Besuch in Dubai 2016 – Anreise und erster Tag
Anreise
Anfang Mai sind wir auf einen Kurztrip nach Dubai geflogen. Der Flug war sehr günstig mit Pegasus Airlines, dafür musste man in Istanbul umsteigen und hatte einen sehr großzügig bemessenen Aufenthalt dort. Zusätzlich landete der Flieger in Dubai gegen 3 Uhr in der Nacht und der Rückflug ging gegen 4 Uhr in der Nacht.
Die Flugzeiten hatten den Nachteil, dass wir am ersten und letzten Tag mit Handkoffer durch die Gegend rollten mussten, da unser Hotel etwas abgelegen war und wir so die Sachen nicht eben kurz zwischenlagern konnte. Der Vorteil war aber, dass wir so nach der Anreise den kompletten Tag und bei Abreise ebenfalls den kompletten Tag zur Verfügung hatten.
Die Nacht im Flugzeug war für mich leider nicht so toll, da ich kein Auge zumachen konnte. Am Flughafen in Dubai angekommen wussten wir bereits, das um die Uhrzeit die Metro noch nicht fährt. Also machten wir es uns auf den Stühlen bzw. dem Boden bequem und versuchten etwas zu schlafen, was mehr oder weniger gelang.
Gegen 5:30 Uhr wurden wir dann vom Muezzin geweckt, der am Flughafen zum Morgengebet rief. Das stimmte ganz gut auf die arabische Kultur ein. :) Ich kann aber gleich vorweg nehmen: Im Laufe der Tage bekam ich es nur drei- oder viermal mit, dass zum Gebet gerufen wurde, obwohl überall in den Stadt zahlreiche Moscheen stehen. In Deutschland fällt der Glockenschlag jede viertel Stunde vermutlich mehr auf, wenn man nicht daran gewöhnt ist.
Angekommen sind wir an Terminal 2, was das nördliche Terminal ist. Von hier geht die Metro nicht direkt, sodass wir ein Stück laufen mussten (ca. 2 km) zur Al-Qiyadah-Station, was uns aber gut auf das Wetter in Dubai einstimmte. Gefühlt waren es morgens um 6 Uhr ca. 25 Grad, was ungewohnt war, aber auch nicht unangenehm. Was eher „stört“ ist der starke Temperaturwechsel zwischen drinnen und draußen. So gut wie alles ist klimatisiert in Dubai, auch die Metro. Und der Abstand zwischen (späteren) 40 Grad und 20 Grad ist schon recht stark bemerkbar.
Altes Dubai
Für den ersten Tag wollten wir uns das „alte“ Dubai im Ortsteil Deira anschauen. Mittels des Marco-Polo-Reiseführers gab es einige interessante Laufanreize, sodass wir an der Metrostation Union austiegen und von dort zum Fluss Dubai Creek liefen. An der Promenade liegen zahlreiche Dhaus, die Abends als Restaurant öffnen und dann über den Fluss fahren. Man kann dort sicherlich gut essen – nur noch nicht morgens gegen 7 Uhr. ;)
Weiter ging es den Fluss nordwestwärts, wobei die Szenerie nicht so hübsch ist, da zur linken Seite, also am Ufer, die kleineren Fährschiffe be- und entladen werden und auf der rechte Seite eine große Straße (Baniyas Road) entlang geht. Die andere Uferseite hat uns auf dem weiteren Weg besser gefallen.
Irgendwann sieht man auf der rechten Seite den Eingang zur Spice Souk, einem Handelsviertel, in dem man alle möglichen Gewürze bekommt. Aber auch hier ist morgens um 8 Uhr noch wenig los. Wenn man durch die Gassen wandert, kommt man etwas nördlich zum Gold Souk, welches aber auch noch nicht offen hatte. Alle Läden hatten die Rollläden unten. Aus dem Grund wollten wir später auch noch einmal hin.
Richtung Norden kommt man zur Al Mina Road, an der es auch einen Fußgängertunnel zur anderen Creek-Seite gibt nach Bur Dubai. Es lässt sich sehr gut auf der anderen Uferseite entlangschlendern. Das Heritage Village hatte leider noch geschlossen, dafür war das Sheikh-Saeed-Al-Maktoum-Haus offen. Es handelt sich um den restaurierten Palast des Großvaters des heutigen Emirs von Dubai namens Raschid bin Said Al Maktum. In der Anlage kann man in verschiedenen Zimmern zahlreiche Fotografien der Herrscherfamilie anschauen und erfährt auch etwas über das frühere Leben in Dubai.
