Dabei ist es ganz egal, um was für eine Art von Dateien es sich
handelt. Am häufigsten werden Versionsverwaltungsprogramme zur
Software-Entwicklung eingesetzt.
Aber nicht nur für Programmierer ist eine Versionsverwaltung sinnvoll;
wie bereits geschrieben, kann der Einsatz zum Beispiel auch für Grafiker oder Autoren
durchaus nützlich sein. Ein Grafiker könnte sich so Versionen von bearbeiteten
Bildern speichern, um bei misslungenen Änderungen wieder zurück springen zu
können. Bei Autoren geht es um Text, der ähnlich dem Quellcode von
Software-Projekten gut verwaltet werden kann.
Es gibt drei verschiedene Konzepte zur Versionsverwaltung: die lokale, zentrale
und die verteilte Versionsverwaltung.
Lokale Versionsverwaltung
Die lokale Versionsverwaltung ist wohl eher selten in produktiven Umgebungen zu
finden, da sie lediglich lokal arbeitet und häufig auch nur einzelne Dateien
versioniert. Das oben bereits erwähnte manuelle Erzeugen von Versionen von
Dateien wäre zum Beispiel eine lokale Versionsverwaltung mit einer einzelnen
Datei. Sie ist zwar ziemlich einfach zu nutzen, allerdings resultiert daraus
eine hohe Fehleranfälligkeit und sie ist zudem wenig flexibel. Echte
Versionsverwaltungssoftware gibt es mit
SCCS [1] und
RCS [2] auch. Der wohl
größte Minuspunkt der lokalen Versionsverwaltung ist, dass man standardmäßig nicht
mit mehreren Personen an Dateien arbeiten kann. Außerdem besteht
keinerlei Datensicherheit, da die Daten nicht zusätzlich auf einem entfernen
Server liegen, sofern nicht zusätzliche Backups durchgeführt werden.
Zentrale Versionsverwaltung
Eine zentrale Versionsverwaltung ist hingegen häufig in produktiven Umgebungen
zu finden. Subversion [3] und CVS
(Concurrent Versions
System [4]) sind
beispielsweise Vertreter der zentralen Versionsverwaltung. Hauptmerkmal ist,
dass das Repository lediglich auf einem zentralen Server liegt. „Repository“
ist ein englisches Wort für „Lager“, „Depot“ oder „Quelle“. Ein Repository ist
somit ein Lager, in dem die Daten liegen. Autorisierte Nutzer eines Repositorys
arbeiten dabei lokal mit einer Arbeitskopie der im Repository vorhandenen
Dateien. Die Logik der Versionsverwaltung liegt dabei auf dem zentralen Server.
Wenn man also auf eine andere Revision wechseln möchte oder sich die
Revisionsänderungen anschauen möchte, werden stets die Daten vom Server
heruntergeladen.
Verteilte Versionsverwaltung
Zu den verteilten Versionsverwaltungssystemen gehört nicht nur
Git [5], sondern unter anderem auch
Bazaar [6] oder
Mercurial [7]. Im Gegensatz zur zentralen
Versionsverwaltung besitzt jeder Nutzer des Repositorys nicht nur eine
Arbeitskopie, sondern das komplette Repository. Wenn also zwischen
verschiedenen Revisionen gewechselt wird oder man sich die letzten Änderungen
anschauen möchte, muss nur einmal das Repository „geklont“ werden. Danach
stehen alle Funktionalitäten der Versionsverwaltung offline zur Verfügung.
Dadurch wird nicht nur unnötiger Netzwerktraffic vermieden, sondern auch die
Geschwindigkeit wird, durch den fehlenden Netzwerk-Overhead, deutlich erhöht.
Zusätzlich besitzen verteilte Versionswaltungssysteme eine höhere
Datensicherheit, da die Daten des Repositorys in der Regel auf vielen Rechnern
verteilt liegen.
Geschichtliches
Lange Zeit nutzten die Entwickler des Linux-Kernels das proprietäre
Versionsverwaltungssystem BitKeeper [8]. Nach einer
Lizenzänderung seitens der Herstellerfirma von BitKeeper konnte das Team um
den Linux-Kernel, allen voran Linus Torvalds, BitKeeper nicht mehr kostenfrei
verwenden, weswegen Linus Torvalds mit der Entwicklung von Git begann.
Da die Entwicklung im Jahr 2005 begann, gehört Git zu den jüngsten
Versionsverwaltungssystemen. Für Linus Torvalds war es wichtig, dass das
künftige Versionsverwaltungssystem drei spezielle Eigenschaften besitzt. Dazu
gehörten zum einen Arbeitsabläufe, die an BitKeeper angelehnt sind, Sicherheit
gegen böswillige und unbeabsichtigte Verfälschung des Repositorys, sowie eine
hohe Effizienz. Das Projekt „Monotone“ [9], ebenfalls
ein Versionsverwaltungssystem, wäre fast perfekt gewesen. Es fehlte lediglich
die Effizienz. Mit Git erschuf Linus Torvalds dann doch eine eigene
Versionsverwaltung, die nicht auf den Quellen von Monotone oder BitKeeper
beruht.
Interessant ist auch die Namensnennung von Git. Git ist das englische Wort für
„Blödmann“. Linus Torvalds selbst sagte spaßeshalber:
„I'm an egoistical bastard, and I name all my projects after myself. First 'Linux', now 'Git'.“
(Deutsch:
„Ich bin ein egoistischer Mistkerl, und ich nenne alle meine Projekte nach mir selbst. Erst 'Linux' und nun 'Git'.“)
Natürlich gibt es auch richtige Gründe, das Projekt „git“ zu nennen. Zum einen
enthält das Wort lediglich drei Buchstaben, was das Tippen auf der Tastatur
erleichtert, zum anderen gab es kein genutztes UNIX-Kommando, mit dem es
kollidieren würde.
Git-Repository starten
Git bietet einige interessante Funktionen, die nach und nach in diesem Tutorium
vorgestellt werden. Zunächst muss man Git installieren. Die gängigen
Linux-Distributionen stellen Git in ihrer Paketverwaltung unter dem Paketnamen
git bereit. Für andere Plattformen bietet die Git-Projekthomepage eine
Download-Seite [10].
Um die Nutzung von Git sinnvoll zu erlernen, bietet es sich an, die im Tutorium
angeführten Befehle ebenfalls auszuführen, um die Arbeitsweise vollständig
nachvollziehen zu können. Damit dieses Tutorium einen sinnvollen Praxis-Bezug hat,
wird im Laufe der Zeit eine kleine statische Webseite mit dem HTML-Framework
„Bootstrap“ [11] gebaut.
Zu Beginn wird zunächst ein leeres Projektverzeichnis erzeugt, in dem
im Anschluss die Projekt-Dateien gespeichert werden. Dazu legt man zuerst den
Ordner Webseite-mit-Git an und wechselt dort hinein.
$ mkdir Webseite-mit-Git
$ cd Webseite-mit-Git
Jetzt kann man mit dem folgendem Befehl ein Git-Repository anlegen:
$ git init
Initialisierte leeres Git-Repository in /home/sujee/Webseite-mit-Git/.git/
Mit diesem Befehl erzeugt Git also ein leeres Repository im Projektordner. Dazu
legt Git, wie es die Ausgabe bereits mitteilt, ein Unterverzeichnis .git im
Projektverzeichnis an.
$ ls -l .git
insgesamt 32
drwxr-xr-x 2 sujee sujee 4096 20. Jul 16:41 branches
-rw-r--r-- 1 sujee sujee 92 20. Jul 16:41 config
-rw-r--r-- 1 sujee sujee 73 20. Jul 16:41 description
-rw-r--r-- 1 sujee sujee 23 20. Jul 16:41 HEAD
drwxr-xr-x 2 sujee sujee 4096 20. Jul 16:41 hooks
drwxr-xr-x 2 sujee sujee 4096 20. Jul 16:41 info
drwxr-xr-x 4 sujee sujee 4096 20. Jul 16:41 objects
drwxr-xr-x 4 sujee sujee 4096 20. Jul 16:41 refs
In diesem Ordner werden noch einige weitere Unterverzeichnisse angelegt, die
man mit dem Befehl ls -l .git einsehen kann.
Wie man sieht, erzeugt Git einige Verzeichnisse; dort werden auch Daten
gespeichert. Das .git-Verzeichnis ist das einzige Verzeichnis, in dem Git die
Informationen des Repositorys speichert. Daher sollte man dieses Verzeichnis
keinesfalls löschen, da man sonst alle Daten des Repositorys verliert,
insbesondere alle Revisionen. Da zu diesem Zeitpunkt in dem Beispielrepository
keinerlei Operationen mit Git durchgeführt worden sind, wäre das in diesem
Beispiel natürlich nicht sonderlich tragisch. Man sollte allerdings die Dateien
nur anfassen, wenn man weiß was man tut.
Git Konfiguration
Da im vorigen Schritt bereits ein leeres Repository angelegt worden ist, kann man nun ein Commit
hinzufügen. Was genau ein Commit ist und wie man einen Commit tätigt, wird
weiter unten im Artikel noch erläutert.
Denn zunächst muss man noch seine Git-Installation
konfigurieren.
Vorerst werden allerdings nur zwei Dinge konfiguriert: Der eigene
Entwicklername und dessen E-Mail-Adresse.
Mit den folgenden Befehlen setzt man den eigenen Namen sowie die eigene
E-Mail-Adresse:
$ git config --global user.name "Sujeevan Vijayakumaran"
$ git config --global user.email mail@svij.org
Mit diesen beiden Befehlen wird die Datei ~/.gitconfig angelegt. Wenn man
die Datei öffnet, steht Folgendes darin:
[user]
name = Sujeevan Vijayakumaran
email = mail@svij.org
Mit git config -l lässt sich über die Kommandozeile die Konfiguration
ebenfalls ansehen.
Es muss beachtet werden, dass bei den oben genannten Befehlen die Git-Identität
global für den Benutzer gesetzt wird. Wenn man lediglich für einzelne Git-Repositorys
spezifische Einstellungen setzen will, dann reicht es, wenn man den
Aufruf-Parameter --global weg lässt. Dies ist häufig dann sinnvoll, wenn man
verschiedene E-Mail-Adressen für verschiedene Projekte nutzt. Die angegebenen
Informationen zu einem Entwickler sind nämlich für alle Personen einsehbar,
welche mindestens Lese-Rechte im Repository besitzen, sofern der Entwickler
mindestens ein Commit getätigt hat.
Der erste Commit
Jetzt beginnt das echte Arbeiten mit dem Repository. Zu Beginn ist das
Repository leer, da keine Dateien vorhanden sind. Es müssen also zunächst
einige Ordner und/oder Dateien angelegt werden.
Der Befehl git status zeigt immer den aktuellen Status des Repositorys an. Es gibt
bisher noch keine Commits, weshalb Git meldet, dass es sich um die „Initiale Version“
handelt.
$ git status
Auf Branch master
Initialer Commit
nichts zu committen (Erstellen/Kopieren Sie Dateien und benutzen Sie "git add" zum Beobachten)
Da bisher noch keine Dateien in dem Projekt-Verzeichnis vorhanden sind, meldet Git, dass
nichts zu committen ist. Für das Beispiel-Projekt „Webseite mit Git“ muss
zuerst das HTML-Framework „Bootstrap“ heruntergeladen und anschließend entpackt
werden. Zum Schluss kann das heruntergeladene ZIP-Paket wieder entfernt werden.
$ wget https://github.com/twbs/bootstrap/releases/download/v3.2.0/bootstrap-3.2.0-dist.zip
$ unzip bootstrap-3.2.0-dist.zip
$ mv bootstrap-3.2.0-dist/* .
$ rmdir bootstrap-3.2.0-dist && rm bootstrap-3.2.0-dist.zip
Einige der oben aufgeführten Befehle geben Text auf der Standard-Ausgabe aus,
welcher hier aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen worden ist.
Nachdem die Dateien des „Bootstrap“-Frameworks nun im Projekt-Verzeichnis gelandet sind, bietet es sich an,
noch einmal git status auszuführen.
$ git status
Auf Branch master
Initialer Commit
Unbeobachtete Dateien:
(benutzen Sie "git add <Datei>..." um die Änderungen zum Commit vorzumerken)
css/
fonts/
js/
nichts zum Commit vorgemerkt, aber es gibt unbeobachtete Dateien (benutzen Sie t<git add> zum Beobachten)
Wie man sieht, zeigt Git nun an, dass unbeobachtete Dateien vorhanden sind.
Unbeobachtete Dateien sind Dateien, die noch nicht von Git verwaltet werden und für
Git somit auch noch nicht bekannt sind. Mit dem Befehl git add kann man sowohl Dateien als auch ganze Ordner
zu dem Staging-Bereich hinzufügen. Der Staging-Bereich ist der Bereich, in den
die Dateien hinzugefügt werden, um diese für einen nachfolgenden Commit vorzumerken.
Zunächst wird nur der Ordner css hinzugefügt.
$ git add css/
Eine Ausgabe erfolgt bei erfolgreicher Ausführung nicht. Ein erneutes Ausführen
von git status gibt folgendes aus:
$ git status
Auf Branch master
Initialer Commit
zum Commit vorgemerkte Änderungen:
(benutzen Sie "git rm --cached <Datei>..." zum Entfernen aus der Staging-Area)
neue Datei: css/bootstrap-theme.css
neue Datei: css/bootstrap-theme.css.map
neue Datei: css/bootstrap-theme.min.css
neue Datei: css/bootstrap.css
neue Datei: css/bootstrap.css.map
neue Datei: css/bootstrap.min.css
Unbeobachtete Dateien:
(benutzen Sie "git add <Datei>..." um die Änderungen zum Commit vorzumerken)
fonts/
js/
Durch das Hinzufügen des Ordners css werden die einzelnen Dateien des
Ordners für den nächsten Commit vorgemerkt. Wenn man nicht den ganzen Ordner,
sondern nur einzelne Dateien hinzufügen möchte, geht das natürlich auch:
$ git add fonts/glyphicons-halflings-regular.eot
Es bietet sich anschließend noch einmal an, git status auszuführen:
$ git status
Auf Branch master
Initialer Commit
zum Commit vorgemerkte Änderungen:
(benutzen Sie "git rm --cached <Datei>..." zum Entfernen aus der Staging-Area)
neue Datei: css/bootstrap-theme.css
neue Datei: css/bootstrap-theme.css.map
neue Datei: css/bootstrap-theme.min.css
neue Datei: css/bootstrap.css
neue Datei: css/bootstrap.css.map
neue Datei: css/bootstrap.min.css
neue Datei: fonts/glyphicons-halflings-regular.eot
Unbeobachtete Dateien:
(benutzen Sie "git add <Datei>..." um die Änderungen zum Commit vorzumerken)
fonts/glyphicons-halflings-regular.svg
fonts/glyphicons-halflings-regular.ttf
fonts/glyphicons-halflings-regular.woff
js/
Vorher wurde das komplette css-Verzeichnis hinzugefügt. Mit dem Hinzufügen
einer einzelnen Datei wird nun nicht mehr der Ordner fonts von git status allgemein
gelistet, sondern es werden stattdessen explizit alle einzelnen Dateien aufgelistet.
Diesmal werden alle restlichen Dateien, die noch nicht beobachtet werden,
für den Commit
hinzufügt:
$ git add fonts/ js/
Alternativ kann man auch den Befehl git add -A ausführen, um generell alle
unbeobachtete Dateien hinzuzufügen. Eine Ausgabe erscheint bei erfolgreicher
Ausführung nicht. Aber Achtung: Dies sollte man nur tun, wenn man sicher ist,
dass sonst keine weiteren temporären Dateien vorhanden sind, die nicht in dem
Commit landen sollen.
