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Spielemesse in Stuttgart 2016

Letztes Wochenende war wieder die Spielemesse in Stuttgart. Wie die Jahre zuvor war ich am Stand des FsF e.V. zu finden. Entweder, um Spiele zu erklären (am Samstag) oder neue Spiele zu spielen (am Freitag). Hier meine Eindrücke …

Terraforming Mars

Terraforming Mars war das Hype-Spiel auf der Spielemesse Essen 2016, wobei „Hype“ hier weder positiv noch negativ gemeint ist. Es war jeden Tag innerhalb kurzer Zeit ausverkauft und die Leute standen Schlange ohne Ende wie dieses Video zeigt.

In Terraforming Mars wollen wir – na was wohl? – den Mars terraformen, sodass auf ihm neues Leben entstehen kann. Somit ist das Spielende auch erreicht, wenn die Temperatur ein gewisses Level erreicht hat und der Sauerstoffgehalt der Luft entsprechend hoch ist.

In jeder Runde ziehen die Spieler vier Karten und draften diese reihum. Wer Karten behalten will, muss diese für 3 Mega-Credits kaufen. Danach sind die Spieler reihum immer wieder dran und dürfen jeweils eine Aktion ausführen, bis alle Spieler gepasst haben.

Zu den Aktionen gehören u.a. eine Karte ausspielen, einen „Baum“ pflanzen, einen Meteor einschlagen (und dadurch die Wärme ansteigen) lassen, einen See anlegen und vieles mehr. Mit den Aktionen versucht man sich zum einen Area-Control-mäßig auf dem Spielplan auszubreiten und zum anderen die eigenen Produktionen (für Energie, Stahl, Titanium, Mega-Credits etc.) ansteigen zu lassen, die man benötigt, um gewisse Karten ausspielen zu können.

Was nach viel klingt, ist in der ersten Runde als Neuling auch viel. Zum Start gibt es 10 Handkarten (ohne Drafting) und daraus soll man nun wählen? Wow! Dabei ist das aber gar nicht so schlimm, wie man schnell feststellt. Innerhalb ein, zwei Runden hatten wir heraus, wie der Spielfluss ist, was wir wann wie sinnvoll einsetzen können etc. Da wir für die ersten vier, fünf Runden aber bereits eine Stunde brauchten, brachen wir das Spiel ab.

Aus dem Grund kann ich auch nur eine kurze Meinung liefern: Terraforming Mars spielt sich gut. Man kommt sehr schnell hinein, es ist und bleibt aber ein anspruchsvolles Spiel, bei dem viele Mechanismen ineinander greifen und abgewogen werden wollen. Es gab einige längere Denkpausen, wobei man Züge in der Regel sehr gut vorplanen kann, auch wenn man sich auf dem Planet ein bisschen und durch Aktionskarten ein bisschen mehr in die Quere kommt. Ich würde also eine ganze Partie gerne einmal mitspielen, aber: Es ist kein Spiel für mein Spielregal, da es nur ein- oder maximal zweimal pro Jahr auf den Tisch käme.

Terraforming Mars

4 Gods

Bereits auf der Spielemesse in Essen konnte ich 4 Gods testen, wollte es aber noch einmal spielen. Daher wiederhole ich auch den Text zum Spiel hier nicht in Gänze, nur kurz: Es handelt sich um ein Echtzeit-Plättchenlegespiel.

Mir hat 4 Gods nach wie vor gut gefallen, aber: Es ist immer noch anstrengend zu bauen, wobei die Spielgruppe diesmal wesentlich unhektischer gespielt hat. Ich hätte daher gerne lieber die rundenbasierte Version mit 30-Sekunden-Sanduhr getestet, wurde aber überstimmt. Eine zweite, wichtige Lektion: Man sollte bei einem Echtzeitspiel sicher sein, dass alle die Regeln richtig verstanden haben. Falsches Anlegen kann man während des Spiels noch klären, weil man es sieht. Aber wenn jemand ein falsches Verständnis zur Punktevergabe hat, dann ärgert sich derjenige zurecht am Ende, wenn er verliert.

Ein wichtiger Punkt war auch: Bevor man ein Spiel erklärt, sollte man die Anleitung gelesen haben. Ein reines Erklären anhand der Erklärung vom Vortag kann gut gehen – wenn die Erklärer vom Vortag alle Regeln richtig wiedergegeben haben. Manchmal kommt aber auch der Stille-Post-Effekt zustande, sodass der Ersterklärer irgendetwas vergisst oder falsch erklärte, was sich dann von Erklärung zu Erklärung weiterzieht.

