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Rückblick: DANTE-Frühjahrstagung 2015 in Stralsund – Teil 1

Die DANTE-Tagungen sind immer ein schöner Ort, um neue Bekannt- und Freundschaften zu schließen oder alte zu vertiefen. Als „Nebeneffekt“ kann man viele interessante Vorträge anhören, die sogar manchmal etwas mit TeX zu tun haben. Dieses Jahr fand die Frühjahrstagung im nordöstlichsten Bereich Deutschlands, in der Hansestadt Stralsund statt.

Dienstag, 14. April 2015

Meine Anreise war bereits vor der eigentlichen Tagung, um den lokalen Organisatoren Christina Möller und Silke Krumrey etwas unter die Arme zu greifen. So mussten wir am Dienstag noch das offizielle Poster erstellen, welches überall auf dem Campus verteilt aufgestellt wurde, um Studierende und Lehrkörper kurzfristig auf die Tagung aufmerksam zu machen. Die Vorlage, mit der ich begonnen habe, enthielt so viele Minipages, wie ich es noch in keinem Dokument zuvor gesehen hatte. Dieser „Hinweis“ brachte mir aber nur böse Blicke ein … Als die Versuche mit absoluter Positionierung und Tabellen mich aber an den Rand des Wahnsinns trieben, griff ich das Konzept der Minipages, über die ich mich zuvor noch lustig machte, ebenfalls auf. Im Endeffekt hat es aber funktioniert und sehr oft ist bei LaTeX ja nur das Endergebnis wichtig und nicht unbedingt, wie man dorthin gekommen ist – vor allem wenn niemand den Quellcode dazu sieht. Dienstag Nacht gegen 23 Uhr war das Poster dann endlich fertig.

Das in den tiefen Abendstunden mit TeX erstellte Poster.

Das in den tiefen Abendstunden mit TeX erstellte Poster.

Mittwoch, 15. April 2015

Am Mittwoch ging es mit der Organisation weiter. Martin Sievers, Vorsitzender des DANTE e.V. antwortete auf die Frage, was neben Obst, Keksen und Getränken noch auf den Pausentischen stehen sollte, dass er viel Gutes von den ostdeutschen Blechkuchen gehört hat. Sein Pech war, dass er – aus guten Gründen – nicht an der Tagung teilnehmen konnte, denn am nächsten Tag standen fünf Blechkuchen auf dem Tisch. Da diese auch jemand vorbereiten musste, blieb zwischen Organisationsarbeit und Abendtreff wenig Zeit. Also wurde schnell der Thermomix angeworfen und das extrem zeitoptimierte Spiegeleierkuchen-Rezept umgesetzt.

Die berühmten ostdeutschen Blechkuchen.

Die berühmten ostdeutschen Blechkuchen.

Der Abendtreff im „Fritz Braugasthaus“ (auf der Kron-Lastadie, der Hafeninsel Stralsunds) war für viele wirklich berauschend, was an der riesigen Bierauswahl lag, die das Lokal anbot. Internationale und lokale Biere wurde ausgiebig getestet, wozu vor allem die Fritz Fünfer mit fünf verschiedenen Biersorten einlud. Andere versuchten sich am Fritz-Meter und ganz Trinkfeste testeten einfach beides. Die Stimmung war zum Auftakt der Tagung großartig und auch die neuen Tagungsteilnehmer integrierten sich eigenständig und wurden problemlos integriert – manchmal ohne dass sie eine Wahl hatten und dann mal eben die Ehre bekamen, den Tagungsbericht schreiben zu dürfen.

Wir gingen etwas eher, sodass wir kurz nach 23 Uhr den Kuchen noch fertig machen konnten, für den ich die Pistazien eigenständig schälen und hacken musste. Die verantwortungsvollste Aufgabe der ganzen Tagung.

Donnerstag, 16. April 2015

Der Donnerstag Morgen begann wie fast jeder Morgen gegen 6 Uhr, um die Tagungsräume noch weiter vorzubereiten. So mussten Steckdosen verlegt werden, was angesichts der Tatsache, dass es nur zwei Steckdosen im Hörsaal gab, eine interessante Kettenschaltung an Steckdosenleisten ergab. Die ganze Tagung über hielt das Stromnetz die 50 Notebooks und Smartphones aber aus. Den Lasttest, ob wir alle Geräte gleichzeitig einschalten hätten können, haben wir leider unterlassen.

Notärztliche Hilfe musste auch noch geleistet werden, als sich eine Organisatorin bei einem typischen Bürounfall einen Finger am Papier schnitt. Da keine Sanitäter in der Nähe waren, wurde zuerst der Erste-Hilfe-Kasten gesucht, dann gefunden und am Ende fachgemäß mit viel Geduld und ein klein wenig Gewalt wieder verschlossen. Es verwundert im Nachhinein, dass es dabei nicht noch mehr Verletzte gab – aber zumindest genug Binden hätten wir ja gehabt.

Den Organisatoren macht das organisieren Freude.

Den Organisatoren macht das Organisieren Freude.