Falls aus Versehen doch Dateien zum Staging Bereich hinzugefügt worden sind,
kann man sie ganz leicht mit git rm --cached <Datei> wieder entfernen.
Nach einem erneuten Ausführen von git status werden alle hinzugefügten
Dateien aus den drei Unterordnern aufgelistet. Es bietet es sich nicht nur für
Anfänger an, jedes Mal vor einem Commit die hinzugefügten Dateien mittels
git status zu überprüfen, um zu vermeiden, dass ungewollt Dateien in
das Repository eingetragen werden.
$ git status
Auf Branch master
Initialer Commit
zum Commit vorgemerkte Änderungen:
(benutzen Sie "git rm --cached <Datei>..." zum Entfernen aus der Staging-Area)
neue Datei: css/bootstrap-theme.css
neue Datei: css/bootstrap-theme.css.map
neue Datei: css/bootstrap-theme.min.css
neue Datei: css/bootstrap.css
neue Datei: css/bootstrap.css.map
neue Datei: css/bootstrap.min.css
neue Datei: fonts/glyphicons-halflings-regular.eot
neue Datei: fonts/glyphicons-halflings-regular.svg
neue Datei: fonts/glyphicons-halflings-regular.ttf
neue Datei: fonts/glyphicons-halflings-regular.woff
neue Datei: js/bootstrap.js
neue Datei: js/bootstrap.min.js
Wenn alle Dateien korrekt mit git add eingetragen worden sind, kann man den
ersten Commit tätigen. Der Commit enthält dabei dann eben genau die Dateien,
die man mit git add zum Staging Bereich hinzugefügt hatte. Dateien, die man
eventuell ausgelassen hat, bleiben unangetastet.
Mit dem folgenden Befehl wird der erste Commit erzeugt.
$ git commit -m "Bootstrap hinzugefügt."
[master (Basis-Commit) 7f1c942] Bootstrap hinzugefügt.
12 files changed, 9006 insertions(+)
create mode 100644 css/bootstrap-theme.css
create mode 100644 css/bootstrap-theme.css.map
create mode 100644 css/bootstrap-theme.min.css
create mode 100644 css/bootstrap.css
create mode 100644 css/bootstrap.css.map
create mode 100644 css/bootstrap.min.css
create mode 100644 fonts/glyphicons-halflings-regular.eot
create mode 100644 fonts/glyphicons-halflings-regular.svg
create mode 100644 fonts/glyphicons-halflings-regular.ttf
create mode 100644 fonts/glyphicons-halflings-regular.woff
create mode 100644 js/bootstrap.js
create mode 100644 js/bootstrap.min.js
Der Befehl speichert erst an diesem Punkt den aktuellen Staging-Bereich in
einen Commit. Mit dem Parameter -m kann eine Commit-Nachricht direkt
übergeben werden. Diese fasst in der Regel die aktuellen Änderungen zusammen,
sodass andere Mitarbeiter in dem Repository die Änderungen in dem Commit
schnell und einfach nachvollziehen können. Man kann auch einen Commit erzeugen,
ohne den Parameter -m anzugeben. Stattdessen öffnet sich der Standard-Editor
des Systems, in welchem man dann die Commit-Nachricht eintippen kann.
Ein erneutes git status zeigt nach dem Commit erst mal keine Änderungen an.
Der erste Commit ist getätigt. Dieser wird häufig initialer Commit oder Basis-Commit
genannt,
weil er der erste Commit des Repositorys ist, auf
welchem die anderen Commits aufbauen.
$ git status
# Auf Zweig master
nichts einzutragen, Arbeitsverzeichnis sauber
Mit git log kann man die Historie des Repositorys anschauen. Bei nur
einem Commit ist es in diesem Fall natürlich sehr kurz.
$ git log
commit 7f1c942a8275fdeab84ebee61e6fe43a6d48e888
Author: Sujeevan Vijayakumaran <mail@svij.org>
Date: Sun Jul 20 17:24:13 2014 +0200
Bootstrap hinzugefügt.
Jeder Commit besitzt eine eindeutige ID
auf die man sich beziehen kann. Dies kann u. A.
dafür genutzt werden, um das Git-Log zweier
Revisionen anzusehen oder um einen Commit
rückgängig zu machen. Die ID ist eine SHA1-Checksumme, die aus den
Änderungen erzeugt wird. Weiterhin werden auch Datum und Autor im
Commit vermerkt.
Nachdem der erste Commit erfolgreich erledigt ist, kann die Arbeit beginnen. Die
Webseite, die mit diesem Tutorium angelegt wird, braucht zunächst eine
index.html-Datei mit folgendem Inhalt:
<!DOCTYPE html>
<html lang="en">
<head>
<meta charset="utf-8">
<meta http-equiv="X-UA-Compatible" content="IE=edge">
<meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1">
<title>Bootstrap 101 Template</title>
<!-- Bootstrap -->
<link href="css/bootstrap.min.css" rel="stylesheet">
</head>
<body>
<h1>Hello, world!</h1>
<!-- jQuery (necessary for Bootstrap's JavaScript plugins) -->
<script src="https://ajax.googleapis.com/ajax/libs/jquery/1.11.1/jquery.min.js"></script>
<!-- Include all compiled plugins (below), or include individual files as needed -->
<script src="js/bootstrap.min.js"></script>
</body>
</html>
Listing: index.html
Die Datei dient als Basis-Template für das HTML-Framework Bootstrap. Sie wird
zunächst nicht von Git beobachtet, da die Datei neu ist. Auch diese Datei muss
in das Repository committet werden:
$ git add index.html
$ git commit -m "index.html hinzugefügt."
[master 4cc7ce4] index.html hinzugefügt.
1 file changed, 21 insertions(+)
create mode 100644 index.html
Hiermit wurde also der zweite Commit erzeugt. Der Befehl git log listet
beide auf:
$ git log
commit 4cc7ce45fb1a73d10325b465062d1ffa3435702f
Author: Sujeevan Vijayakumaran <mail@svij.org>
Date: Sun Jul 20 17:37:51 2014 +0200
index.html hinzugefügt.
commit 7f1c942a8275fdeab84ebee61e6fe43a6d48e888
Author: Sujeevan Vijayakumaran <mail@svij.org>
Date: Sun Jul 20 17:24:13 2014 +0200
Bootstrap hinzugefügt.
Da das Grundgerüst der Webseite steht, kann man die Startseite index.html
nach Belieben anpassen. Die Webseite braucht jetzt einen Titel im
HTML-Head und einen kleinen Inhalt im Body.
Um den Titel zu verändern, reicht es, Zeile 7 mit folgendem Inhalt zu
überschreiben:
<title>Webseite mit Git</title>
Statt der Überschrift „Hallo Welt“ wird in diesem Beispiel Git in Zeile 12 gegrüßt:
<h1>Hallo Git!</h1>
Beide Dateien können jeweils mit einem Editor bearbeitet werden. Nachdem man
diese Änderungen durchgeführt hat, kann man sich alle Änderungen mit
git diff anschauen. Doch zunächst lohnt sich mal wieder ein Blick auf die
Ausgabe von git status.
$ git status
Auf Branch master
Änderungen, die nicht zum Commit vorgemerkt sind:
(benutzen Sie "git add <Datei>..." um die Änderungen zum Commit vorzumerken)
(benutzen Sie "git checkout -- <Datei>..." um die Änderungen im Arbeitsverzeichnis zu verwerfen)
geändert: index.html
keine Änderungen zum Commit vorgemerkt (benutzen Sie t<git add> und/oder "git commit -a")
Git bemerkt automatisch, dass sich der Inhalt von index.html verändert hat.
Die Ausgabe von git diff zeigt letztendlich die Änderungen an der Datei an:
$ git diff
diff --git a/index.html b/index.html
index 7a050c7..ea3b0af 100644
--- a/index.html
+++ b/index.html
@@ -5,13 +5,13 @@
<meta charset="utf-8">
<meta http-equiv="X-UA-Compatible" content="IE=edge">
<meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1">
- <title>Bootstrap 101 Template</title>
+ <title>Webseite mit Git</title>
<!-- Bootstrap -->
<link href="css/bootstrap.min.css" rel="stylesheet">
</head>
<body>
- <h1>Hello, world!</h1>
+ <h1>Hallo Git!</h1>
<!-- jQuery (necessary for Bootstrap's JavaScript plugins) -->
<script src="https://ajax.googleapis.com/ajax/libs/jquery/1.11.1/jquery.min.js"></script>
Git zeigt die Unterschiede zwischen der aktuellen Datei und der Datei an, die
zuletzt committet wurde. Entfernte Zeilen werden mit einem Minus zu Beginn der
Zeile angezeigt, neu hinzugefügte Zeilen wiederum mit einem Plus. Dasselbe
geschieht bei geänderten Zeilen.
Tipp: Zur besseren Übersicht über die Ausgaben von Git im Terminal bietet es
sich an, die Farbausgabe zu aktivieren. Dies kann global in der Konfiguration
mit folgenden Befehl gesetzt werden:
$ git config --global color.ui true
Alle gelöschten Zeilen werden mit dieser Option rot dargestellt und neu hinzugefügte Zeilen
grün. Dieser Konfigurationsschalter wirkt sich allerdings nicht nur hier aus,
sondern auch an weiteren Stellen.
Die Änderungen können wie gehabt wieder in den Staging-Bereich gebracht und anschließend committet werden:
$ git add index.html
$ git commit -m "Titel und Überschrift angepasst."
[master 24e65af] Titel und Überschrift angepasst.
1 file changed, 2 insertions(+), 2 deletions(-)
Wenn man alle Befehle wie angegeben ausgeführt hat, besitzt das Repository insgesamt drei
Commits.
Fazit
In diesem Teil wurden die grundlegendsten Git-Kommandos erläutert. Man weiß nun
unter anderem, wie man Dateien zu einem Repository hinzufügt, ein Commit tätigt
und wie man sich das Repository-Log anschauen kann.
Der nächste Teil behandelt das Branching Modell von Git.
Links
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/SCCS
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Revision_Control_System
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Subversion
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Concurrent_Versions_System
[5] http://git-scm.com/
[6] http://bazaar.canonical.com/en/
[7] http://mercurial.selenic.com/
[8] http://www.bitkeeper.com/
[9] http://www.monotone.ca/
[10] http://git-scm.com/downloads
[11] http://getbootstrap.com/
Autoreninformation |
Sujeevan Vijayakumaran (Webseite)
setzt seit drei Jahren Git zur Versionsverwaltung ein. Dabei nutzt er es nicht
nur zur Software-Entwicklung, sondern auch für das Schreiben von Artikeln.
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von Dr. Diether Knof
In diesem Artikel wird ein Skript, genannt „podfetch“, erstellt. Mit „podfetch“
können Audiodateien aus einem Podcast heruntergeladen werden. Der Schwerpunkt
dieses Artikels liegt darauf, die Herangehensweise bei der Erstellung zu
zeigen. Für eine Erläuterung der Befehle wird auf die angegebenen Artikel sowie
die entsprechende Hilfe (--help, man) verwiesen.
Anforderungen beschreiben
Ausgangspunkt der Programmierung ist, dass der Anwender eine neue Anforderung
an den Computer hat. Zuerst sollten diese beschrieben werden. Sie müssen nicht
abschließend sein sondern können später angepasst werden. Für „podfetch“ sind
die Anforderungen:
- Die Audiodateien werden aus einem Podcast heruntergeladen, damit sie auf
einen MP3-Player übertragen werden können.
- Werden die Audiodateien auf dem Rechner gelöscht (auf den MP3-Player
verschoben), werden sie nicht noch einmal heruntergeladen.
- Das Herunterladen wird automatisch regelmäßig durchgeführt.
Bevor man sich ans Programmieren setzt, sollte man prüfen, ob es
bereits ein Programm gibt, das die Anforderungen erfüllt. Unter Debian liefert
ein
$ apt-cache search podcast
die Pakete amarok, gpodder, podget, podracer und rhythmbox, die
eventuell die obigen Anforderungen erfüllen. Ein Test dieser Programme zeigt,
dass podget die gewünschte Funktionalität liefert. Damit ist das Ziel
eigentlich erreicht, aber Selbermachen macht mehr Spaß.
Bei der Erstellung des Skriptes wird zuerst auf der Konsole an einem konkretem
Beispiel der Befehlsablauf entwickelt. Diese Befehle werden in ein Skript
geschrieben. Anschließend wird die Angabe des konkreten Falls im Skript durch
eine allgemeinere Benutzerschnittstelle ersetzt. Zum Schluss wird das Skript
noch abgerundet.
Audiodateien herunterladen
Zum Testen wird als Beispiel der Podcast „Auf ein Wort“ von NDR Info genommen –
die Dateien sind relativ klein (je 2 bis 3 MB), das ist gut zum Testen.
Um die Audiodateien herunterzuladen, müssen deren Internet-Adressen
herausgefunden werden. Diese stehen in der Podcast-Datei des Anbieters.
Auf der Internet-Seite [1] ist der Podcast
hinter der Schaltfläche „Abonnieren“ versteckt. Im Browser lässt sich die
Adresse des Podcasts (http://www.ndr.de/info/podcast2980.xml) über das
Kontextmenü des Verweises (Rechtsklick auf „Abonnieren“) in den
Zwischenspeicher kopieren. Nun wird mit
$ wget -nd http://www.ndr.de/info/podcast2980.xml
der Podcast heruntergeladen und in die Datei podcast2980.xml abgespeichert.
Mit dem Programm wget [2] können über die
Kommandozeile Dateien aus dem Internet heruntergeladen werden, eine Alternative
dazu ist curl [3].
Die XML-Datei lässt sich mit einem Texteditor öffnen.
Die Pfade zu den gewünschten Dateien lassen sich an der Endung .mp3
erkennen. Eine Suche nach .mp3 zeigt, dass die Pfade sich in
<enclosure url="..." type="audio/mpeg" /> und zwischen <link> und
</link> befinden. Letzteres ist einfacher zu handhaben, also wird
aus dieser Stelle der Pfad extrahiert.
Mit dem Befehl
$ grep "<link>.*</link>" podcast2980.xml
werden die gewünschten Zeilen herausgefiltert. Für eine Einführung zu grep
siehe „grep – Eine kleine Einführung“ in freiesMagazin
10/2009 [4]. Um ausschließlich
die gewünschten Internetadressen zu erhalten, werden mit
dem folgenden Befehl
$ grep "<link>.*</link>" podcast2980.xml | sed "s/<.\?link>//g"
die Tags <link> und </link> entfernt, so dass je Zeile nur noch eine
Internetadresse stehen. Für eine Einführung zu sed siehe „Effektives
automatisiertes Bearbeiten von Daten mit sed“ in freiesMagazin
03/2010 [5]; die Verknüpfung von
Programmen mit Hilfe von Pipes ist in „Datenströme, Dateideskriptoren und
Interprozesskommunikation“ in freiesMagazin
03/2011 [6] beschrieben.
Nun wird die Ausgabe in eine Datei podcast.pfade geschrieben. Diese enthält
damit die Liste der Adressen zum Herunterladen:
$ grep "<link>.*</link>" podcast2980.xml | sed "s/<.\?link>//g" >podcast.pfade
Um die Dateien nach und nach herunterzuladen, werden die Einträge über eine
Schleife abgearbeitet. Zum Testen der Schleife wird statt des wget erst
einmal ein echo eingetragen:
$ < podcast.pfade while read datei; do echo "$datei"; done
Wenn das funktioniert – was es sollte – kann man es mit wget versuchen:
$ < podcast.pfade while read datei; do wget -nd "$datei"; done
Beim Testen reicht es zu sehen, dass das Herunterladen funktioniert, abbrechen
lässt es sich mit der Tastenkombination „Strg“ + „C“.