4 Gods

Habitats

Habitats war ein weiteres Legespiel, was wir gespielt haben, weil nicht allen 4 Gods gefallen hatte. In Habitats baut jeder Spieler seinen eigenen Wildpark auf. Hierfür läuft man mit seiner Spielfigur (jede Spielschachtel enthält individuelle Keramik-Tiere) auf einem Auswahlfeld von 4x7 Plättchen (bei fünf Spielern). Laufen darf man nur gerade aus, links oder rechts. Dieses Plättchen muss man dann in die eigene Auslage legen. Dort versucht man Bedingungen zu erfüllen, die die Tiere haben. Ein Hai benötigt rundherum Wasser, eine Biene Blumen, ein Skorpion etwas Baum und Wüste. Wer die meisten Bedingungen erfüllt, gewinnt am Ende.

Habitats hat seine Stärken und Schwächen. Toll finde ich die Keramik-Figuren. Die sehen einfach großartig aus und wenn jede Box andere Tiere enthält, ist das ein nettes Gimmick, wenn man ein andere Ausgabe spielt. Ebenfalls gefallen hat mir die Bewegung der Spielfigur. Problem daran: Das Spielfeld ist so stark belegt, sodass es oft passiert, dass man gar keine Wahl hat, weil nur noch ein Plättchen regulär genommen werden kann. Hier fühlt man sich trotz aller Strategie gespielt. Ein anderer negativer Aspekt ist die Ikonographie. Die Sonderplättchen für Besucher oder Aussichtspunkte sind nicht direkt intuitiv verständlich. Ebenfalls erkennt man die Symbole für Wiese (Gras) oder Wüste (Stein) nicht auf Anhieb.

Am Schlimmsten war aber die Erklärung für die Sonderpunkte: Diese waren sicherlich rechtlich absolut exakt aufgeschrieben, aber nicht jeder verstand sie nicht auf Anhieb. Wer Spielerfahrung hat, kann es sich logisch herleiten, was sinnvoll ist, aber andere Spieler hatten arge Verständnisschwierigkeiten.

Mir hat Habitats gefallen vom Spielgefühl her, in der Spielgruppe als Ganzes war das Spiel aber durchgefallen. Insgesamt bleibt ein nettes Spiel, das ich wieder mitspiele, aber nicht in mein Spielregal wandert.

Habitats

Kanagawa

Als kleines Füllerspiel dient Kanagawa, das vor allem durch seine Grafik besticht (und ich habe kein Bild gemacht. :() Jede Runde werden gemäß Spieleranzahl Gemäldekarten in einer Reihe aufgedeckt. Der Startspieler darf entscheiden, eine Spalte (also eine Karte) zu nehmen. Falls er keine wählt, darf der nächste Spieler entscheiden. Wenn Spieler keine Spalte genommen haben, werde weitere Karten in der nächsten Reihe aufgedeckt. Man kann nun also zwei Karten pro Spalte wählen. Das geht weiter, bis drei Karten pro Spalte ausliegen oder alle Spieler eine Spalte gewählt haben.

Die gewählten Karten kann man nun als Gemälde zeichnen – wenn man die entsprechenden Farbtöpfe hat, die wiederum auf der anderen Seite der Karte abgebildet sind. Sprich, die Entscheidung, wann ich die Karte als Farbtopf spiele und wann als Gemälde, ist sehr wichtig. Kleine Bonuskarten geben weitere Punkte während des Spiels.

Mir hat Kanagawa sehr gut gefallen. Ich mag grafisch gute Spiele, vor allem wenn sie sich auch noch gut spielen. Die Idee, Karten auf verschiedene Art und Weisen einzusetzen, ist nicht neu, das Gesamtkonzept überzeugte mich jedoch, sodass Kanagawa auf meiner Kaufliste gelandet ist und sicher den Weg in mein Spielregal finden wird.

First Class

Ein zweites, in den letzten Wochen recht gehyptes Spiel war First Class. Die Spieler bauen Züge (zwei Stück an der Zahl), hierbei immer Wagon um Wagon. Beginnend bei einem 0-Punkte-Wagon kann man diese upgraden über 1, 2, 4 und 7 bis hin zu 12 Punkten. Das bringt aber nur etwas, wenn der Schaffner auch bis zu dem jeweiligen Wagon gelaufen ist. Daneben baut man eine Bahnstrecke, auf der die eigene Lok fährt und damit Siegpunkte oder Boni bringt.