Die Eröffnungsrede wurde von Prof. Dr. Niehus, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, und Prof. Dr. Heiner Richter, Leiter des Centrums für bessere Übergänge und Studienbedingungen, sowie Herbert Voß als stellvertretender Vorsitzende des DANTE e.V. gehalten. Prof. Niehus ging in seiner Rede schön auf die Nutzung bzw. Nicht-Nutzung von TeX an der Fachhochschule ein. Umso schöner, dass die DANTE-Tagung in Stralsund stattfinden konnte. Für meinen Eröffnungsvortrag zum Thema „Eigene LaTeX-Arbeiten als E-Book veröffentlichen“ waren dann sogar die Kanzlerin der Fachhochschule und einige andere FH-Kollegen aus anderen Fachbereichen anwesend. Meine Hoffnung ist, dass ich in meinem Vortrag zeigen konnte, dass die Konvertierung von LaTeX nach EPUB nicht in allen Lebenslagen perfekt funktioniert, die Ergebnisse dennoch teilweise sehr gut sind und nur an wenigen Stellen angepasst werden müssen. Mit dem latex2rtf-Konverter konnte ich dann immerhin auch etwas zeigen, was den Word-Nutzern bekannt vorkam. Zu meinem Vortrag wird es demnächst einen ausführlichen Artikel in allen relevanten Medien geben (Blog, freiesMagazin und TeXnische Komödie), sodass man die Ergebnisse nachlesen kann.

Auch die die Zuhörer hatten Spaß an den Vorträgen.

Auch die die Zuhörer hatten Spaß an den Vorträgen.

Der Tag ging mit zahlreichen, programmierlastigen Vorträgen weiter. Entweder wurden Sprachen wie Perl erklärt (Walter Entenmann), mit denen man Skripte schreiben kann, die LaTeX-Code erzeugen, oder es wurde vorgestellt, wie man direkt aus TeX heraus mit Lua programmieren kann (Patrick Gundlach). Dazwischen gab es noch einen Vortrag, der auf Ruby einging (Thomas Romeyke), mit dessen Hilfe Beamer-Folien erstellt werden. Martin Schröder hielt wie immer seinen obligatorischen Vortrag zum aktuellen Stand von TeX, wobei der Titel zu „TeX im 3. Jahrtausend“ abgewandelt wurde. Inhaltlich hatte sich der Vortrag auch ein bisschen zum letzten Mal in Gießen 2013 verändert, einige Aussagen bzgl. EPUB-Erstellung oder Tagged PDF waren dennoch sehr optimistisch.

Ich hielt am Ende des Tages noch einen „Vortrag“ zu meiner Bewerbungsvorlage, die bei vielen Nutzern beliebt zu sein scheint. Dabei gab es auch einige Anmerkungen bzgl. optionalen Bildern oder Unterschrift, die ich in die Vorlage einbauen und dann wieder veröffentlichen werde. Mein Ziel soll dann sein, dass man die Vorlage noch leichter benutzen kann – selbst als LaTeX-Anfänger. Nach wie vor wäre ich an einer Statistik interessiert, wie oft die Vorlage für eine Bewerbung genutzt wurde und zu einer Anstellung führte. ;)

Die aufgeklappten Laptops zeigen, dass auch aktiv mitgemacht wurde.

Die aufgeklappten Laptops zeigen, dass auch aktiv mitgemacht wurde.

Den Abend verbrachten wir im Bodega, einem spanischen Restaurant. Das Lokal war ganz nett, aber die Bedienung leider mit der Abrechnung überfordert, als 40 Personen „spontan“ alle um viertel vor 9 zahlen wollten. Grund war, dass um 21 Uhr die Nachtwächterführung beginnen sollte. Nach etwas Chaos hat das Bezahlen dann aber doch noch geklappt und zwei Gruppen konnten sich mit dem Nachtwächter und der Nachtwächterin auf die Reise durch Stralsunds Vergangenheit begeben. Die Führung war großartig und mit diversen Gedichten und Zeitaussagen sehr unterhaltsam gestaltet. Dass die Wächterin nicht nur von Stralsunds Geschichte Ahnung hatte, zeigte auch eine Anmerkung eines Teilnehmers, die sie sogleich korrigieren konnten. Stralsund bei Nacht zu erkunden ist mit den zahlreichen verwinkelten Gassen sehr schön und selbst Ortsansässige haben neue Ecken kennengelernt bzw. hätten nie wieder nach Hause gefunden, wenn man sie noch dreimal im Kreis gedreht hätte. Das Ende der Führung und des Abends endete in Stralsunds ältester Hafenkneipe. Hierzu kann man nur sagen, dass man sie mal von innen gesehen haben kann, aber außen ist ja eigentlich auch ganz hübsch. Einziges Manko der Nachtwächterführung war, dass sie in der Nacht stattfand, als bei sternenklarer Nacht der Wind ordentlich durch die Straßen pfiff. Und nein, auch das Unterstellen unter einer Laterne hilft da nicht sehr viel, wie derjenige vermutlich auch schnell gemerkt hat.

Die Nachtwächterführung bei frischer Brise.

Die Nachtwächterführung bei frischer Brise.

Freitag, 17. April 2015

Der Freitag startete mit der 52. Mitgliederversammlung des DANTE e.V., die so interessant wie jedes Jahr war. Es gab Berichte von Tagungen, aktuellen Projekten und vor allem durfte die letztes Jahr frisch gebackene Rechnungsprüferin Christina Möller zeigen, ob der Verein und sie Hilfswissenschaften wie Mathematik korrekt anwenden kann. Offenbar hat aber alles gepasst. Als neue Mitstreiter wurden ihr für dieses Jahr Marei Peischl, die das erste Mal auf einer Tagung war, und Alexander Willandt, der gar nicht anwesend war, an die Seite gestellt. Wie gesagt, wird das Thema Integration bei DANTE sehr groß geschrieben.

Fortsetzung des Freitags

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