Einfaches Skript erstellen
Jetzt sind alle Befehle gesammelt und das Skript podfetch.sh kann erstellt
werden. Wichtig ist hierbei eine gute Kommentierung, damit das Skript auch noch in ein
paar Monaten leicht verständlich ist.
#!/bin/zsh
# podfetch.sh: Lade Podcast-Dateien herunter
# 1. Lade die Podcast-Liste herunter
wget -nd http://www.ndr.de/info/podcast2980.xml
# 2. Extrahiere aus der Podcast-Liste die Audiodateien
grep -o "<link>.*</link>" podcast2980.xml \
| sed "s/<.\?link>//g" \
> podcast.pfade
# 3. Lade die Audiodateien herunter
< podcast.pfade \
while read datei; do
wget -nd "$datei"
done
Listing: podfetch_v1.sh
Die erste Zeile ist in „Shebang – All der Kram“ in freiesMagazin
11/2009 [7] erläutert. Als Shell
wird hier die zsh verwendet, siehe „Die Z-Shell (zsh) – Eine mächtige
Alternative zur Bash“ in freiesMagazin
03/2010 [5]; alternativ kann zum
Beispiel auch die bash verwendet werden.
Gestartet wird das Skript mit dem Befehl
$ zsh podfetch.sh
oder, wenn einmalig mit
$ chmod +x podfetch.sh
das execute-Flag gesetzt ist, mit
$ ./podfetch.sh
Die erforderlichen Zugriffsrechte sind im Artikel „Administration von
Debian & Co im Textmodus – Teil I“ in freiesMagazin
08/2014 [8] erläutert.
Im Verzeichnis sieht es aber nicht wie erwartet aus. So ist die Datei
podcast2980.xml mehrfach vorhanden, es gibt eine unerwünschte Datei info
und die MP3-Dateien sind auch mehrfach da.
Die Dateien mit Endung .1 werden von wget angelegt, wenn die Datei, die wget
herunterladen soll, bereits vorhanden ist. Daher wird im Skript der Aufruf
unter Punkt 1 abgeändert auf:
wget -nd http://www.ndr.de/info/podcast2980.xml -O podcast.xml
Unter Punkt 2 muss entsprechend podcast2980.xml durch podcast.xml ersetzt
werden. Es sollen nur MP3-Dateien heruntergeladen werden, nicht die Datei
info. Daher wird der Filter unter Punkt 2 abgeändert auf:
grep -o "<link>.*\.mp3</link>" podcast.xml \
| sed "s/<.\?link>//g" \
> podcast.pfade
Zum Schluss wird unter Punkt 3 der wget-Aufruf wie folgt geändert in:
wget -nd -c "$datei"
Mit dieser Version des Skriptes ist die erste Anforderung für den
Beispielpodcast auch schon erfüllt.
Dateiliste pflegen
Bislang werden die Audiodateien immer neu heruntergeladen, wenn sie nicht (mehr)
existieren. Um dies zu vermeiden, werden nach erfolgtem Herunterladen die Pfade
der Dateien in der Datei podcast.gespeichert aufgelistet.
Vor dem Herunterladen wird dann geprüft, ob die Datei bereits in podcast.gespeichert
steht:
# 3. Lade die Audiodateien herunter, wenn sie noch nicht heruntergeladen sind.
# Merke die heruntergeladenen Dateien in „podcast.gespeichert“.
grep -v -f podcast.gespeichert podcast.pfade \
| while read datei; do
wget -nd -c "$datei" && echo "$datei" >> podcast.gespeichert
done
Vorher muss allerdings die Datei podcast.gespeichert einmalig angelegt
werden:
$ touch podcast.gespeichert
Damit eine Datei erneut heruntergeladen wird, muss nur der entsprechende
Eintrag in der Datei podcast.gespeichert gelöscht werden.
Mehrere Ziele
Als nächstes soll der Podcast aus einer Datei podcast.liste gelesen werden,
diese Datei soll pro Zeile einen Podcast enthalten. Die Datei wird mittels
$ echo http://www.ndr.de/info/podcast2980.xml >podcast.liste
$ echo http://www.deutschlandfunk.de/podcast-computer-und-kommunikation-komplette-sendung.416.de.podcast.xml >> podcast.liste
mit zwei Einträgen gefüllt. Nun werden die Punkte 1 bis 3 aus dem obigen Skript
in eine Schleife gesetzt:
#!/bin/zsh
# podfetch.sh: Lade Podcast-Dateien herunter
# Die Podcasts stehen in der Datei podcast.liste
< podcast.liste \
while read podcast; do
# 1. Lade die Podcast-Liste herunter
wget -nd "$podcast" -O podcast.xml
# 2. Extrahiere aus der Podcast-Liste die Audiodateien
grep -o "<link>.*\.mp3</link>" podcast.xml \
| sed "s/<.\?link>//g" \
> podcast.pfade
# 3. Lade die Audiodateien herunter, wenn sie noch nicht heruntergeladen sind.
# Merke die heruntergeladenen Dateien in „podcast.gespeichert“.
grep -v -f podcast.gespeichert podcast.pfade \
| while read datei; do
wget -nd -c "$datei" && echo "$datei" >> podcast.gespeichert
done
done
Listing: podfetch_v2.sh
Damit ist die zweite Anforderung erfüllt.
Eigene Verzeichnisse
Die Dateien landen alle im selben Verzeichnis, das wird bei mehreren Podcasts schnell
unübersichtlich. Daher soll als neue Anforderung für jeden Podcast ein eigenes
Verzeichnis erstellt werden, die Bezeichnung dafür soll automatisch aus dem
<title>-Eintrag der XML-Datei gelesen werden.
Also zurück auf die Konsole zum Testen. Zuerst werden alle
title-Einträge herausgefiltert:
$ grep -o "<title>[^<]*</title>" podcast.xml
Hiervon wird nur der erste benötigt:
$ grep -o "<title>[^<]*</title>" podcast.xml | head -n1
Und wieder wird nur der Eintrag ohne das <title> darum benötigt:
$ grep -o "<title>[^<]*</title>" podcast.xml | head -n1 | sed "s/<.\?title>//g"
Nun können die Befehle in das Skript übertragen werden. Der Titel wird in einer
Variablen gespeichert, ein gleichnamiges Verzeichnis angelegt und dort hinein
gewechselt. Die Pfade der podcast.*-Dateien müssen entsprechend angepasst
werden:
# 3. Lade die Audiodateien in ein eigenes Verzeichnis pro Podcast herunter.
# Merke die heruntergeladenen Dateien in „podcast.gespeichert“.
# Sie werden nur heruntergeladen, wenn dies noch nicht erfolgt ist.
verzeichnis=$(grep -o "<title>[^<]*</title>" podcast.xml \
| head -n1 \
| sed "s/<.\?title>//g")
mkdir -p "$verzeichnis"
cd "$verzeichnis"
grep -v -f ../podcast.gespeichert ../podcast.pfade \
| while read datei; do
wget -nd -c "$datei" && echo "$datei" >> ../podcast.gespeichert
done
cd -
Regelmäßig ausführen
Um das Skript regelmäßig auszuführen (die dritte Anforderung von oben), gibt es
mehrere Möglichkeiten. Dafür muss das Skript jeweils auf ausführbar gesetzt
sein.
Autostart
Eine Möglichkeit ist es, immer beim Anmelden das Skript durchlaufen zu lassen. Bei
Ubuntuusers [9] gibt es für die
verschiedenen Desktopumgebungen Anleitungen um Programme automatisch zu starten.
Einfach ist es unter KDE: dort
reicht es, das Skript in das Verzeichnis ~/.kde/Autostart zu kopieren.
cron
Soll das Skript einmal pro Tag/Woche/Stunde ausgeführt werden, bietet sich cron
an. Cron ist ein Dienst, der regelmäßig oder zu bestimmten Zeiten Programme
startet. Auch hierfür gibt es unter Ubuntuusers eine kurze
Einführung [10].
In beiden Fällen wird das Skript allerdings nicht in dem Verzeichnis mit den
Podcasts aufgerufen. Daher wird im Skript zuerst in das gewünschte Verzeichnis
gewechselt. Das podfetch.sh Skript sieht abschließend wie folgt aus:
#!/bin/zsh
# podfetch.sh: Lade Podcast-Dateien herunter
# Die Podcasts stehen in der Datei podcast.liste
# 0. In das Verzeichnis für die Podcasts wechseln
cd ~/Podcasts
# Die Podcasts sind in der Datei podcast.liste eingetragen
< podcast.liste \
while read podcast; do
# 1. Lade die Podcast-Liste herunter
wget -nd "$podcast" -O podcast.xml
# 2. Extrahiere aus der Podcast-Liste die Audiodateien
grep -o "<link>.*\.mp3</link>" podcast.xml \
| sed "s/<.\?link>//g" \
> podcast.pfade
# 3. Lade die Audiodateien in ein eigenes Verzeichnis pro Podcast herunter.
# Merke die heruntergeladenen Dateien in „podcast.gespeichert“.
# Sie werden nur heruntergeladen, wenn dies noch nicht erfolgt ist.
verzeichnis=$(grep -o "<title>[^<]*</title>" podcast.xml \
| head -n1 \
| sed "s/<.\?title>//g")
mkdir -p "$verzeichnis"
echo "$verzeichnis"
cd "$verzeichnis"
grep -v -f ../podcast.gespeichert ../podcast.pfade \
| while read datei; do
wget -nd -c "$datei" && echo "$datei" >> ../podcast.gespeichert
done
cd -
done
Listing: podfetch_v3.sh
Anmerkungen
- Im vorliegenden Skript werden die Ergebnisse der einzelnen Zwischenschritte in Dateien
geschrieben und wieder daraus gelesen. Dies hilft, bei größeren Problemen die
einzelnen Schritte einfacher nachzuvollziehen. Besser ist es allerdings, auf
die temporären Dateien zu verzichten und stattdessen Pipes
(siehe „Datenströme, Dateideskriptoren und Interprozesskommunikation“ in
freiesMagazin 03/2011 [6])
zu verwenden.
- Die Ausgaben von wget lassen sich mit -q unterdrücken.
- Die benötigte Datei podcast.gespeichert kann auch versteckt werden, indem
stattdessen .podcast.gespeichert als Name verwendet wird.
- Für die Beispielfälle ist dieses Skript ausreichend. Nicht behandelt wird die
Behandlung von potentiellen Fehlern, zum Beispiel Sonderzeichen im Titel
(siehe tr/sed) oder wenn der Eintrag <link> oder <title> nicht alleine auf
einer Zeile steht (siehe grep -o).
- Sollen zusätzlich zu den MP3-Dateien auch andere Dateiformate wie OGG
heruntergeladen werden, muss der entsprechende grep-Befehl angepasst werden.
- Läuft das Skript mehrfach parallel, beharken sich die Instanzen gegenseitig.
Für den heimischen Einsatz ist dies normalerweise irrelevant.
Fazit
Wie ein Tischler aus Brettern und Schrauben ein Regal baut, wurde in diesem
Artikel mit Konsolenprogrammen (wget, grep, sed, head) ein Skript erstellt.
Dabei ist das Schöne an der Programmierung, dass man die Befehlsabfolge einfach
abwandeln und wiederholen kann. Mit Übung und Kenntnissen über die
Konsolenprogramme fällt die Skripterstellung immer leichter.
Links
[1] http://www.ndr.de/info/podcast2980.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wget
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/CURL
[4] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2009-10
[5] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2010-03
[6] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2011-03
[7] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2009-11
[8] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-08
[9] http://wiki.ubuntuusers.de/Autostart
[10] http://wiki.ubuntuusers.de/Cron
Autoreninformation |
Dr. Diether Knof
ist seit 1998 Linux-Anwender. In seiner Freizeit entwickelt er das freie
Doppelkopfspiel FreeDoko. Kurze Skripte nutzt er, um wiederkehrende Aufgaben
einfach ausführen zu können.
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Zum Index
von Dominik Wagenführ
Broken Age [1] ist ein Point-and-Click-Adventure, in
dem man abwechselnd die Rolle des jungen Shay oder der jungen Vella
übernimmt, die beide ein völlig verschiedenes Leben führen und dennoch ein
ähnliches Schicksal teilen: Beide sind eingesperrt und wollen entkommen.
Shays Geschichte
Jeden Morgen wacht der junge Shay alleine auf seinem Raumschiff auf. Und jeden
Morgen beginnt der gleiche Trott. Der mütterliche Schiffscomputer bereitet ihm
das Frühstück zu, das, obwohl er aus 20 unterschiedlichen Müsli-Packungen wählen
kann, doch immer gleich schmeckt.
Danach darf sich Shay auf „gefährliche“
Rettungsmissionen begeben, die aber, wie er schon längst bemerkt hat,
keine
echte Missionen sind, sondern vom Computer simuliert werden.
Und so sehnt sich Shay danach, ein richtiges Abenteuer zu bestehen, bei dem er
auch wirklich etwas Gutes tun kann. Da trifft es sich ganz gut, dass er
auf einen geheimnisvollen Wolf namens Marrek stößt, den er noch nie im
Raumschiff gesehen hat. Marrek kann das Schiff zu anderen Planeten steuern, auf
denen Shay bedrohte Lebewesen retten kann.
Die Frage ist, ob Marrek wirklich die Wahrheit sagt, denn sehr oft weicht er
Shays Fragen aus, sodass die Rettungsmissionen mit dem Wolf doch nur wieder wie
ein sinnloses Spiel wirken.
Der Computer passt auf, dass sich Shay in seinem Spielzeugraumschiff nicht verfliegt.
Vellas Geschichte
Vellas Geschichte beginnt, als sie an einem wunderschönen Tag schlafend unter
einem Baum liegt. Könnte sie weiterschlafen, wäre alles noch viel schöner, denn
der Tag verheißt nichts Gutes. Auf dem Maidenmahl-Fest soll Vella dem
Mog Chotra, einem riesigen Monster, geopfert werden. Ohne die Opferung würde der
Mog Chotra Vellas Dorf angreifen und zerstören.
Doch Vella hat keine Lust zu sterben. Im Gegensatz zu den anderen jungen Frauen,
die ebenfalls geopfert werden sollen, sieht sie es nicht als Ehre an, getötet zu
werden, sondern hinterfragt, wieso man sich nicht gegen den Mog Chatra wehrt.
Und so findet Vella, kurz bevor der Mog Chatra sie fressen kann, einen Ausweg
und landet in
Wolkenheim, einem Ort über den Wolken. Findet sie von hier wieder
einen Weg zurück, um ihr Dorf zu retten und den Mog Chatra zu besiegen?
Für Vella beginnt kein guter Tag, da sie geopfert werden soll.
Die Geschichte von Broken Age
Broken Age hat im Jahr 2012 Geschichte bei
Kickstarter [2]
geschrieben, nachdem von den
anvisierten 400.000 US-Dollar über drei Millionen
US-Dollar von den Unterstützern bereitgestellt wurden. Hergestellt wurde das
Spiel von Double Fine [3] und dem Entwickler Tim
Schafer [4], der auch für Spiele wie
Monkey Island oder Psychonauts verantwortlich zeichnete. Den Schritt, das Spiel
über Kickstarter zu finanzieren, musste er notgedrungen machen, da ihm kein
Publisher das Geld für ein simples Point-and-Click-Adventure geben wollte.