Jede der sechs Runden liegen 18 Karten zur Auswahl aus. Jeder Karte ist dabei eine Aktion zugeordnet (Schaffner bewegen, Zug erweitern, Zug bewegen etc.). Nach jeder zweiten Runde gibt es eine Boni-Ausschüttung und eine Wertung der Züge/Waggons.

Wie bei Terraforming Mars wird man bei First Class beim ersten Mal von den Optionen erschlagen. Direkt nach dem ersten eigenen Zug versteht man das Konzept aber. Am Ende des ersten Spiels versteht man, was man alles falsch gemacht hat. Zum Beispiel, dass man nicht jede Runde wertet, sondern nur alle zwei Runden. ;) Im Ernst: Das Spiel geht wirklich schnell in den Kopf, aber für die verschiedenen Taktiken braucht man sicher etwas mehr Erfahrung.

Den Vergleich zu Russian Railroads spare ich mir. Ja, es ist der gleiche Autor. Ja, es geht um Züge. Und ja, ich habe Russian Railroads seit zwei Jahren nicht gespielt und habe daher keine Ahnung mehr, wie das Spiel funktioniert.

First Class

Panamax

Der Preis für das beste Spiel des Tages geht an Panamax. Der Preis für die schlechteste Anleitung aber ebenso. Eine geschlagene Stunde lang habe ich die Anleitung auf der Messe gelesen und meinem Spielpartner immer wieder mal häppchenweise eine neue Regelinformation weitergegeben. Dabei handelt es sich um sehr viel Text, der sich aber tatsächlich erst nach dem Lesen der gesamten Regel zu einem Ganzen zusammenfügt. Ich bin unsicher, wie man es hätte besser machen können, aber so war es nicht schön zu lernen. Wir waren sogar mehrfach kurz davor, abzubrechen und uns ein Spiel zu nehmen, was wir schon kennen. Glücklicherweise haben wir durchgehalten.

In Panamax belädt man Schiffe mit Waren und fährt mit diesen durch den Panamakanal. Verschiedene Schleusen benötigen unterschiedliche Bewegungsaktionen, die Schiffe sind unterschiedlich groß und vor allem kann jedes Schiff irgendetwas transportieren – sprich, ich kann die Schiffe meines Gegners mitbenutzen (was so ungewohnt war, dass wir es nie getan haben – es bringt dem Gegner aber auch Punkte). Für das Liefern von Waren bekommt man Geld in die Firmenkasse – was wenig bringt, denn wichtig ist das Privatvermögen. Das wird größer durch Aktienanteile der unterschiedlichen Schiffsfirmen.

Auf Panamax aufmerksam geworden bin ich durch durch Shut Up & Sit Down (großartiges Video, unbedingt anschauen!) und konnte es nun endlich einmal spielen. Und ich bin begeistert! Die Mechanismen greifen extrem gut ineinander, wie ich es bei kaum einem anderen Spiel gesehen habe. Dabei ist es das Thema ebenfalls sehr gut umgesetzt und wirkt nicht aufgesetzt.

Das geht soweit, dass in der Anleitung scheinbar vom Wissen ausgegangen wird, durch welche Seen man im Panama-Kanal alles fährt und wie die Schleusen heißen, denn es wird direkt darauf Bezug genommen. Das ist wohl auch der Minuspunkt. Die Anleitung wirkt komplexer als das Spiel ist. Dabei sind die Regeln so einfach, weil es sich effektiv um ein Würfel-Wegnehm-Spiel handelt, bei dem man entweder eine Verlade-Aktion oder eine Bewegungsaktion durchführt. Natürlich ist das Ganze noch gekoppelt an Bedingungen und natürlich gibt es Sonderfälle und Ausnahmen, aber im Prinzip erklärt sich das Spiel damit schon.

Daher meine klare Empfehlung: Spielt Panamax, wenn ihr anspruchsvolle, thematische Spiele mögt. Es macht auch einfach nur Spaß, die Schiffe durch den Kanal zu schieben! Aber: Wie Terraforming Mars wird es nicht in meine Sammlung wandern, weil ich es viel zu selten Spielen würde – außer es gibt es irgendwo mal sehr preiswert. ;)

Panamax

Qwixx: Das Duell

Was bei 7 Wonders funktioniert hat, muss wohl auch bei einem Würfelspiel gehen: Qwixx: Das Duell.