Interessant fand ich vor allem die Windtürme, die man hier und an vielen anderen Häusern im alten Dubai sieht. Sie dienten als Kühlelemente vor der Klimaanlage und transportierten die warme Luft des Hausinneren nach außen bzw. umgekehrt kühlen Wind in das Haus.
Weiter am Ufer entlang stößt man irgendwann auf den Bur Dubai Souk, in der zahlreiche, kleine Läden mit Stoffen und Kleidern handeln. Was auffällt: Viele Läden haben exakt die gleiche Auswahl. So wiederholt sich das Bild leider recht schnell. Ebenso ist es „ungewohnt“ (aber nicht verwunderlich), dass man von jedem Verkäufer vor dem Laden angesprochen oder einem gleich ein arabisches Gewand übergeworfen wird.
Weiter ging es für uns an der Groschen Moschee vorbei zum Al Fahidi Fort, einer Festung aus dem 18. Jahrhundert und eines der ältesten Gebäude von Dubai. Im Fort selbst befindet sich das Dubai Museum, was sehr empfehlenswert ist. Mit zahlreichen Puppen, Videos und Infotafeln wird das frühere Leben in Dubai dargestellt, viel über den Aufstieg Dubais zu einem großen Emirat und die Wüste um Dubai herum erzählt. Der Besuch lohnt sich auf alle Fälle!
Den Abschluss des historischen Dubais machte das Bastakiya-Viertel. Zahlreiche enge Gässchen beherbergen Restaurants, Cafes und Künstlerstudios. Wir haben dort auch gleich einen Kamel-Burger und Kamel-Kabab probiert, damit wir das gleich von der Liste streichen konnten. Interessanterweise habe ich sonst kein Restaurant gesehen, was Kamel anbietet.
Mall of the Emirates
Da es bereits Nachmittag war und wir ohne all zu viel Schlaf lange auf den Beinen waren, machten wir uns am Nachmittag zum Hotel Flora Al Barsha auf. Von der Al-Fahidi-Metrostation ging es bis zur Mall of the Emirates, neben der das Hotel liegt.
Im Hotel ruhten wir uns aus und machten auch gleich mit dem netten Menschen von der „Sehenswürdigkeiten-Organisation“ Bekanntschaft. Über ihn konnten wir sehr bequem und ohne Stress zahlreiche Angebote buchen (siehe später), die es dadurch auch vergünstigt gab. Selbst einen Barbier hat mit der gute Mann am letzten Tag noch herausgesucht … :)
Nach dem Ausruhen ging es noch in die Mall of the Emirates, bei der es sich laut Marco-Polo-Führer um die drittgrößte Mall der Welt handelt. Bereits beim Fußweg von Metrostation zum Hotel fiel ein silberner, riesiger Fortsatz an der Mall auf. Dies war die Skihalle „Ski Dubai“, die in die Mall integriert ist und in der man komplett mit Sessellift und kleiner Skipiste bei 40 Grad Außentemperatur im Schnell Ski fahren kann.
Die Mall selbst ist weniger außergewöhnlich, sondern nur eben sehr groß. Man bekommt dort fast alles, die Preise sind dabei ungefähr wie in Deutschland, vielleicht 5 bis 10 Prozent höher. Im Food-Court konnten wir preiswert etwas zu Essen holen und auch ein Supermarkt gab es.
Interessant fand ich den Hinweis am Eingang, dass man konservative Kleidung tragen (Schultern und Knie bedeckt) und auf eine überschwängliche Zuneigungsbezeugung verzichten sollte. In der Tat sieht man in Dubai sehr wenige Pärchen Hand in Hand gehen oder sich in der Öffentlichkeit küssen. Zugegeben: Die Kleiderordnung in den Malls war vor allem bei den Touristinnen dann doch wieder etwas freizügiger als auf Dubais Straßen.
Insgesamt sieht man gar nicht so viele Einheimische in den traditionellen Gewändern herumlaufen. Dubai ist sehr multikulturell geprägt, zum einen durch die zahlreichen Arbeiter aus Iran, Pakistan oder Indien, aber natürlich auch durch die Touristen.
Übersicht:
Kommentare
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Mum und Dad am :
Hi, obwohl wir die Bilder kannten und du uns auch viel erzählt hast, fanden wir es dennoch interessant. Nur weiß ich nicht ob wir da mal hin wollen- bin nicht so der "Wandervogel" ;-). Ist aber nett, das du uns ab und zu auf deine Reisen mitnimmst. Liebe Grüße Mum und Dad