Trotz des finanziellen Erfolges dauert es anderthalb Jahre, ehe das Spiel im
Januar 2014
veröffentlicht wurde. Und weil man auch dann noch nicht komplett
fertig war, entschied sich das Entwicklerstudio, das Spiel in zwei Akte zu
trennen.
Der zweite Akt soll Ende 2014 folgen.
Vella nach ihrer Flucht in Wolkenheim.
Etwas Technisches
Bei Broken Age handelt es sich um ein klassisches
Point-and-Click-Adventure [5] [6].
Mit der Maus bewegt man sich durch die zweidimensionalen Orte, spricht mit
anderen Menschen, wobei Dialogoptionen die Antworten vorgeben, sammelt
hilfreiche Gegenstände ein und benutzt diese mit der Umgebung. In dieser
Hinsicht bietet Broken
Age keine Besonderheit. Alles funktioniert, wie man es
von anderen Adventure-Spielen kennt. Eine kleine Besonderheit ist, dass
man jederzeit zwischen den beiden Spielcharakteren umschalten kann, was aber
natürlich auch schon bei vielen anderen Adventures zuvor möglich war.
Zu Vellas Opfertag gibt es eine große Feier.
Sehr schön anzusehen ist die Grafik des Spiels, die im Comic-Look gehalten ist.
Auch wenn der Stil neu ist, fühlt man sich als Spieler stellenweise an andere
Spiele von Double Fine erinnert, was aber nicht schlecht sein muss. Interessant
zu erwähnen ist, dass alle In-Game-Grafiken auch ins
Deutsche übersetzt wurden,
was der Welt sehr viel Authentizität gibt.
Auch die Dialogoptionen sind Deutsch, nur leider die Sprache nicht. Im
Englischen hat man hierfür großartige Sprecher bzw. Schauspieler wie Masasa Moyo
als Vella, Jennifer Hale als Computer, Elijah Wood als Shay und daneben auch
noch Jack Black und Will Wheaton in kleineren Rollen engagieren können. Für die
deutschsprachige
Version war eine Übersetzung anscheinend
nicht möglich. Immerhin
gibt es deutsche Untertitel für alle Dialoge.
Shay verschlägt es auch in den Weltraum – mit Schal, weil es da so kalt ist.
Das Spiel wurde von Anfang an für Linux angekündigt und entwickelt, sodass es
auf allen Distributionen ohne Probleme laufen sollte, auch wenn es hauptsächlich
für Ubuntu spezifiziert ist. Neben der
Steam-Version [7] gibt es im Humble
Store [8] auch eine
DRM-freie Version. Im Preis inbegriffen ist auch der zweite Akt, sobald dieser erscheint.
Fazit
Auch wenn Spiele, wie jede Art von Kunst, immer Geschmackssache sind, zeigt Tim
Schafers Lebenslauf, dass er gute Spiele machen kann: Monkey Island, Grim
Fandango, Psychonauts, Brütal Legend, Costume Quest (siehe freiesMagazin
08/2013 [9]) oder The Cave. Alle
kamen sowohl bei der Presse
als auch
bei den Spielern sehr gut
an und haben heute teilweise einen Kult-Status erreicht. Vor allem der Humor,
den man – wenn auch in abgeschwächter Form – auch in Broken Age finden kann,
zeichnet den Entwickler aus.
Der geheimnisvolle Wolf Marrek nimmt Shay mit auf ein richtiges Abenteuer.
Spielerisch ist das Adventure sehr solide und macht nichts falsch. Die Rätsel
sind auf normalen bis einfachen Level und jederzeit logisch zu lösen. Es gibt
keine lange Laufwege, sodass man nicht stundenlang durch die Gegend irren muss.
Hier ist Broken Age also auf normalen Niveau, auch wenn es keine
Hot-Spot-Anzeige gibt, die man aber bei der Einfachheit der Rätsel auch nicht
vermisst.
Wo Broken Age in meinen Augen besser ist als andere Genre-Vertreter ist die
Grafik, die Sprecher, die musikalische Untermalung von Peter
McConnell [10]
und vor allem die Story. Von Anfang an fiebert man als Spieler mit Shay und
Vella mit und möchte sie aus ihrem „Gefängnis“ befreien. Das geht am Anfang noch
etwas behäbig und langsam, nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Und vor allem
treibt einen die Frage an: Wie sind beide Geschichten miteinander verbunden? Die
Antwort bleibt das Spiel bis fast zum Ende von Akt 1 schuldig und nur kleine
Andeutungen während der Spielzeit zeigen, dass es überhaupt eine Verbindung
gibt.
Am Strand von Muschelhöhe findet die Opferung für Mog Chatra statt.
Der Schluss von Akt 1 ist dann auch ein echter Cliffhanger und wer Broken Age
spielen will, sollte vielleicht auf Akt 2 warten, um das Spiel gleich von Anfang
bis Ende spielen zu können. Zu viel Zeit wird man dabei leider nicht einplanen
müssen. Akt 1 war nach knapp vier Stunden bereits vorbei. Wenn Akt 2 genauso
lange dauert,
handelt es sich um einen sehr kurzen Vertreter des
Adventure-Genres. Ob dies den aktuellen Preis von knapp 23 Euro wert ist, muss
jeder selbst entscheiden.
Mir hat Akt 1 von Broken Age sehr gut gefallen und ich freue mich auf den
zweiten Akt, der
hoffentlich demnächst herauskommt. Vor allem möchte ich wissen,
wie Shays und Vellas Geschichte weitergeht. Das eigentliche Spielen des Spiels
(d. h. die Mechanik) trat dabei in den Hintergrund – was für mich ein gutes und
unterhaltsames Spiel auszeichnet.
Links
[1] http://brokenagegame.com/
[2] https://www.kickstarter.com/projects/doublefine/double-fine-adventure
[3] http://www.doublefine.com/
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Schafer
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Point-and-Click
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Adventure
[7] http://store.steampowered.com/app/232790/
[8] https://www.humblebundle.com/store/p/brokenage_storefront
[9] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2013-08
[10] http://doublefine.bandcamp.com/album/broken-age-original-soundtrack
Autoreninformation |
Dominik Wagenführ (Webseite)
spielt sehr gerne, wenn er Zeit dazu findet.
Broken Age ist eines der wenigen Spiele, das er über Crowdfunding
mitfanziert hat.
|
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Zum Index
von Jens Dörpinghaus
Wissenschaftliches Programmieren gehört heutzutage zum Handwerkszeug der
allermeisten Fächer. Spezialisierte Programme wie SPSS können einen großen Teil
der Arbeit abnehmen, aber trotzdem ist es sinnvoll, mindestens Grundkenntnisse im
Programmieren, etwa in Matlab oder Octave, zu besitzen. Der folgende Text soll
bei den ersten Schritten behilflich sein und die Grundkenntnisse im Umgang mit
Octave vermitteln.
Schon in vielen weiterführenden Schulen werden heute grafikfähige Taschenrechner
verwendet, deren Möglichkeiten aber weit hinter denen eines Computers mit
entsprechender Software liegen. Auch didaktisch werden diese kontrovers
diskutiert. Können Kenntnisse in Matlab [1]
oder Octave [2] in der Schule hilfreich
sein, so sind sie spätestens im Studium oder in der Fachausbildung fast
unabdingbar. Nur so können Fehlerquellen erkannt werden und schon fertige
Funktionen sicher verwendet werden. Es ist nicht nur bei wissenschaftlichen
Arbeiten peinlich, wenn sich vermeintlich richtige Ergebnisse als falsch
herausstellen.
Octave ist, wie der proprietäre Platzhirsch Matlab, ein umfangreiches
Programmpaket, das zur Lösung numerischer Probleme genutzt werden kann. Aufgrund
der vielen möglichen Erweiterungen werden diese Programme aber auch oft für
weniger direkt mathematische Anwendungsfälle genutzt. Sie können als
Rundumlösungen für technisch-wissenschaftliche bis statistische Probleme gesehen
werden. Dieser Artikel richtet sich primär an Octavenutzer. Da beide Programme
weitestgehend kompatibel sind, kann jeder Quellcode aber auch in Matlab
verwendet werden.
Die grafische Benutzeroberfläche von Octave steht seit der Version 3.8.0
experimentell zur Verfügung und soll mit dem nächsten großen Versionsschritt ein
regulärer Teil von Octave werden.
Mit der folgenden Anleitung können die meisten Aufgaben, die täglich auftreten,
gelöst werden. Wichtig ist es, die vorgeschlagenen Rechnungen nicht nur selbst
auszuprobieren, sondern auch eigene Versuche zu wagen und einfach
auszuprobieren.
Die Oberfläche
Beim ersten Start der neueren Versionen von Octave bekommt man noch eine große
Warnmeldung, dass es sich um eine experimentelle GUI handelt. Diese Meldung kann einfach
ignoriert werden.
Die Oberfläche von Octave mit Dateibrowser (1), Arbeitsbereich (2), Arbeitsumgebung (3) und Befehlshistorie (4).
Zusätzlich findet man folgende Bereiche vor:
- Der Dateibrowser: Hier können Skripte und andere Dateien organisiert, ausgeführt oder editiert werden.
- Der Arbeitsbereich: Die drei Bereiche – Befehlsfenster als Kommandozeile, Editor und die Dokumentation – können durch die Tableiste im unteren Bildschirmbereich ausgewählt werden.
- Die Arbeitsumgebung: Hier werden aktuelle Variablen mit ihren Werten angezeigt.
- Die Befehlshistorie: Sie enthält die letzten eingegebenen Befehle.
Diese Bereiche können verschoben oder ausgeblendet werden. Weiter gibt es die
Menü- und Iconleiste. Interessant ist hier zunächst der Punkt „Datei -> Neu -> Skript“.
Damit wird eine leere Datei erstellt und der Editor geöffnet.
Im Editor können Dateien nicht nur editiert, geöffnet und gespeichert werden,
sondern auch ausgeführt und debuggt werden. Dazu kann man entweder das Untermenü
im Editor oder die Icons bemühen. Die Ergebnisse werden im Befehlsfenster
angezeigt, sodass man an dieser Stelle öfter die Tabs wechseln muss.
Ein paar Worte sollen noch zu den möglichen Einstellungen, die über „Datei -> Einstellungen“
gefunden werden können, verloren werden.
Hier können nicht nur die Sprache und ein paar Dinge zum Erscheinungsbild (etwa
die Icongröße oder die Farbe der Variablen in der Arbeitsumgebung) eingestellt
werden, sondern auch andere Dinge, um die Oberfläche seinen eigenen Wünschen
anzupassen. Unter „Editor“ kann man beispielsweise die nützliche Option „Editor Dateien der letzten Sitzung wiederherstellen“
auswählen oder einen anderen, externen Editor festlegen. Auch das Befehlsfenster
kann entsprechend der eigenen Vorlieben konfiguriert werden. Es ist anzunehmen,
dass dieser Bereich umfangreicher wird, wenn die Octave GUI das experimentelle
Stadium verlassen hat.
Der Editor mit leerer Datei.
Die Kommandozeile
Die Kommandozeile erlaubt es, Befehle in Octave auszuführen, denn man möchte ja
mitteilen, was das Programm erledigen soll. Standardmäßig ist dieser Bereich
nach dem Start sichtbar, man kann sie jedoch jederzeit mit einem Klick auf
„Befehlsfenster“ in der unteren Tableiste öffnen. Sie meldet sich mit >>
eingabebereit. Diese beiden Zeichen werden im Folgenden auch immer angegeben,
wenn erwartet wird, dass etwas in die Kommandozeile eingegeben werden soll.
Man kann nun verschiedene Dinge testen:
>> 2+3
ans = 5
>> 9*9
ans = 81
>> 9+9*9
ans = 90
>> (9+9)*9
ans = 162
>> 9+(9*9)
ans = 90
Wie man sieht, kann man Octave in diesem Modus als Taschenrechner missbrauchen. Das
Wort ans bedeutet schlicht, dass es sich dabei um das Ergebnis der letzten
eingegebenen Rechnung handelt. Natürlich funktionieren auch trigonometrische
Funktionen wie sin, cos, tan, aber auch log, log10 und exp.
Diese sind Schlüsselwörter und dürfen nicht für andere Dinge, etwa für das
Benennen von Variablen verwendet werden. Es gibt auch Schlüsselwörter, die
keinen funktionalen Charakter haben. pi etwa ist als Schlüsselwort für Pi
reserviert:
>> sin(2)
ans = 0.90930
>> sin(2*pi)
ans = -2.4493e-16
Zum einen rechnet Octave
standardmäßig mit dem Bogenmaß, zum anderen ist
aber Octave zeigt eine Zahl in sogenannter Exponentialschreibweise an:
−2.4493e−16=−2.4493·10−16 ≈ 0 |
|
wobei das „ungefähr gleich“ in Anführungszeichen gehört. Diese Art von Rechen-
oder Rundungsfehlern treten ziemlich häufig auf und sagen wenig über die
Genauigkeit der Software, sondern eher etwas über die Ungenauigkeit eines
Taschenrechners, der diese Berechnung mit 0 löst, aus. Das wird aber zu einem
späteren Zeitpunkt ausführlicher besprochen.
An dieser Stelle sollte man sich mit zwei Dingen beschäftigten, die das Leben
leichter machen: Zum einen ist dies die Autovervollständigung. Gibt man die beiden
Buchstaben co ein und drückt die Tabulatortaste, so erscheinen alle möglichen
Befehle, die mit diesen beiden Buchstaben anfangen.
Dies können unter Umständen eine ganze Menge sein.
Ist die Auswahl eindeutig, so wird der Befehl
vervollständigt. So folgt auf die Eingabe colorm sofort colormap.
Die zweite Erleichterung ist die Navigation durch die Befehlshistorie. Drückt
man die Cursortasten nach oben oder nach unten, so kann man alle zuletzt
eingegebenen Befehle erreichen. Das erleichtert das wiederholte Ausführen von
Befehlen. Dies kann man aber auch durch einen Doppelklick auf Befehle im
Befehlshistorienbereich erreichen. Dort werden alle eingegebenen Befehle der
aktuellen Sitzung angezeigt.
Natürlich sind die Möglichkeiten mit den Grundrechenarten und dem Sinus noch
nicht erschöpft. So ist beispielsweise die Schreibweise für das Potenzieren
^, wohingegen für die Wurzel eine ähnliche Schreibweise wie beim Sinus
verwendet wird:
>> 3^2
ans = 9
>> sqrt(9)
ans = 3
Variablen sind mehr oder weniger beliebig benannte Speicher für Werte. Man
schreibt dazu zunächst den Namen und nach einem Gleichheitszeichen den Wert, den
man der Variable zuweist. Diesen kann man jederzeit ändern. Man darf dieses
Gleichheitszeichen nicht in einem mathematischen Sinn missverstehen, es handelt
sich eher um ein Zuweisungszeichen.
>> x = 2
x = 2
>> x + 6
ans = 8
>> x = 4
x = 4
>> x + 6
ans = 10
Man kann in jeder bisher eingegebenen Zeile sehen, dass Octave jede Eingabe
bestätigt (x = 2) oder das Ergebnis ausgibt (ans = ...). Möchte man das nicht,
z. B. in einem Skript, schließt man die Zeile einfach mit einem Semikolon ab:
>> x=3;
>> x+4
ans = 7
Im Übrigen kann man jederzeit den Wert einer Variable rechts in der
Arbeitsumgebung sehen oder mit disp ausgeben lassen:
>> disp(x)
3
Pakete installieren
Von Matlab kennt man den Begriff der „Toolbox“, der sich primär auf optionale,
oft sehr kostenintensive Erweiterungen von Mathworks selber bezieht. Der Begriff
wurde aber auch auf weitere, teils freie Erweiterungen wie die
„Psychophysics-Toolbox“ übertragen. Unter Octave werden solche Erweiterungen als
„Package“ bezeichnet und stehen reichlich zur Verfügung.