Wie beim Vorbild Qwixx, würfelt man mit vier farbigen und zwei weißen Würfeln. Dann wählt man die Summe der zwei weißen Würfel und/oder die Summe aus einem farbigen und einem weißen Würfel und legt eine Scheibe auf das entsprechende Feld auf dem Spielbrett. Dort findet man zwei Reihen von 2 bis 12 (rot und gelb) und zwei von 12 bis 2 (grün und blau). Besonderheit: Man darf nur rechts von eigenen Scheiben auf Felder legen. Damit gibt es im Laufe des Spiels immer weniger erlaubte Züge. Wie bei Mensch ärger dich nicht darf man gegnerische Spielsteine schlagen. Am Ende bekommt man Punkte für eigene Spielsteine pro Reihe, wobei die Punkte exponentiell wachsen – oder quadratisch oder so etwas in der Art.

Braucht man Qwixx: Das Duell, wenn man Qwixx hat? Nein, definitiv nicht. Qwixx macht auch zu zweit Spaß und es gibt keinen Grund, dass man auf einem Spielbrett gegeneinander agiert. Braucht man Qwixx: Das Duell, wenn man Qwixx nicht hat? Nein, denn dann kauft man einfach Qwixx und springt zu ersten Frage zurück. Störend ist sogar die fehlende Beteiligung, wenn man selbst nicht an der Reihe ist. War bei Qwixx bei jedem Zug jeder Spieler involviert (da man auch Punkte ankreuzen durfte), fällt das bei Qwixx: Das Duell weg. Klar, die Downtime ist gering, aber eigentlich interessiert mich nicht, was mein Gegner macht. Bei mir hat Qwixx: Das Duell daher rein gar nichts hinterlassen.

Humble Mobile Bundle Board Games

Es soll ja Menschen geben, die nicht jeden Tag dazu kommen, Brettspiele zu spielen, obwohl sie gerne würden. Ich kann das natürlich rein gar nicht verstehen, wie man seine Prioritäten so falsch legen kann, möchte denjenigen dennoch beziehungsweise gerade deswegen das aktuelle Humble Mobile Bundle ans Herz legen. Das Bundle enthält elf Brettspielumsetzung mit einigen sehr bekannten Vertretern, von denen viele sogar zum Spiel des Jahres ernannt wurden oder zumindest nominiert waren.

Humble Mobile Bundle Board Games

Carcassonne

Carcassonne ist ein Klassiker unter den Brettspielen – und das, obwohl es ohne Brett daherkommt. In dem Plättchenlegespiel versucht man Städte und Wege zu vervollständigen, um für deren Abschluss zu punkten. Wer einen langen Atem hat, kann es sich auch auf der Wiese bequem machen, denn diese wird erst am Ende des Spiels gewertet – solange muss man aber auf seine Meeple verzichten, die im Laufe des Spiels ein rares Gut werden.

Carcassonne war eines der ersten Spiele, die ich von „modernen“ Brettspielen gespielt habe und wird daher auch meine Sammlung nicht verlassen. 2001 wurde das Spiel mit dem Spiel-des-Jahres-Preis ausgezeichnet.

Scotland Yard

Ebenfalls Spiel des Jahres (im Jahr 1983) war Scotland Yard. Wahrscheinlich zählt es auch als Klassiker – als Kind habe ich es sehr oft gespielt.

Ein Spieler übernimmt die Rolle von Mr. X und versucht London unentdeckt zu verlassen, während die anderen Spieler ihn per Bus, U-Bahn oder Taxi jagen. Wenn ich es recht überlege, war Scotland Yard damit wohl eines meiner ersten Teil-Koop-Spiele. Inzwischen bevorzuge ich Whitechapel, was das identische Spielprinzip hat, nur muss man als Jack the Ripper der Polizei entkommen.

Zug um Zug

Zug um Zug kennen sicherlich auch sehr viele Brettspieler. Zugstrecken bauen durch Amerika mit Hilfe diverser farbiger Karten. Ein sehr schnelles und leicht zu lernendes Spiel, was sehr viel Spaß macht. Wer es nicht kennt, dem empfehlen ich diese Folge von Tabletop mit Wil Wheaton (vor allem ab Minute 23 ;)).

Zug um Zug gewann in Deutschland den Spiel-des-Jahres-Preis 2004. In meiner Sammlung befindet es sich seltsamerweise nicht.

San Juan

San Juan ist der kleine Bruder von Puerto Rico. Als reines Kartenspiel spielt es sich aber etwas flotter und leichter als das große Strategiespiel. Man versucht mit Hilfe diverser Rollenkarten Produktionsgebäude zu bauen, Waren zu produzieren und diese in Siegpunkte umzuwandeln.