Solche Erweiterungen sind dann nützlich, wenn der Umfang der Standardumgebung
nicht mehr ausreicht oder spezielle Funktionen, etwa aus der Statistik oder der
Signalverarbeitung, benötigt werden.
Die Installation erfolgt in Matlab in aller Regel über ein Installationsprogramm
(Toolboxen von Mathwork) oder durch simples Entpacken und Hinzufügen zu den
Pfaddefinitionen.
Letzteres funktioniert unter Octave auch, allerdings gibt es einen wesentlich
komfortableren Weg Erweiterungen zu installieren, denn Octave besitzt ein
komplettes „package system“. Dieses funktioniert ganz ähnlich wie in der
Statistiksoftware R, kann einfach auf der Kommandozeile aufgerufen werden und
bezieht – zumindest bei den Paketen, die in Octave-Forge [3]
vorhanden sind – die Daten automatisch.
Hat man ein Paket aus anderen Quellen, beispielsweise als tar.gz-Archiv, so kann
man es mithilfe des Befehls
>> pkg install archiv.tar.gz
installieren. Mit pkg list lässt man sich alle installierten Pakete anzeigen.
Für Pakete aus Octave-Forge müssen die Dateien nicht manuell heruntergeladen werden. So
vereinfacht sich der Installationsprozess für das Paket control
beispielsweise wie folgt:
>> pkg install -forge control
For information about changes from previous versions of the control package, run 'news control'.
>> pkg list
Package Name | Version | Installation directory
--------------+---------+---------------
control *| 2.6.5 | /home/jens/octave/control-2.6.5
Nicht für alle Toolboxen stehen unter Octave gleichwertige Packages zur
Verfügung. Als Beispiel sei zum einen die „Signal-Processing-Toolbox“ genannt,
deren Äquivalent, dem „Signal-Package“, einige Funktionen fehlen, und zum anderen
die „Curve-Fitting-Toolbox“, die in der Octave-Welt völlig fehlt. Inwieweit die
fehlenden Funktionen relevant sind bzw. etwaige Inkompatibilitäten wichtig sind,
muss im Einzelfall geprüft werden.
Links
[1] http://www.mathworks.co.uk/products/matlab/
[2] https://www.gnu.org/software/octave/
[3] http://octave.sourceforge.net/
Autoreninformation |
Jens Dörpinghaus
arbeitet seit vielen Jahren mit Matlab und Octave. Da er privat
ausschließlich freie Software einsetzt, verfolgt er die Entwicklung von
Octave gespannt.
|
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von Vicki Ebeling und Sujeevan Vijayakumaran
In diesem Jahr fand die Ubucon zum achten Mal statt. In den letzten Jahren
wurde die sie in Krefeld, Göttingen, Leipzig, Berlin und Heidelberg
veranstaltet. Erstmals war der Tagungsort keine größere Stadt; stattdessen
ging es an eine Grundschule in der Gemeinde
Katlenburg-Lindau [1].
In der Grundschule konnten sich Besucher auf eine traditionelle Schulbank setzen.
© Bernhard Hanakam (CC-BY-SA-4.0) © Bernhard Hanakam (CC-BY-SA-4.0)
10 Jahre Ubuntu, 10 Jahre Community
Die Ubucon ist das jährliche Treffen der deutschen Ubuntu-Community.
Ubuntu existiert seit nunmehr 10 Jahren. Deshalb lautete das
Motto der Ubucon 2014 „10 Jahre Ubuntu, 10 Jahre Community“. Das
Motto war zudem auch der Auftaktvortrag, der von Torsten Franz
am Freitag gehalten wurde.
Das Vortragsprogramm war dieses Mal etwas schmaler als die vergangenen Jahre, sodass es
insgesamt bis zu vier parallele Vorträge gab. Insgesamt waren 8 Workshops und
15 Vorträge angekündigt, wovon jeweils einer leider kurzfristig ausgefallen ist.
Obwohl die Teilnehmeranzahl im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken ist, war
die Veranstaltung mit etwa 100 Teilnehmern dennoch gut besucht. Unter den
Angemeldeten befanden sich ca. 93% männliche und 7% weibliche Besucher.
Die Vorträge waren gut besucht.
© Bernhard Hanakam (CC-BY-SA-4.0) © Bernhard Hanakam (CC-BY-SA-4.0)
Verschlüsselung ist besonders
nach den Enthüllungen von Edward Snowden für
viele Personen interessanter geworden. Ein Themenschwerpunkt lag auf
diesem Thema, sodass es eine größere Anzahl an Vorträgen und Workshops
diesbezüglich gab. Olaf Bialas hielt zunächst ein Vortrag über die Nutzung
von Verschlüsselungen und digitalen Signaturen. Kurz danach erzählte Sven
Guckes über selbiges Thema, allerdings mit dem Schwerpunkt auf den
E-Mail-Client mutt. Weitere Themen waren etwa die
Zwei-Faktor-Authentisierung bei LUKS und die Nutzung von ownCloud für das
eigenständige Hosten von Dateien und Dokumenten. Neben
diesen Vorträgen gab
es noch einige Workshops, etwa über Git, Blender oder OpenStack.
Der Veranstaltungsort
In Katlenburg erwarteten die Besucher in Nachbarschaft zur betagten Burg
moderne Tagungsräume, deren Ausstattung einer Hochschule ebenbürtig war. Der
Internet- und Linuxverein „Netzwelt Katlenburg-Lindau
e.V.” [2], der Ausrichter der diesjährigen Ubucon,
stellte über die für die Vorträge benötigte Infrastruktur hinaus einige
Extras bereit. So konnten etwa in der Spiele-Lounge
Neuentwicklungen für Linux-kompatible Rollenspiele getestet und Tischkicker
gespielt werden. Im Foyer bestand die Möglichkeit, verschiedene
Linux-Distributionen und Desktop-Umgebungen auszuprobieren und zu
vergleichen. Dort konnte man auch fachsimpeln und diskutieren.
Im „Distributionskreis“ standen einige Distributionen und Desktop-Umgebungen zum Testen bereit.
© Bernhard Hanakam (CC-BY-SA-4.0) © Bernhard Hanakam (CC-BY-SA-4.0)
Für das leibliche Wohl sorgte ein hochmotiviertes Küchenteam, das in
Kooperation mit lokalen Firmen verschiedene Suppen, belegte Brötchen und
Würstchen auf den Tisch brachte. Kommende Veranstaltungsorte werden sich an
diesem herzlichen Service messen lassen müssen.
Ein Blick in die Spieleecke.
© Bernhard Hanakam (CC-BY-SA-4.0) © Bernhard Hanakam (CC-BY-SA-4.0)
Social Events
Traditionell finden auf der Ubucon außer Fachveranstaltungen auch immer
Social Events statt. Den Anfang machte diesmal am Freitagabend das Ritteressen auf
der Katlenburg. Hier wurde den zahlfreudigen Gästen in historischem
Ambiente eine rustikale Fleischmahlzeit gereicht und auch an kühlen
Getränken mangelte es nicht. Das Rahmenprogramm gestalteten zwei bemühte
Mitglieder des Feuervarieté Cedrus Inflamnia [3], die
bei der abschließenden Feuershow sogar einen mutigen Teilnehmer zum Spiel
mit dem Feuer brachten.
Am Samstagabend wurden zwei kulturelle Höhepunkte geboten. Während am
Tagungsort Livemusik mit alten und neuen Hits erklang, besuchte eine Gruppe
Teilnehmer eine Sonderführung durch das Theater der Nacht in
Northeim [4]. Besitzer Heiko Brockhausen, der
Ubuntu bei der Lichtgestaltung einsetzt, ließ die interessierten Besucher
hinter die Kulissen des Puppentheaters schauen und beschrieb den
eindrucksvollen Umbau des Gebäudes.
Ausblick und Planung
Schon jetzt läuft die Planung für die nächste Ubucon im Herbst 2015. Wer sich
vorstellen kann, diesem sympathische Event in seiner Nähe Räumlichkeiten zur
Verfügung zu stellen, findet die Rahmenbedingungen auf der Ubucon-Webseite [5].
Links
[1] http://www.burgbergschule-kali.de/
[2] http://www.netzwelt-kali.de/
[3] http://feuervariete.de/
[4] http://www.theater-der-nacht.de/
[5] http://ubucon.de/2014/call-for-places-veranstaltungsort-fuer-die-ubucon-2015-gesucht
Autoreninformation |
Vicki Ebeling und Sujeevan Vijayakumaran
nehmen seit mehreren Jahren an der Ubucon teil.
Bernhard Hanakam konservierte bei seinem
ersten Ubucon-Besuch zahlreiche Erinnerungen fotografisch.
|
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von Dominik Wagenführ
Wer das Wort „Musikpiraten“ hört, denkt vermutlich zuerst an den illegalen
Tausch von Liedern in diversen Tauschbörsen. Dass der Musikpiraten e.V.
nicht viel weiter am anderen Ende des rechtlichen Spektrums stehen kann,
zeigt das E-Mail-Interview mit Christian Hufgard, dem Vorsitzenden
des gemeinnützigen Vereins.
Christian Hufgard, Vorsitzender des Musikpiraten e.V.
© Christian Hufgard (CC-BY-SA-4.0) © Christian Hufgard (CC-BY-SA-4.0)
-> Hallo Christian. Vielen Dank, dass Du für ein Interview zur Verfügung
stehst. Ich denke, für den Start es ist sinnvoll, wenn Du den Musikpiraten
e.V. [1] kurz vorstellst? Seit wann
existiert der Verein und was ist seine Aufgabe?
<- Die Musikpiraten wurden Juni 2009 gegründet. Wir haben als Vereinsziel die Förderung der Kultur und zwar besonders der freien Musik. Dafür wurden wir vom Finanzamt auch als gemeinnützig anerkannt.
-> Was genau wird denn alles unter so einer Förderung zusammengefasst?
<- Wir veranstalten zum Beispiel den Free!Music!Contest und unterstützen
Musiker oder Bands gelegentlich auch direkt finanziell mit Geld für
Instrumente.
-> Was hat Dich/Euch dazu bewogen, den Verein zu gründen?
<- Die Gründung geht zurück ins Jahr 2008. Da habe ich bei der hessischen
Piratenpartei vom OpenMusicContest [2]
erfahren. Ich fand das Konzept klasse und als Landesverband wollten wir den
Wettbewerb unterstützen. Leider wurde das von den Machern abgelehnt, da man
dort mit Parteien nichts zu tun haben wollte. Also haben wir beschlossen,
einen Verein zu gründen, der dann den Wettbewerb unterstützt – und etwas mit
„Piraten“ im Namen hat. Leider fand dann ab 2009
der OpenMusicContest nicht
mehr statt, weshalb wir den
Free!Music!Contest [3]
ins Leben gerufen haben.
-> Der Name „Musikpiraten“ könnte in der Gemeinschaft negativ aufgefasst
werden, weil er doch sehr an Musikpiraterie erinnert. War die Namenswahl
Absicht, z. B. als bewusste Provokation, oder hat sich das einfach so ergeben?
<- Der Begriff der „Musikpiraterie“ ist ein Kampfbegriff der Musikindustrie.
Damit soll suggeriert werden, der Konsum von Musik, ohne für jeden einzelnen
Hör- und Kopiervorgang zu zahlen, wäre illegal. Das ist jedoch falsch, denn das
private Kopieren und Teilen von Musik ist zulässig. Die Urheber erhalten
dafür eine Entschädigung, die in Form von Pauschalabgaben von der SD-Karte
bis hin zum Handy erhoben wird. Wir wollten mit dem Namen aber auch klar
eine Nähe zur Piratenpartei zeigen.
-> Es gab sicherlich vieles, was Ihr erreichen wolltet. Habt Ihr davon etwas
erreicht? Hat sich die heutige Tätigkeit gegenüber den Anfängen geändert?
<- Ich denke, wir haben vielen Menschen das Konzept frei verfügbarer Kunst
näher gebracht. Unser größter Erfolg war aber die Produktion von über 50.000
Liederbüchern mit GEMA-freien
Kinderliedern [4].
Das ging bundesweit durch die Presse und hat sehr viele Menschen gezeigt,
dass es jenseits der GEMA [5] noch Alternativen gibt.
Logo des Musikpiraten e.V.
© Gemeinfrei (CC0 1.0) © Gemeinfrei (CC0 1.0)
-> Wie ist die Resonanz auf den Musikpiraten e.V. in den Medien abseits der
„Szene“? Werdet Ihr dort überhaupt wahrgenommen?
<- Vor allem durch die eben schon erwähnten Liederbücher sind wir ziemlich bekannt
geworden. Mein Kopf war sogar auf Seite 1 der BILD zu sehen. Unsere
Auseinandersetzungen mit der GEMA schaffen es auch immer wieder in die
klassische Presse. Von der BILD über heise.de bis hin zum österreichischen
derStandard.at waren wir bereits in diversen Medien
vertreten. Auch in Fachblogs zum Thema
Erziehung und in Lehrerrundbriefen nahm man uns zur Kenntnis.
-> Was hat Euch dazu bewogen, Projekte wie „Kinder wollen singen“ zu starten?
<- Die Arroganz der GEMA [5] und der VG
Musikedition [6] und natürlich
der Wunsch, die Menschen über ihre Rechte aufzuklären. Wir konnten es
einfach nicht ertragen, dass sich die GEMA hinstellt und behauptet, niemand
dürfe Noten kopieren, ohne ihnen dafür Geld zu zahlen.
-> Apropos GEMA, wer Eure Aktivitäten verfolgt, kennt die Probleme. Kannst
Du es für alle anderen kurz beschreiben?
<- Puh, kurz ist schwierig … Laut Rechtsprechung aus dem letzten Jahrtausend
gehören der GEMA die Rechte an aller Musik weltweit
(GEMA-Vermutung [7]). Wenn man
dann eine CD erstellen oder Musik öffentlich aufführen will, muss man der
GEMA beweisen, dass sie an dem Werk keine Rechte hält. Das ist im
Creative-Commons-Umfeld oft schwierig, da die Urheber nicht wollen, dass
ihre bürgerlichen Namen bekannt werden. Aber selbst wenn man die hat, muss
man häufig noch das Geburtsdatum und den aktuellen Wohnort nennen – denn es
gibt diverse Christian Müller und Markus Schmitt, die GEMA-Mitglied sind.
Leider hat es das Landgericht Frankfurt 2013 abgelehnt, die Angelegenheit
vom Bundesgerichtshof entscheiden zu
lassen [8].
Jetzt müssen wir auf die nächste Klage durch die GEMA warten.
-> Gibt es denn keine Alternative zur GEMA?
<- Es gab schon diverse Versuche, andere Verwertungsgesellschaften
aufzubauen. Zur Zeit befindet sich die C3S (Cultural Commons Collection
Society [9]) auf einem recht guten Weg. In Zukunft muss man
sich als Nutzer freier Werke dann halt mit GEMA oder C3S rumstreiten. Eine
wirkliche Lösung ist das nicht. :(
-> Das klingt sehr negativ. Welche Möglichkeiten einer Verwertung
würdest Du Dir denn wünschen?
<- Ich wünsche mir eine Abschaffung der GEMA- bzw.
Verwertungsgesellschaftsvermutung. Wenn ein Musiker seinen Namen nicht
nennen will, finde ich es absolut unangemessen, dass dann für die Nutzungs
seines Werkes Geld an eine Verwertungsgesellschaft gezahlt werden muss.
-> Gibt es auf europäischer oder weltweiter Ebene ähnliche Probleme? Gibt es
denn in anderen Ländern andere Vereine wie Euch, die Freie Musik unterstützen?
<- Bestimmt, aber mit ist keiner bekannt.
-> Bei der Sammlung nach Fragen für das Interview in meinem Umfeld kam
öfters die Frage auf, was für Musik Ihr veröffentlicht, obwohl Ihr ja gar
keine selbst veröffentlicht, sondern nur auf freie Musik hinweist. Hast Du
eine Idee, wie man diesen Irrtum aus den Köpfen bekommt?
<- Der Begriff des „Veröffentlichens“ ist da ein sehr unscharfer. Wir
sammeln immer wieder Lieder und packen sie dann in Samplern zusammen. Vermutlich
werden wir aber aufgrund des Namens als ein Warez-Verein oder etwas Ähnliches angesehen.
-> Stimmt, genau genommen veröffentlicht Ihr mit dem Free!Music!Contest-Sampler
doch jedes Jahr Musik. Kannst Du etwas zu dem Wettbewerb erzählen?
<- Es reichen Künstler aus der ganzen Welt Lieder bei uns ein. Wir werden
dabei von Creative Commons [10] unterstützt und
wurden sogar dieses Jahr für den Zedler-Preis der Wikimedia Deutschland
vorgeschlagen [11].
Die Künstler freuen sich immer wahnsinnig, wenn sie dann am Ende
auf dem Sampler sind – und nehmen es in der Regel auch gelassen zur
Kenntnis, wenn sie es nicht gepackt haben. :o)
-> Wie war die Resonanz sowohl bei den teilnehmenden Künstlern als auch bei
den abstimmenden Zuhörern dieses Jahr?
<- Auf der Teilnehmerseite war die Beteiligung wieder sehr hoch. 69
Titel verschiedener Künstler aus verschiedenen Musikrichtungen wie Pop,
Rock, Elektro, Punk oder Ska wurden eingereicht. Davon schafft es aber nur
die Hälfte auf den Doppel-CD-Sampler. Das Publikumsvoting dieses Jahr lief
dagegen nicht so gut, wie wir das erhofft haben. Es haben nicht einmal 20
Personen abgestimmt. :(
-> Von wie vielen möglichen Abstimmern? Und ist das nicht dennoch ein
Erfolg, dass Ihr auch Stimmen aus der Community erhaltet und nicht alleine
als Jury entscheiden müsst?
<- Es haben 16 von 24 Leuten abgestimmt. Davon waren auch einige Teilnehmer
des Wettbewerbs. Insofern würde ich da nicht unbedingt von Stimmen aus der
Community sprechen.
-> Die meiste Musik, auf die Ihr hinweist und die Ihr unterstützt,
unterliegt einer Creative-Commons-Lizenz [10].
Was ist der Grund dafür? Macht Ihr Ausnahmen?
<- Das ergibt sich aus unserem Vereinsziel, freie Kultur zu fördern. Es gibt
zwar auch noch andere Lizenzen neben der Creative-Commons-Lizenz für freie Kunst, aber die führen eher ein
Nischendasein. Es gibt aber auch immer wieder Ausnahmen. Wichtiger als die
Lizenz ist für uns, dass ein Werk für alle kostenlos verfügbar ist. Wir verlinken
auch immer wieder Videos von YouTube und Vimeo, die von den Urhebern dort
eingestellt worden sind.
-> Beteiligen sich auch „große“ Künstler an solchen Aktionen? Oder kennt Ihr
bekannte Künstler bekannt, die Freie Musik veröffentlichen?
<- Die „großen“ Künstler sind leider immer bei Labels unter Vertrag, die
nichts von freier Verfügbarkeit der Werke halten. Selbst die, die eigene
Labels besitzen, gehen davon aus, dass jeder einzelne Download ein Cent
weniger in ihrem Geldbeutel sei. Eine Ausnahmen wäre vielleicht Trent
Reznor [12] von Nine Inch
Nails [13]. Aber der ist auch
nicht unbedingt ein Charts-Stürmer. Ich kenne einige Künstler, die von Musik
leben können, die frei verfügbar ist. Aber die führen bei weitem kein
Luxusleben.
-> Gab es denn schon einmal Gegenstimmen zu den Musikpiraten? Vielleicht von
großen Bands, die Angst um Ihre Existenz haben?
<- Die ignorieren uns vollständig. Wir sind da aber auch ein viel zu kleines
Rädchen.
-> Hast Du Tipps parat, wie professionelle Künstler Geld mit ihrer Musik
verdienen können, obwohl (oder vielleicht gerade weil) Ihre Musik frei
verfügbar ist?
<- Wer Profi ist, hat ja bereits schon einen Weg gefunden. Gäbe es hier ein
Patentrezept, würde ich es umsetzen. :) Es hängt aber auch immer davon ab,
was Musiker wollen. Was nur den wenigsten gelingt, ist rein vom Verkauf von
Tonträgern – oder digitalen Kopien – zu leben. Dafür ist die Marge viel zu
gering und der Markt viel zu groß. Selbst die Bands, die in den Charts hoch
und runter gedudelt werden, haben weitere Jobs. Ein kurzer Blick in die
Wikipedia-Artikel der aktuellen Top 10 zeigt, dass praktisch alle neben der
Musik noch weitere Standbeine haben. Das sind eigene Labels, Schauspielerei
oder Arbeiten als Produzent.
-> Gibt es neben den Liederbüchern für Kinder und dem Free!Music!Contest
noch weitere Projekte, für die der Musikpiraten e.V. bekannt ist? Vor allem,
jetzt wo Weihnachten vor der Tür steht?
<- Unser Creative-Christmas-Adventskalender (Beispiel von
2010 [14])
erfreut sich auch immer wieder großer Beliebtheit.
Dort gibt es jeden Tag einen anderen weihnachtlichen Song, der unter einer
Creative-Commons-Lizenz steht. Er kann auch ganz einfach auf eigenen
Webseiten eingebunden werden.
-> Zuletzt bleibt natürlich die Frage, wie man bei den Musikpiraten
mitmachen kann. Wie kann sich jeder einbringen oder Euch unterstützen?
<- Wir freuen uns immer über Leute, die Artikel für unsere Webseite [1]
schreiben und so zeigen, was es alles an freier Kunst gibt. Aber auch
Mitgliedsbeiträge sind gerne gesehen [15]. :o)
-> Darfst Du sagen, wie groß der Verein aktuell ist, also wie
Mitglieder er hält? Und hast Du einen Prozentzahl bereit, wie viele davon
aktiv mitmachen?
<- Es sind auf dem Papier knapp fünfzig Mitglieder. Aber an der letzten
Mitgliederversammlung nahmen weniger als 10 davon teil. Und das, obwohl sie
online durchgeführt worden ist.
-> Vielen Dank für Deine Antworten, Christian. Ich wünsche dem Musikpiraten
e.V. viel Erfolg auf seinem weiteren Weg und hoffe, dass Ihr vielleicht
durch das Interview noch mehr Resonanz aus der Gemeinschaft erfahrt.
Links
[1] http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/
[2] http://www.openmusiccontest.org/
[3] http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/free-music-contest-2014
[4] http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/kinder-wollen-singen
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/GEMA
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/VG_Musikedition
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/GEMA-Vermutung
[8] http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/pressemitteilung/2013/09/06/gema_vs_musikpiraten_berufung_abgewiesen_musikpiraten_müssen_zahlen_upda
[9] https://www.c3s.cc/
[10] http://de.creativecommons.org/
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Zedler-Preis/2014_Kategorie_III
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Trent_Reznor
[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Nine_Inch_Nails
[14] http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/creative-commons-adventskalenderadventskalender-2010-589
[15] http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/content/musikpiraten
Autoreninformation |
Dominik Wagenführ (Webseite)
unterstützt den Free!Music!Contest seit 2010 und holt sich bei den
Musikpiraten immer wieder Anreize für neue Künstler, die Musik unter
Creative-Commons-Lizenz veröffentlichen.
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von Maren Hachmann
Das Buch „Schrödinger lernt HTML5, CSS3 und
JavaScript“ [1]
vermittelt auf 826 bunten Seiten das nötige aktuelle Grundwissen für zukünftige
Webentwickler. Gemeinsam mit dem von seinem anspruchsvollen Chef geplagten
Schrödinger erarbeitet sich der Leser Schritt für Schritt die Grundlagen von
HTML5, CSS3 und JavaScript.
Aufmachung
Die Bücher der „Schrödinger“-Reihe zeichnen sich durch einen lockeren und
freundlichen Schreibstil aus. So besteht auch dieses Buch aus einem
durchgehenden Dialog zwischen Schrödinger, dem frischgebackenen Webmaster der
Firma „Stapelfix“, und seinem namenlosen Freund, der ihm schrittweise und mit
vielen kleinen Hilfestellungen und wertvollen Tipps zu jeder Menge Wissen und
einem zufriedenen Chef verhilft. Passend zum Namen des Buches spielen Katzen [2]
häufig eine Hauptrolle in den Codebeispielen.
Alle Seiten sind durchgehend farbig bebildert. Dabei erleichtern dem Leser
wiederkehrende Symbole die Orientierung. Comiczeichnungen und teils großflächige
Hintergrundbilder machen das Buch zu einem graphischen Gesamtkunstwerk.
Das Buch bedient sich in humorvoller Weise vieler Klischees aus der Welt der
„Nerds“, von Kaffee über ungesunde Ernährung bis zu World of Warcraft ist alles
mit dabei. Feministen mögen sich an der Reduzierung der Interessengebiete von
Schrödingers Freundin auf „Schuhe“ und „Kochen“ ein wenig stören – sie stellen
jedoch immerhin einen leicht nachzuvollziehenden Hintergrund für einige
Beispielaufgaben.
Inhalt und Zubehör
Die Gliederung der meisten der insgesamt 18 Buchkapitel ähnelt sich. Zunächst
stellt sich eine neue Aufgabe, meist kommt diese entweder von Schrödingers
Arbeitgeber oder von seiner Freundin. Dann werden erst einmal einige Grundlagen
erklärt und schließlich folgen unter weiteren Erklärungen zunächst einfache und
dann zunehmend schwierigere Arbeitsaufgaben, die jedoch immer mit einer klaren
Aufgabenstellung und einer umfangreichen, gut kommentierten Lösung versehen
sind. Zum Schluss des Kapitels gibt es eine Belohnung – meist in Form eines mehr
oder weniger gesunden Lebensmittels.
So werden nach und nach alle grundlegenden Themenbereiche des Webdesigns
abgedeckt. Es beginnt mit einem Kapitel über einfaches HTML-Markup. Ab Kapitel 3
werden dann CSS-Eigenschaften und -Animationen, Formulare, CSS-Tricks und
Hinweise zur Barrierefreiheit erarbeitet. Ab Kapitel 10 geht es um JavaScript:
Die Themen erstrecken sich von einer Einführung in die Syntax über Eventhandler
und das Navigieren durch den Dokumentenbaum bis hin zur Nutzung von Cookies,
WebStorage, der FileAPI, von Multimediaelementen und Ajax. Schließlich werden
auch die Grundlagen für das Verständnis von weitergehenden Funktionen wie
Geolokalisierung und responsives Webdesign gelegt.
Zwischendrin gibt es aber auch immer wieder Hintergrundinformationen über das
Internet, die Funktion von Webservern und zur historischen Entwicklung vieler
der angesprochenen Themen. Sehr hilfreich ist die kurze Anmerkung „Funktioniert
in:“ zu nahezu jeder beschriebenen CSS-, HTML- oder JavaScript-Eigenschaft, bei
der auf die unterschiedliche Browserunterstützung Bezug genommen wird. Auch
Tricks zur Umgehung der Schwächen einzelner Browser fehlen nicht.
Die Aufgaben sind durchweg interessant und lustig gestaltet. So baut der Leser
unter anderem eine Plattensammlung, ein Raumschiff, das sich mit JavaScript und
Tastatureingaben steuern lässt, und ein Ajax-Spiel, das Befehle vom spanischen
König entgegennimmt.
Am Ende des Buches findet sich ein Anhang mit Zeichencodes für die
Interpretation von Tastatureingaben mit JavaScript. Weiterhin gibt es dort noch
eine kurze Einführung in reguläre Ausdrücke und ein Stichwortverzeichnis. Eine
kurze JavaScript-Funktionsreferenz oder ein tabellarischer Überblick über CSS-
und HTML-Eigenschaften fehlen leider – diese lassen sich
jedoch auch
ohne große Schwierigkeiten im Internet nachschlagen.
Zusätzlich zum Buch erhält der Leser einen Zugangscode. Dieser ermöglicht nach
einer Registrierung auf der Webseite des Verlags das Herunterladen einer
Archivdatei mit dem vorkonfigurierten
XAMPP-Webserver (je für Mac OS X, Windows und Linux) und einer umfangreichen,
nach Kapiteln geordneten Beispielbibliothek.
Zielgruppe
Das Buch eignet sich sehr gut für absolute Neueinsteiger, aber ebenso für Leute,
die schon über ein gewisses Basis-Vorwissen verfügen. Der Leser sollte sich nicht am
lockeren Stil stören und keine Schwierigkeiten mit der Fülle an
Hintergrundbildern haben, die vielleicht den einen oder anderen zu stark ablenken.
Zum Nachschlagen ist es wegen seines Aufbaus eher ungeeignet, denn es ist als
Arbeitsbuch zum sequentiellen Durcharbeiten des Stoffes konzipiert – wobei die
Aufgaben meist nicht aufeinander aufbauen, so dass der Leser ihm Bekanntes auch
überspringen kann.
Fazit
Für Anfänger lohnt sich dieses motivierend geschriebene Buch auf jeden Fall. Einige kleinere
Fehler (und wenige echte „Schnitzer“) sind bei einem so umfangreichen Werk
verzeihlich. Der Leser wird sich nach dem Durcharbeiten sicher gerne an seine
gemeinsamen Wochen mit Schrödinger, Bossingen und den vielen Katzen erinnern.
Buchinformationen |
Titel | Schrödinger lernt HTML5, CSS3 und JavaScript – Das etwas andere Fachbuch [1] |
Autor | Kai Günster |
Verlag | Galileo Press, 1. Auflage 2013, 1. korrigierter Nachdruck 2014 |
Umfang | 826 Seiten |
ISBN | 978-3-8362-2020-0 |
Preis | 44,90 € (broschiert), 39,90 € (E-Book)
|
Links
[1] https://www.galileo-press.de/schrodinger-lernt-html5-css3-und-javascript_3277/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Schrödingers_Katze
Autoreninformation |
Maren Hachmann
freut sich sehr darüber, dieses Buch beim
Icon-Wettbewerb
von freiesMagazin gewonnen zu haben.
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Zum Index
von Christian Schnell
Mit ihrem Buch Buch „Java – Eine Einführung in die
Programmierung“ [1]
ermöglichen die bekannten Fachbuch-Autoren Dirk Louis und Peter Müller
Anfängern einen guten Einstieg in die Programmiersprache Java.