Ich besaß San Juan einmal, aber irgendwie kam es immer seltener auf den Tisch, sodass ich mich irgendwann davon trennte. Heute würde ich es sicherlich wieder mitspielen – wenn die Auswahl nicht ein besseres Spiel bereit hält. ;) Ausnahmsweise gewann San Juan kein Spiel-des-Jahres-Preis, stand 2004 aber immerhin auf der Empfehlungssliste.

Galaxy Trucker

So muss ein modernes Brettspiel aussehen … Galaxy Trucker ist eines meiner Lieblingsspiele (und kommt vielleicht morgen Abend auf den Spieltisch, wenn ich es mir gerade so überlege). Designt von Vlaada Chvátil, der in meinen Augen einfach keine schlechte Spiele machen kann. ;)

Worum geht's? Jeder Spieler baut in einer Echtzeitphase möglichst schnell ein Raumschiff zusammen. Dieses sollte natürlich Antriebe haben, Waffen, eine Crew – und Container zum Lagern von Waren wären auch nicht schlecht. Wenn alle fertig mit bauen sind, beginnt die Reise in die unendlichen Weiten des Weltraums – bestehend aus ein paar Karten, die lustige Dinge auf einen warten lassen. Zum Beispiel Raumpiraten oder Meteroitenschauer und manchmal sogar einen Planeten, mit dem man Handeln kann. In der Regel zerfällt das Raumschiff irgendwann in seine Einzelteile, was den großen Spaß des Spiels ausmacht – also, wenn das einem nicht selbst passiert.

Es gibt zahlreiche Erweiterungen mit mehr und lustigeren Schiffen und mehr und lustigeren Schiffsteilen. Nicht umsonst stand das Spiel 2008 auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres. Ich freu mich auf die App. :)

Splendor

Gerade einmal zwei Jahre alt ist Splendor, welches 2014 zum Spiel des Jahres nominiert war. In dem sehr simplem Spiel sammelt man Edelstein-Chips – und damit meine ich richtig schwere und große Plastikchips – und kauf damit Karten, die einem mehr Edelsteine bringen, mit denen man Karten kauft und so weiter und so fort.

Das Spiel spielt sich sehr flott und ist leicht zu lernen. Als Aufwärmspiel ist es genau das richtige und macht viel Spaß. In meiner Sammlung ist es nicht, weil es mir dann doch zu einfach war – und ich viele andere, ebenfalls einfache Spiele besitze.

Die Siedler von Catan

Pepsi oder Coca Cola? Burger King oder McDonalds? Carcassonne oder Siedler von Catan? Ich habe das Gefühl, dass es irgendwie kaum Menschen gibt, die beides mögen. Ich selbst bin eher Carcassonne-Mensch. Siedler besitze ich nicht (mit Ausnahme des Zwei-Personen-Kartenspiels) und finde es nicht so schade, wenn ich es nicht mitspielen muss. Zu viel Zufall verdirbt mir das schöne Spielgefühl.

Als Spieler bevölkert man eine Insel und errichtet Dörfer und Städte und baut Straßen. Zwei Würfel entscheiden darüber, welche der Felder Waren abwerfen, wobei natürlich die 2 und 12 am unwahrscheinlichsten und somit unlukrativsten sind. Aber: Würfel wären keine Würfel, wenn nicht der Zufall mitspielen würde, und so kann es sein, dass man auch mit einem sehr wahrscheinlichen 6- oder 8er Feld die ganze Zeit leer ausgeht.

Ebenfalls problematisch war in meinen Spielerunden immer der Handel – beziehungsweise der nicht stattfindende. Kaum ein Spieler wollte Karten tauschen, da in der Regel immer nur der Spieler davon profitiert, der Karten sucht – und dann auch nicht einmal etwas Gutes zu bieten hat.

Naja, dennoch ist Siedler ein gutes Spiel und wurde 1995 auch zum Spiel des Jahres gekührt.

Für Linux (und Windows) gibt es mit Pioneers einen schönen Klon, den man übers Internet mit Freunden spielen kann.

Das verrückte Labyrinth

Und nicht ganz zum Spiel des Jahres geschafft hat es 1986 das Spiel Das verrückte Labyrinth. Mir selbst ist es noch aus Kindsheitstagen bekannt, als man Plättchen durch die Gegend geschoben hat und so seine Gegner zur Weißlut trieb – was umgekehrt natürlich genauso gut funktionierte. Da steht man gerade mal zwei Felder vom Ziel entfernt und jemand bringt alles Durcheinander.