Redaktioneller Hinweis: Wir danken Hanser für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Zum Inhalt
Der Schwerpunkt des ersten Kapitels liegt auf der Installation von Java und der
Klärung von einigen grundsätzlichen Aspekten von Programmiersprachen im
Allgemeinen und Java (auch im Vergleich zu C) im Besonderen. Was ist eine
Compiler-Sprache, was ist eine Interpreter-Sprache und wo reiht sich hier Java
ein? Der übliche geschichtliche Überblick wird hier sehr kurz gehalten und die
Autoren gehen schnell zum Thema Installation des Java SE Development Kit über
und klären den grundsätzlichen Ablauf beim Java-Programmieren. Dabei werden
auch Gründe dafür geliefert, warum sich der Anfänger lieber mit einem
Texteditor und der Konsole begnügt und erst später auf eine integrierte
Entwicklungsumgebung umsteigen sollte. Neulingen an der Konsole werden die
wichtigsten Befehle aufgelistet, sodass sie hier auch nicht abgeschreckt
werden.
Im zweiten Kapitel wird das obligatorische HalloWelt-Programm erstellt und das
Grundgerüst einer Java-Anwendung erklärt. Auch hier sind die Angaben gut
nachvollziehbar, einzig die Anleitungen zum Setzen der Umgebungsvariablen
dürften für Anfänger wenig hilfreich sein. Abgerundet wird das Kapitel von zwei
einfachen Übungsaufgaben.
In Kapitel drei geht es dann ans Eingemachte: Variablen, Datentypen,
Operatoren und Typumwandlungen werden hier genauso behandelt wie Objekte und
Klassen. Die Einführung in die Objektorientierung erfolgt verständlich und wird
von den gebrachten Beispielen gut unterstützt. Wie auch bei den anderen
Kapiteln wird dieses von einem Frage-und-Antwort-Teil am Ende begleitet, bei
dem verschiedene Aspekte aus dem vorangegangen Teil noch einmal abgefragt und
vertieft werden. Die Antworten finden sich jedoch direkt unter den Fragen, sodass man
beim Selbsttest aufpassen muss, nicht unfreiwillig zu „schummeln“.
Nach diesem ersten Einstieg in die Objektorientierung wird das Thema in Kapitel
4 vertieft. Zudem findet man hier Näheres über Programmfluss und
Fehlererkennung mit Exceptions. In diesem Kapitel begleitet den Leser ein
Beispiel zur Zinsberechnung, bei welchem die benötigten Bestandteile nach und
nach in Methoden und Klassen ausgelagert werden. Als Leser kann man so gut
nachvollziehen, wie und warum sich das Programm so entwickelt und welche
Vorteile in Sachen Wartbarkeit und Wiederverwendung die Modularisierung beziehungsweise
Objektorientierung bietet. Zu den behandelten Themen gehört auch die Verwaltung
von eigenen Klassen in Paketen, bevor auch noch die Verwendung der
Kontrollstrukturen if else und switch, for- und while-Schleifen
erklärt wird.
Im nächsten Kapitel wird die Vererbung erläutert. Zunächst werden Basisklassen,
abgeleitete Klassen, Polymorphie, final-Methoden und abstrakte Methoden
aufgeführt und erklärt, bevor das Thema Klassenfunktionen vertieft wird.
Außerdem gibt es hier noch Abschnitte zur Variablen- und Methodensichtbarkeit,
Inneren Klassen und Mehrfachvererbung.
In Kapitel 6 geht es um Ein- und Ausgabe auf der Konsole. Auch das Lesen von
Dateiinhalten und das Schreiben in Dateien wird in diesem Kapitel erklärt.
Aus dem nächsten Kapitel werden Anfänger wohl bis auf die Datums- und
Zeitangaben und das Zerlegen von Strings nicht unmittelbar alles benötigen,
aber wie die Autoren selbst schreiben, ist es gut zu wissen, dass es
Collections gibt und was diese sind. Benötigt man diese später, kann man
Kapitel 7 dann im Detail durcharbeiten. Ausführlicher behandelt werden hier
LinkedList, HashSet und Hashmap, wobei auch die Vor- und Nachteile einer
Collection für einige Szenarien aufgezeigt werden.
Nach all den Grundlagen aus den vorherigen Kapiteln werden sich Anfänger vor
allem auf die Kapitel 8–12 freuen, da in diesen die Grundlagen der
GUI-Programmierung mit den Klassen java.awt und java.swing erklärt werden.
Es wird mit einem einfachen Programmfenster ohne Funktionen begonnen, um das
erforderliche Grundgerüst einer GUI-Anwendung zu erläutern. In diesem Rahmen
wird auch der grundsätzliche Aufbau einer GUI-Anwendung erklärt sowie die
verschiedenen Layout-Manager zur Anordnung der benutzten Komponenten in einem
Fenster aufgeführt. Die Funktionalität des eingangs erstellten Programmfensters
wird im weiteren Verlauf durch Einführung von Events im Rahmen des
Delegation-Event-Modells fortentwickelt.
Kapitel 9 konzentriert sich auf das Zeichnen von Objekten und Kapitel 10 auf
die Verarbeitung von Bilddateien. In Kapitel 11 baut man sich seinen eigenen
Texteditor und lernt so zum einen alles über das Arbeiten mit Text in
grafischen Benutzeroberflächen und vertieft und erweitert weiterhin die
GUI-Kenntnisse aus den vorherigen Kapiteln. Der Fokus von Kapitel 12 liegt auf
Menüs und weiteren Oberflächenelementen von GUIs, sodass man anschließend
vollwertige grafische Benutzeroberflächen erstellen kann.
Die letzten vier Kapitel gehen jeweils auf ein anderes Thema ein. In Kapitel 13
werden Threads und Multithreading behandelt, in Kapitel 14 geht es um Sounds
und Kapitel 15 beschäftigt sich mit der Datenbankschnittstelle JDBC.
Anhang
Das vorletzte Teil des Buches besteht aus dem Anhang, in dem zunächst die
Lösungen der Übungen aufgeführt werden. Es findet sich hier der Quelltext mit
zusätzlichen Erklärungen. Teil B des Anhangs erläutert mit Hilfe von Screenshots
detailliert die Installation von Java für Windows und Linux und die Änderungen
in den Umgebungsvariablen. Auch das Setzen der CLASSPATH-Variablen wird
erläutert.
Anhang C listet die Schlüsselwörter von Java auf. Anhang D besteht aus der
Syntaxreferenz und Teil E enthält eine Klassenübersicht der wichtigsten
Java-Klassen bzw. der Klassen, die im Buch verwendet werden. Adressen und
Anlaufstellen bei Problemen findet man im Anhang F; Anhang G schließlich listet
die Inhalte der beiliegenden DVD auf. Als letzter Teil folgt schlussendlich der
Index, der gut sortiert erscheint und nur die wichtigsten Erwähnungen des
jeweiligen Begriffs auflistet.
Wie liest es sich?
Das Buch ist eher sachlich geschrieben, wird aber durch direkte Ansprache des
Lesers, der im Buch gesiezt wird, immer wieder aufgelockert. Insgesamt ein
passender Stil für ein Buch zum Lernen einer Programmiersprache.
Fazit
Als Programmier-Anfänger sollte man das Buch von vorne bis hinten
durcharbeiten, um nicht spätestens im Kapitel 5 den Anschluss zu verlieren.
Wenn man schon etwas Erfahrung hat, kann man die ersten vier Kapitel schnell
überfliegen. Insgesamt ist das Buch motivierend geschrieben, sodass
das Lernen mit dem Buch Spaß macht und man das Gefühl hat, schnell voran zu
kommen. Die vielen Beispiele im Buch sind gut nachvollziehbar und
ermöglichen das Mitprogrammieren, sodass das Buch bei diesem Preis für
Java-Anfänger auf jeden Fall zu empfehlen ist.
Buchinformationen |
Titel | Java – Eine Einführung in die Programmierung |
Autor | Dirk Louis, Peter Müller |
Verlag | Carl-Hanser-Verlag |
Umfang | 481 Seiten |
ISBN | 19,99 € (Gebunden), 15,99 € (E-Book) |
Preis | 978-3-446-43854-5
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Links
[1] http://www.hanser-fachbuch.de/buch/Java/9783446438545?et_cid=39&et_lid=63
Autoreninformation |
Christian Schnell
ist Java zuletzt im Modul Algorithmen an der Universität vor fast zehn Jahren
begegnet und konnte mit diesem Buch seine Java-Kenntnisse wieder sehr gut
auffrischen und ein kleines Spiel programmieren.
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von Stefan Wichmann
Ich lachte nicht. Ich erinnerte mich an Julia Vatar. Sie hatte gelacht. Sie
war voller Lebensfreude. Ihr Lebensziel fiel mir ein. Sie hatte es mir
gesagt. Was war meines?
Dunkel erinnerte ich mich an die Erzählungen, an meinen Lehrer, den ich
damals nie ernst genommen hatte. Was sagte er damals? „Wenn Du in eine
Sackgasse kommst, dann geh ein Stück zurück.“
Meinem Nebenmann tropfte der Schweiß von der Stirn. Wie lange er wohl noch
durchhält, fragte ich mich unwillkürlich. Mein Blick schweifte durch den
Raum mit den zuckenden Körpern. Nein, das sollte nicht mein ewiges Leben …
Tod … sein. Ich überlegte. Fieberhaft analysierte ich, wie ich hier wieder
herauskäme.
„Gott hilf mir“, entfuhr es mir.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich die dunkle Gestalt bedrohlich langsam
zu mir umdrehte. Angst einflößend wie in einem Horrorschocker, jedoch – dies
hier war tödlicher Spaß. Ich schüttelte den Kopf.
„Gibt es nicht ein Game, wo man einen dieser Priester fertigmachen kann?“,
bat ich ihn hastig, während ich nach meiner Grafikkarte angelte. Mein
Nebenmann merkte es nicht. Endlich fasste ich sie. Sein System checkte sie
aus. Ich bemerkte, dass die Atemfrequenz meines Nachbarn auf ein normales
Tempo fiel. Nach wenigen Minuten kehrte auch ein Hauch rosigen Lebens in
seine Wangen zurück.
Ich war verwirrt. Hier war die Hölle, hier war der Tod, er …, ich keuchte
unwillkürlich auf bei dem Gedanken, … er, Satan, stand sprichwörtlich neben
mir und hauchte mir seinen fauligen Atem ins Gesicht. Mir schauderte.
„Wie Du willst!“, wisperte er und schnippte mit den Fingern.
Eine Art Browser zeigte mir den Weg zu einem Spiel. Die Shopanwendung
projizierte alle von mir angefragten Details in 3-D in meinen Sichtbereich.
Das System streamte das Onlinespiel direkt in meine Monitorbrille. „Die
Bibel als Onlinegame“, meldete sich das Intro. Wie verrückt!
Tatsächlich öffnete sich das Spiel, als ich mit meinem Auge den Startbutton
scharf fixierte. Da griente mein Avatar, mit dem ich die staubige virtuelle
Straße entlang stolperte. Insgeheim forschte, ja suchte ich nach einem Weg
aus dieser meiner Hölle. Ich wollte keine Sekunde länger tote Bits und Bytes
hin- und herlaufen lassen. Ich konnte es nicht ewig ertragen, in dieser
eingeschränkten Bit-Welt eingesperrt zu sein. Je konzentrierter ich mich mit
dem Thema beschäftigte, desto klarer sah ich mein Ziel vor Augen.
Ich verlor meine Scheuklappen und sah meinen Nebenmann mehr und mehr als
Energiebündel. Der Körper war nur so geformt, weil er es so wollte, weil er
sonst nicht spielen konnte. Schlagartig erkannte ich, dass unsere Körper
verklärt waren. Zeitgleich mit dieser meiner Erkenntnis erfasste ich seinen
Körper in seiner wahren Gestalt. So wie Hape Kerkeling es in seinem Buch
„Ich bin dann mal weg“ beschrieben hatte: als Energiekugel!
Auch ich wollte weg. Nur fort von hier aus diesem Höllentempel, egal ob als
Körper oder als Energiekugel. Ich erschrak selbst bei dem Gedanken und ließ
mir das Wort auf der Zunge zergehen: Energiekugel. Mit dieser Erkenntnis
fand ich auch den Ausweg.
Ich ordnete die Platinen auf meinem Tisch anders an. Links die Hauptplatine
mit dem Prozessor, rechts die Grafikkarte und den Speicher. Gespannt spielte
ich das Bibelspiel. Morden und meucheln, fast wie bei Battlefield kämpfte
ich mich durch die blutige Geschichte. „Da hast du … und du und da!“, schrie
ich. Kläglich wurde mir bewusst, ich würde wieder in die Hölle kommen, wenn
ich so weiter machte. Ich wechselte den Charakter und tat auf priesterlich
liebevoll.
Richtig, ich musste Schäfchen retten oder Gläubige bewahren oder helfen und
nicht fluchen. Komisches Spiel. Mir blieben die gewohnten Flüche im Hals
stecken und wäre ich noch darauf angewiesen gewesen zu atmen, ich wäre
erstickt an meinen unterdrückten Verwünschungen. So einfach konnte ich mich
nicht ändern.
War ich verloren? Wie konnte ich die Seiten wechseln? Wie konnte ich
herauskommen aus dieser Hölle mit verbissenen Gamern, die sich übereinander
aufregten und sich per Gedankenkraft gegenseitig in die Hölle schossen?
Merkten sie nicht, dass sie da schon längst angekommen waren? Jetzt brach
mir der Schweiß aus, der Kopf tat mir weh, so angestrengt überlegte ich,
versuchte eine Lösung zu finden.
Wenn ich also selbst Energie bin, dann würde der Energiefluss zwischen den
Komponenten mich mitreißen und, wie bei dem Film „Tron“, direkt in das Spiel
hineinschleudern. Aber was dann? Ich würde als Spielfigur herumlaufen,
versuchen in den Himmel zu kommen und musste doch dort wieder in das reale
Leben schlüpfen.
„Ja!“ rief ich und schlug die Faust in die rechte Hand. Die Lösung war so
einfach. Ich brauchte doch als Datenstrom nur den Weg zu einem 3-D-Drucker
finden. Mit fiel die Drake-Drohne wieder ein. Was hatte ich damals gelacht
bei dem Bericht über diese Dinger, die quasi ein Eigenleben entwickelten,
weil die Codierung falsch war. 3-D-Drucker drucken Plastikkörper, Zähne aus
Porzellan, Ersatzteile für menschliche Körper und neuerdings auch
Hologramme. Wenn ich erst einmal in einem 3-D-Drucker als Hologramm
schwebte, würde ich weitersehen, wie ich den Absprung schaffe. Wenn ich in
das System hineinkomme, dann komme ich auch irgendwie wieder hinaus, so meine Gedanken. Ich
spielte konzentriert und fieberhaft.
Der Charakter Henoch hatte es mir angetan. Das war der, der in den Himmel
entrückt worden war. An der Stelle, an der er im Spiel in den Himmel erhoben
wurde, schloss ich die Augen und legte meinen Kopf in die Funkwellen
zwischen Hauptplatine, Speicher- und Grafikkarte. Mein Geist oder meine
Seele, was auch immer, sagen wir einmal meine unsterbliche Energie wurde
mitgerissen von dem Datenstrom, verband sich, und da ich nicht der Dünnste
bin, wurde aus jedem Bit gleich ein Byte. Ich fühlte es, das Brummen und
Vibrieren, die Schwingung! Ich war im Spiel, schrie es hinaus: „Ich bin im
Spiel!“
Zu spät erkannte ich die Ausweglosigkeit aus eigener Kraft. Zwar hatte ich
meinen Kopf auf den Tisch gelegt und ließ mein Hirn in den Funkwellen
brutzeln, wie ehemals beim Telefonieren mit dem Handy, aber ich konnte nicht
so einfach entfleuchen. Satan schrie vor Lachen und verschränkte dann
todernst seine Arme vor der Brust. Er schleuderte Blitz und Donner auf mich
und wie bei den Opfern der Drake-Drohne brannte er mir einen Namen auf die
Stirn: Rake. Ich wusste noch, das steht für Wüstling. Wahrscheinlich
bestrafte er mich, weil ich an Julia gedacht hatte. Ich sprang und hüpfte
vor Furcht wie ein dummes und zu dick geratenes Lämmlein.
Endlich hörte er auf. Dann saß er gedankenverloren vor dem Onlinespiel und
wartete. Nein, da war noch etwas anderes, ich sah es ganz deutlich. Er
dachte nach. Ich auch. Seine Augen verfügten über keine Iris. Er selbst
konnte gar nicht per Headset spielen! Er fand seine Muße in seinem Spiel mit
uns.
Als er grinste, dämmerte mir, dass ich ihn auf eine neue Idee gebracht
hatte. Langsam hob ich wieder den Kopf. Ja, der Datenstrom hatte auf mich
eingewirkt. Funkwellen regen ein freies Elektron zum Mitschwingen an. Wie
lustig muss das ausgesehen haben, als ich eben zwischen Hauptplatine und
Grafikkarte hin- und herschwang, ich kleine, dumme, dicke Energiekugel.
Langsam packte mich die Verzweiflung. Hatte ich nicht um Hilfe gebeten? Wo
blieb die? Satan kam mit einem Neuroheadset an und stülpte es über meinen
verklärten Körper. Das Ding erkannte Gedanken, Gesichtsausdrücke, ja sogar
Gefühle und übertrug sie irgendwohin. Toll.
Meine Verzweiflung wuchs ins Unermessliche. Wer wertete die Daten aus und
wofür? Damals zu Facebook-Zeiten hatte mich das nicht interessiert,
aber jetzt? Jetzt ging es um mich, ganz real.
Satan schwebte durch die Gänge zurück in sein Büro. Ich musste mich beeilen.
Wer weiß, welche Höllenmaschine er da wieder hatte, denn dass er das Headset
jetzt ausprobieren wollte, war mir klar.
Fieberhaft arbeiteten meine Gedanken. Ich ging im Geiste mein Leben zurück,
ließ alles Unwichtige aus, alle meine Erfolge, meine Geldsorgen und kam in
meiner Kindheit an. „Tue dies nicht, tue das nicht, hab keine Furcht, du
musst nur glauben und handeln und vertrauen.“ – Meine Gedanken stoppten. Ich
sah mich um, stand auf und ging.
Wie aus weiter Ferne hörte ich das Lachen Satans: „Du glaubst doch wohl
nicht im Ernst, dass du einfach so entkommst? Wo willst Du denn hin?“
Idolum kam händereibend den Gang entlang. Sein dürrer Finger zeigte auf
meine Stirn.
Satan lächelte. „Ja, Julia. Ein Name königlich-göttlicher Herkunft.“ Er
betonte insbesondere das ‚k‘ das ‚g‘ und das ‚h‘. Als ich fragend schaute,
kanzelte er mich ab: „Schau doch selbst bei Wikipedia nach. Da steht alles.“
Gefährlich freundlich setzte er hinzu: „Komm, ich zeige dir einmal, was dir
entgeht!“
Ich sah sie zuerst. Sie stand tief gebeugt und mit geschlossenen Augen
mitten auf einer Wiese. „Julia?“, fragte ich und breitete voller Hoffnung
die Arme aus. Sie sah glücklich aus. Sie lachte und scherzte mit anderen.
„Du bist jetzt in ihrer Nähe, vielleicht gelingt es dir jetzt, wieder
Verbindung zu ihr aufzunehmen.“
Ich fühlte mich veralbert, aber tat wie geheißen. Es war unglaublich. Ich
spürte ihre Gegenwart. Trotzdem konnte ich mich mit ihr nicht verbinden.
„Sollte es wohl so sein, dass du ihre Welt beobachten und bestaunen, sie aber
nicht betreten kannst?“
Ich drehte mich um.
„Hast du wirklich geglaubt, du kommst ins Paradies, wenn du, wie du selbst
sagst, dich nie um diesen Ort kümmerst?“ Leise zischte er: „Das war ein
Spaß, deine Hoffnung zu sehen! Und nun höre: Deine Hölle ist, das Paradies
anzuschauen. Das ist wie beim 3-D-Fernsehen. Du bist der Beobachter, aber du
bist nicht dabei. Du lebst die Geschichte nicht, du nimmst nicht teil.“ Es
machte ihm sichtlich Spaß, mich aufzuklären. „Du bist tot! Du kannst schauen,
wie sie leben, kreativ sind und, wenn sie Lust dazu haben“, er machte eine
Pause, um diesen Moment auszukosten und mich in höchster Pein zu sehen,
„wahre Freude und Gemeinschaft zu erleben!“
In diesem Moment schaute sie hoch. Sie sagte etwas. Satan lachte vergnügt.
„Du würdest gerne hören, was sie sagt?“
Er wandte sich ihr mit seinem Gesicht zu. Gedankenverloren las er die folgenden
Worte von ihren Lippen ab: „Kraft meines Amtes erteile ich dir Absolution.“
Sein Lachen erstarb. Ich sah ihre Handbewegung. Sie schwang ihre Hand in
einem leichten Bogen. Sie schickte mich zurück! Hastig griff Satan nach mir,
aber sein Griff ging ins Leere.
Ich wachte auf dem OP-Tisch auf. Es war gleißend hell und ich wusste, so
lädiert ich auch war, ich hatte die Katastrophe überstanden. Ich erinnerte
mich an ihre Worte „Im Himmel sind viele Wohnungen“ und ich bin mir sicher,
es gibt für jeden einen Platz.
Autoreninformation |
Stefan Wichmann (Webseite)
veröffentlicht seine dritte Katastrophe im Magazin und nimmt unter
stefan.wichmann@arcor.de gerne Kritik entgegen und freut sich auf Zuschriften.
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Seit dem Start des siebten freiesMagazin-Programmierwettbewerbs Anfang
Oktober [1]
gab es einige Fragen von den Teilnehmern, die hier kurz für alle
beantwortet werden sollen.
-> Welcher Computer ist der Maßstab für die Beschränkung von einer Sekunde
Rechenzeit?
<- Auch wenn man es sicherlich schaffen kann, durch diverse
Vorausberechnungen die eine Sekunde zu erreichen, sollte sich nicht zu sehr
auf diese Zeit versteift werden. Kein Bot wird disqualifiziert, weil er
diese Grenze leicht überschreitet. Falls aber unbedingt eine grobe
Richtlinie gewünscht ist: Es handelt sich um einen Intel Core2 Duo CPU
E8400@3.00GHz mit 4 GB RAM. Hiervon steht jedem Bot 1 GB RAM zur Verfügung.
-> Was ist die maximal zulässige bzw. mininmal Spielfeldgröße für den
Wettbewerb?
<- Die maximale Größe wird aus Zeitgründen 100x100 Felder umfassen, weil die
Berechnung sonst zu lange dauert. Bei einer Sekunde als Beschränkung für
eine Berechnung wären das maximal 10000 Sekunden, also etwas mehr als zwei
Stunden.
Die minimale Größe sollte so gewählt sein, dass die Bots auch noch etwas
sinnvolles tun können. Ein Feld der Größe 4x4 wäre daher sehr langweilig.
Sinnvoll wäre also wahrscheinlich 10x10.
Die Spielfelder müssen dabei im Übrigen nicht quadratisch sein!
-> Gibt es ein Auswerteskript für die Ergebnisse?
<- Ja, im aktuellen
Quellcodearchiv [2]
befindet sich eine Analyseskript. Wenn man den Wettbewerb über
$ ./start_contest.sh 1
startet und dort vorher seinen eigenen Bot einbringt, werden die Ergebnisse
des Spiels im Ordner results gespeichert. Diese kann man mit
$ ./analyse_results.sh results/*
analysieren, sodass die Punkte der einzelnen Teilnehmer addiert werden.
-> Unter Python wird mein Bot-Kommando zwar übertragen, kommt aber nicht
beim Server an.
<- Das liegt vermutlich daran, dass das Flushen der Ausgabe vergessen
wurde [3].
Die einfache Lösung für das Problem ist beispielsweise die Ausgabe per
sys.stdout.write('AHEAD').flush()
-> Die GUI lässt sich unter mit einem Linker-Fehler nicht erstellen:
CommandHandler.cpp:(.text+0x12f): undefined reference to `QArrayData::deallocate(QArrayData*, unsigned int, unsigned int)'
CommandHandler.cpp:(.text+0x776): undefined reference to `QArrayData::deallocate(QArrayData*, unsigned int, unsigned int)'
<- Die GUI nutzt noch Qt4, in vielen neueren Betriebssystemen ist aber Qt5
der Standard. Dort bitte Qt4 nachinstallieren und die GUI per
$ qmake-qt4 && make
übersetzen.
-> Wann wird der Quellcode eines Bots veröffentlicht?
<- Der Quellcode wird erst nach dem Wettbewerbsende und zusammen mit den
Ergebnissen auf der Webseite veröffentlicht. Es gibt also keine Möglichkeit,
dass ein Teilnehmer die Strategien der anderen Teilnehmer vorab einsehen kann.
-> Ist der Wettbewerb auf bestimmte Programmiersprachen eingeschränkt?
<- Nein, man kann jede Sprache nehmen, wenn
sie auf einem aktuellen Linux-Betriebssystem lauffähig ist und für
„exotische“ Sprachen eine Übersetzungsanleitung beigelegt wird. In der
Vergangenheit wurden Programme in folgenden Sprachen eingereicht: C/C++,
Python, Java, Haskell, Mono/C#, Groovy, Ruby, Scala, Perl und Pascal.
-> Könntet ihr Kompilate des Servers für die unterschiedlichen
Betriebssysteme bereitstellen?
<- Nein, das wird schwer bis unmöglich. Es gibt viel zu viele
Linux-Betriebssysteme mit unterschiedlichen Bibliotheken und Abhängigkeiten.
Auch Windows und MacOS X befinden sich nicht in unserem Besitz, sodass wir
hier keine Binärpakete bereitstellen können.
Unter Windows gibt es dabei ggf. ein Problem, weil das System Pipes für die
Kommunikation unterstützen muss. Bei einem der letzten Wettbewerbe hat das
bei einem Benutzer mit Cygwin auf Windows nicht funktioniert.
-> Kann ich meinen Bot manuell steuern bzw. wie kann ich ihn debuggen?
<- Da STDIN und STDOUT als Kommunikationskanal verwendet wird, gestaltet es
sich ziemlich einfach. Am Beispiel des Dummybots, der dem Wettbewerb
beiliegt, kann man dies leicht zeigen. Alle Eingaben müssen in der Konsole
eingegeben werden:
$ ./bot
GAMEBOARDSTART 2,2
..
..
GAMEBOARDEND
SET 1
POS 1 1,1 S
POS 2 2,2 N
ROUND 1
Darauf antwortet der Bot dann mit AHEAD. Man simuliert also nur die
Server-Befehle, die der Bot normalerweise empfängt.
Dies kann man auch nutzen, in dem man die Eingabe oben in eine Datei
schreibt und damit den Bot füttert:
$ ./bot < serverbefehle.txt
Da der Eingabestrom hier aber am Ende der Datei abbricht, sollte die letzte
Zeile immer END sein.
Möchte man eine gelaufenes Spiel analysieren, weil der eigene Bot ggf. eine falsche bzw. ungünstige Entscheidung getroffen hat, kann man das Logfile nutzen:
$ ./start.sh fields/simple.txt bots/dummybot/bot bots/dummybot/bot --log > bot.log 2>&1
Aus der Datei bot.log muss man noch die falsche SET-Zeile entfernen (je nachdem, ob der Bot die Nummer 1 oder 2 hat), sowie alle Zeilen mit (II) am Anfang:
$ egrep -v "(II)|SET 2" bot.log > eingabe.txt
Danach kann der Bot diese Daten verarbeiten und man kann mit gdb oder Ähnlichem
debuggen:
$ ./bot < eingabe.txt
Links
[1] http://www.freiesmagazin.de/20141001-siebter-programmierwettbewerb-gestartet
[2] ftp://ftp.freiesmagazin.de/2014/freiesmagazin-2014-10-contest.tar.gz
[3] http://stackoverflow.com/questions/107705/python-output-buffering
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Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse
zur Verfügung - wir freuen uns über Lob,
Kritik und Anregungen zum Magazin.
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich ermuntern,
uns auch zu schreiben, was nicht so gut gefällt. Wir bekommen
sehr viel Lob (was uns natürlich freut), aber vor allem durch
Kritik und neue Ideen können wir uns verbessern.
Leserbriefe und Anmerkungen
Definition Freier Inhalte
->
wobei man wieder in die Bredouille gerät, zwischen Freiheit (etwas zu tun) und
Freibier (kostenlos) unterscheiden zu müssen.
Der Hinweis, dass man „frei“ wie in Freiheit meint und nicht wie in Freibier,
wird zwar oft aus dem Englischen mit übersetzt, ist im Deutschen aber unnötig,
weil das Wort anders als „free“ im Englischen nicht kostenlos bedeutet. Das
Freibier ist von den vielen Verbindungen, die man mit „frei-“ bilden kann die
einzige mit dieser Bedeutung.
Gast (Kommentar)
<-
Auch im Deutschen ist das Wörtchen „frei“ als Synonym für „kostenlos“
angekommen, z. B. freies W-LAN in Hotels oder freier Eintritt. Siehe hierzu auch
die Begriffsbedeutung im DWDS-Wörterbuch [1] (Eintrag
7).
Dominik Wagenführ
Minetest
->
Schöner Beitrag zu Minetest – mit dem Spiel habe ich mich in den letzten Wochen
auch auseinander gesetzt. Ich finde zwar, dass Minecraft schon einen deutlich
größeren Umfang hat, aber dafür ist Minetest frei und – für viele wohl nicht
weniger wichtig – kostenlos.
Moritz (Kommentar)
<-
Die Gründe, irgendwann auf Minetest zu stoßen, sind vielfältig. Mit Glück ist mein
Artikel eine Zeit lang einer davon. Der Rest ist dann Geschmackssache.
Danke für die positive Rückmeldung!
Michael
Links
[1] http://www.dwds.de/?qu=frei
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebenenfalls zu
kürzen. Redaktionelle Ergänzungen finden sich in eckigen Klammern.
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(Alle Angaben ohne Gewähr!)
Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu
finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu
Datum und Ort an .
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freiesMagazin erscheint am ersten Sonntag eines Monats. Die Januar-Ausgabe
wird voraussichtlich am 4. Januar u. a. mit folgenden Themen veröffentlicht:
- Fuchs in Flammen: Mozilla Flame im Test
- Git-Tutorium – Teil 2
- Spacewalk – Teil 4: Verwaltung von Solaris-Systemen
Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.
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An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten
Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:
$: | Shell-Prompt |
#: | Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können
hier auch einfach in einer normalen Shell ein
sudo vor die Befehle setzen. |
~: | Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis
/home/BENUTZERNAME |
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freiesMagazin erscheint als PDF, EPUB und HTML einmal monatlich.
Erscheinungsdatum: 7. Dezember 2014
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On 13 Dec 2014, 17:22.