Ich habe das Spiel seit Ewigkeiten (so circa 23 Jahre) nicht mehr gespielt, würde aber sicherlich wieder einmal mitspielen, wenn es sich ergibt.

Einfach genial

Im Englischen Ingenious genannt, ist ein abstraktes Legespiel von Rainer Knizia und stammt aus dem spielstarken Jahrgang 2004, wie ich der Nomienierungsliste entnehmen kann. Man versucht mit dominoartigen Spielsteinen, die verschiedene Symbole zeigen, möglichst lange Reihen zu legen. Dabei muss man aber alle Symbole gleichmäßig werten, denn nur die mit der geringsten Punktzahl zählt am Ende des Spiels.

Ich habe „Einfach genial“ nur einmal vor ca. 10 Jahren gespielt – leider! Denn es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich bin immer wieder bei einer Partie dabei. Wenn ich das Spiel mal preiswert irgendwo sehe, wandert es sicherlich noch in meinen Sammlung.

Small World

Mal ein Spiel, was nicht auf der Spiel-des-Jahres-Webseite zu finden ist … Small World ist ein sehr ausgeklügeltes Mehrheiten- und Area-Control-Spiel. Auf einem Spielplan streiten sich die Spieler mit ihren Völkchen um den Platz und versuchen sich möglichst breit zu machen. Der Clou: Da dies aufgrund der Anzahl der Plättchen pro Volk nicht beliebig weit geht, muss man sein Volk irgendwann untergehen lassen und ein Neues nehmen. Ein Volk setzt sich dabei aus einer Eigenschaft plus Rasse zusammen, sodass man auch mal Fliegende Zwerge bewundern darf (ist geraten, keine Ahnung, ob es diese Kombination gibt).

Ich mag Smallworld sehr, besitze aber bereits das sehr ähnlich Evo, ebenfalls von Spieleautor Philippe Keyaerts. Aus dem Grund reicht mir wohl die App.

Take it easy!

Das einzige Spiel, dass ich bisher noch nie gespielt habe, ist Take it easy, welches 1994 auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres stand. Ich kann aus dem Grund auch wenig dazu sagen, außer dass es sich um ein Plättchenlegespiel handelt.

Interessantes Detail beim Durchlesen der Spielbeschreibung: Es klingt wie Karuba, welches 2016 zum Spiel des Jahres nominiert war, nur dass man in Karuba statt „stupider“ Linien seine Forscher zu den gleichfarbigen Tempeln bringen muss.

Karuba fand ich etwas langweilig – wobei ich auch extrem schlecht darin war – ggf. sagt mir Take it easy ja zu …

Spielregel

Die „Spielregel“ des Bundles ist wie immer, dass jeder den Preis selbst bestimmen kann, wobei es einige Spiele erst ab einem Mindesbestrag (3 bzw. 5 US-Dollar) gibt. Das Geld kann man dann auf die Verlage, die Humble-Macher oder die Charity-Organisationen Electronic frontier Foundation und Child's Play verteilen. Bezahlt werden kann per Kreditkarte, Paypal oder Amazon.

Die Spiele stehen nur für Android-Systeme zur Verfügung und wie immer sollte man vorher die Systemanforderungen gelesen haben. Einige Spiele gibt es auf Deutsch, wie man der Humble-Beschreibung entnehmen kann. Da ich sie noch nicht alle installiert habe, kann ich leider nicht sagen, welche genau das sind. (Die Systemanforderungen lügen da etwas, da es Carcassonne beispielsweise nicht nur in Englisch gibt.)

Zum Schluss bleibt nur zu sagen: Viel Spaß beim Spielen!

freiesMagazin 11/2016 erschienen

freiesMagazin 11/2016 Titelseite

Letzten Sonntag ist die Novemberausgabe von freiesMagazin erschienen und bringt viele spannende Artikel aus den Bereichen Linux und Open Source mit.

Inhalt der Ausgabe 11/2016

  • Der Oktober im Kernelrückblick
  • Verschlüsselte Server-Backups mit Duply und Duplicity
  • Scribus in der Praxis
  • KeeWeb: Passwörter sicher speichern
  • Test: Life is Strange – Emotionale Zeitreise
  • Spieltipp: Don't take it personally, babe, it just ain't your story
  • Test: The Curious Expedition – ein Roguelike-Abenteuer für Forscher und Entdecker
  • Rezension: Scrum
  • Veranstaltungen

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